Als langjähriger Fotograf und Anwender von Final Cut Pro (FCP) habe ich die Entwicklung der Bild- und Videobearbeitungssoftware stets aufmerksam verfolgt. Vor fast 17 Jahren habe ich meinen ersten Mac speziell für Photoshop erworben, um meine fotografischen Arbeiten zu optimieren. In den Anfangstagen von FCP war Photoshop unerlässlich für die Erstellung von Texten, Titeln und Abspännen, sowie für die Vorbereitung von Fotos im korrekten Seitenverhältnis für Videoprojekte. Obwohl FCP im Laufe der Jahre zahlreiche Updates erhalten hat und viele Drittanbieter-Plugins diese Aufgaben direkt in FCP übernehmen können, nutze ich Photoshop auch heute noch täglich für Foto- und Videoarbeiten.
Die Frage, die sich angesichts der hohen Kosten von Adobe Photoshop (damals 699,00 $) oft stellt, ist, ob eine günstigere Alternative wie Photoshop Elements 9 (damals 79,99 $) ausreichend Werkzeuge und Funktionen für Final Cut Pro-Nutzer und andere Anwender bietet. Ziel dieses umfassenden Tests ist es, genau dies zu beleuchten: Kann Photoshop Elements 9 das teurere Photoshop ersetzen, ohne wesentliche Kompromisse einzugehen? Die kurze Antwort vorab: Ja, für viele ist es eine absolut praktikable Lösung. Im Folgenden werde ich die Benutzeroberfläche, die Werkzeuge und die spezifischen Funktionen von Elements 9 detailliert untersuchen und mit dem vollwertigen Photoshop vergleichen.
Um Photoshop Elements 9 auf einem Mac zu nutzen, sind folgende Systemanforderungen zu beachten:
- Multicore Intel Prozessor
- Mac OS X v10.5.8 bis v10.6
- 1 GB RAM (2 GB für HD-Videofunktionen)
- 3,4 GB freier Festplattenspeicher (zusätzlicher freier Speicherplatz während der Installation erforderlich)
- 1024×768 Displayauflösung
- DVD-ROM-Laufwerk
- QuickTime 7 Software (erforderlich für den Import von QuickTime-Formaten)
- Internetverbindung für internetbasierte Dienste
I. Die Benutzeroberfläche von Photoshop Elements 9
Die Benutzeroberfläche von Elements 9 unterscheidet sich deutlich von der des professionellen Photoshop und bietet verschiedene Zugangslevel je nach Kenntnissen und Bedürfnissen des Nutzers.
Ein Überblick über die Standard-Oberfläche
Die Standardansicht von Elements präsentiert sich als eine grundlegende „Alles-in-einem“-Oberfläche. Am unteren Rand befindet sich das Projekt-Fenster (Project bin), in dem alle geöffneten Fotos als Thumbnails angezeigt werden. Ein Klick auf ein Thumbnail wechselt das Bild im Hauptfenster. Während in der Windows-Version Fotos per Drag & Drop in das Projekt-Fenster gezogen werden können, funktioniert diese Funktion in der Mac-Version leider nicht – hier müssen Fotos über das Menü “Datei > Öffnen” oder per Drag & Drop auf das Elements-Icon im Dock geöffnet werden.
Elemente 9 Standardoberfläche mit Projektfenster und Werkzeugleiste
Der Werkzeugkasten von Elements ist in zwei Spalten am linken Rand der Oberfläche positioniert. Alle weiteren Paletten und Steuerelemente sind in einer Spalte auf der rechten Seite gestapelt. Ganz oben finden sich drei Registerkarten: “Bearbeiten” (Edit), “Erstellen” (Create) und “Freigeben” (Share), wobei die Registerkarte “Bearbeiten” standardmäßig ausgewählt ist.
Registerkarten Bearbeiten, Erstellen, Freigeben in Photoshop Elements 9
Die Bearbeitungsmodi im Detail
Im “Bearbeiten”-Modus stehen drei unterschiedliche Bearbeitungslevel zur Auswahl: “Voll” (Full), “Schnell” (Quick) und “Assistent” (Guided).
Detaillierte Ansicht der Modi Voll, Schnell, Assistent
Voll (Full)
Im “Voll”-Modus sind alle Werkzeuge und Effekte von Elements zugänglich, ähnlich wie in Photoshop. Hier stehen zwei zusätzliche Registerkarten zur Verfügung: “Effekte” (Effects) und “Inhalt” (Content).
Wenn “Effekte” ausgewählt ist, werden vier Kategorien angeboten: Filter, Ebenenstile, Fotoeffekte und Alle.
Weitere Effekte für kreative Gestaltung in Elements 9
Alle verfügbaren Effekte in der Übersicht
Die Option “Effekte > Ebenenstile” zeigt die verfügbaren Stile, während die Registerkarte “Inhalt” eine Reihe verschiedener Inhaltkategorien präsentiert.
Inhaltskategorien für Gestaltungselemente
Eine Besonderheit in Elements ist das Erscheinen eines grünen Häkchens (Vorgang bestätigen) und eines roten Kreises (Vorgang abbrechen) bei der Anwendung bestimmter Funktionen. Diese sind nicht immer intuitiv platziert, manchmal in der Menüleiste, unter dem Foto oder direkt in den Effekt-Steuerelementen. Um eine angewandte Änderung rückgängig zu machen, während diese Symbole sichtbar sind, muss der rote Kreis angeklickt werden; Command + Z funktioniert hier nicht. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, bestätigt man mit dem grünen Häkchen. Nach der Bestätigung kann Command + Z oder die Escape-Taste verwendet werden, um den Effekt zu entfernen.
Bestätigungs- und Abbruchsymbole für Operationen
Beim Anwenden eines Rahmens auf ein Foto erscheinen Steuerelemente, um die Größe des Fotos innerhalb des Rahmens anzupassen. Das Foto kann auch per Drag & Drop neu positioniert werden. Nach einer Größenänderung funktioniert der Größenregler jedoch nicht mehr, es sei denn, man bricht den Vorgang ab (roter Kreis), um die Standardgröße wiederherzustellen, und doppelklickt dann auf das Foto, um den Regler erneut zu aktivieren. Das Textwerkzeug funktioniert ähnlich, wobei die Bestätigungs- und Abbruchsymbole in der oberen Menüleiste erscheinen.
Anwendung eines Rahmens mit Größenanpassungsoptionen in Elements 9
Schnell (Quick)
Dieser Modus bietet eine schnelle Möglichkeit, Anpassungen an Fotos vorzunehmen. Es gibt fünf verschiedene Parameter, die mit Schiebereglern angepasst werden können. Die Änderungen werden in Echtzeit im Hauptfenster angezeigt. Drei dieser Parameter verfügen über eine “Auto”-Taste für schnelle Korrekturen. Durch Klicken auf ein Offenlegungsdreieck neben jedem Schieberegler öffnet sich ein Bedienfeld mit neun Vorschaubildern. Beim Darüberfahren mit dem Cursor wird der Effekt im Hauptfenster angezeigt. Ein Klick auf ein Thumbnail und das Ziehen nach links oder rechts ermöglichen feine Anpassungen. Ein Klick auf das Thumbnail mit dem orangefarbenen Pfeil in der Mitte setzt die Vorschau auf den Originalzustand zurück.
Schnell-Modus in Elements 9 mit Schiebereglern für einfache Bildanpassungen
Ein Klick auf ein Thumbnail wendet den Effekt temporär an. Nach den gewünschten Anpassungen kann die Schaltfläche “Bestätigen” (Häkchen) angeklickt werden, um die Änderungen zu übernehmen, oder “Abbrechen” (X), um den Effekt vollständig zu entfernen. Oben rechts in jedem Effektfenster befindet sich ein Glühbirnen-Symbol, das bei Anklicken die Adobe-Hilfe für die jeweilige Steuerung öffnet.
Vorschaubilder für schnelle Effekte und Anpassungen
Assistent (Guided)
Der “Assistent”-Modus ist eher instruktiv. Er ist in acht verschiedene Abschnitte unterteilt, von denen jeder Anweisungen, Erklärungen und die für eine spezifische Aufgabe benötigten Werkzeuge enthält.
Weitere Aufgaben und Anleitungen im Assistent-Modus
Beim Klicken auf das Dreieck für eine Aufgabe aktualisiert sich die Spalte, um die Anweisungen anzuzeigen. Diese können einfach oder komplex sein. Jeder Schritt ist nummeriert, und die spezifischen Werkzeuge sind direkt in den Anweisungen enthalten. Dies ist eine hervorragende Funktion für Einsteiger in die Bildbearbeitung, um wichtige Prozesse zu erlernen.
Werkzeuge direkt in den Anweisungen integriert
In den “Spaß-Bearbeitungen” (Fun Edits) finden sich beliebte Techniken wie Reflexionen und “Out of Bounds”. Neben Anweisungen und Werkzeugen enthalten einige dieser Sets auch Links zu Online-Tutorials, was sehr praktisch ist. Während der Ausführung der Schritte wird das Foto im Hauptfenster in Echtzeit aktualisiert. Nach Abschluss der Aufgabe oder zum Abbrechen stehen die Schaltflächen “Fertig” und “Abbrechen” am unteren Rand des Bedienfelds zur Verfügung.
Beispiel einer Anleitung für eine "Fun Edit" Technik
Zusätzliche Ansichtsoptionen
Im “Schnell”- und “Assistent”-Modus gibt es eine weitere Funktion, die im “Voll”-Bearbeitungsmodus nicht verfügbar ist: Ein “Ansicht”-Menü unten links im Hauptfenster, knapp über dem Projekt-Fenster. Hier können verschiedene Ansichten des Fotos ausgewählt werden: “Vorher”, “Nachher” oder “Beide”. Dies ist sehr hilfreich, um angewandte Effekte zu beurteilen. Rechts neben dem “Ansicht”-Menü befinden sich zwei Rotationssymbole. Im Projekt-Fenster signalisiert ein Pinsel-Symbol oben rechts am Thumbnail, dass ein Effekt auf das Foto angewendet wurde.
Pinsel-Symbol auf Thumbnail zeigt angewandte Effekte an
Der “Erstellen” (Create) Tab
Die Registerkarte “Erstellen” bietet eine Reihe von Optionen für die Ausgabe der Fotos. Hier können Nutzer ihre Bilder für Drucke, Bücher, Grußkarten, Kalender, Collagen, Fotostempel und sogar Etiketten und Hüllen für CDs/DVDs nutzen. Das Fenster für “Fotoabzüge” ist unten rechts abgebildet.
Detaillierte Optionen für Fotoabzüge
Die anderen Optionen im “Erstellen”-Tab bieten Vorlagen, mit denen Bücher, Grußkarten, Kalender sowie CD/DVDs und PDF-Diashows erstellt werden können. Die Grußkarten-Vorlage ist unten dargestellt.
Grußkarten-Vorlage in Photoshop Elements 9 zur Personalisierung
Neben kreativen Projekten kann die Verwaltung von Daten eine Herausforderung sein. Für Tabellenkalkulationen bieten sich nicht nur Excel, sondern auch Excel ähnliche Programme an, die oft eine kostengünstigere oder sogar kostenlose Alternative darstellen.
Der “Freigeben” (Share) Tab
Die letzte Registerkarte auf der rechten Seite, “Freigeben”, ermöglicht das Posten von Fotos auf verschiedenen sozialen Websites.
Freigabe-Optionen für soziale Medien im "Freigeben"-Tab
Beim Auswählen einer sozialen Website startet Elements den “Organizer”. Laut Adobe ist der “Elements Organizer ein integraler Bestandteil sowohl der Adobe Photoshop Elements als auch der Adobe Premiere Elements Software. Sie importieren, verwalten und betrachten Ihre Fotos und Videoclips im Elements Organizer.” Obwohl der Organizer mit Elements installiert wird, ist er eine separate Anwendung und wird in diesem Artikel nicht detailliert behandelt. (Auf der Mac-Version von Elements erwies sich der Organizer als etwas instabil.)
Elements Organizer startet mit gewählter sozialer Website
Unmittelbar nach dem Start des Organizers öffnet sich ein separates Fenster für die ausgewählte soziale Website direkt über dem Organizer-Fenster. Hier ist Facebook als Beispiel dargestellt.
Elements Organizer mit Facebook-Freigabe-Fenster
Anpassung der Oberfläche für Profis
Obwohl die Standardoberfläche von Elements als “Alles-in-einem” beschrieben wird, können der Werkzeugkasten, Paletten und sogar das Projekt-Fenster abgerissen und verschoben werden, um den eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Während die Paletten zum Beispiel auf einen zweiten Monitor verschoben werden können, bleibt das Hauptbedienfeld auf der rechten Seite mit den Registerkarten “Bearbeiten”, “Erstellen” und “Freigeben” an Ort und Stelle. Auch das geöffnete Foto bleibt am grauen Hintergrund fixiert.
Anpassbare Benutzeroberfläche von Photoshop Elements 9 mit schwebenden Dokumenten
Oft muss ich ein Foto stark vergrößern und neu positionieren, um meine Arbeit zu erledigen. Die fixierte Spalte “Bearbeiten, Erstellen und Freigeben” nimmt dabei wertvollen Bildschirmplatz ein. Zudem benötige ich oft mehrere Versionen eines Fotos gleichzeitig auf dem Bildschirm.
Elements bietet jedoch einige Steuerelemente, die die Anwendung in Bezug auf Layout und Workflow Photoshop-ähnlicher machen. Zunächst können Fotos auch im Standardmodus unabhängig vom Hintergrund und der Elements-Oberfläche dargestellt werden. Dazu muss in den Elements-Einstellungen unter “Allgemein” ein Häkchen bei “Schwebende Dokumente im Vollbildmodus zulassen” gesetzt werden.
Danach kann über das Menü “Fenster > Bilder” die Option “In Fenster schweben” ausgewählt werden, um das aktive Foto abzulösen und frei bewegen zu können. Mit “Alle in Fenstern schweben” werden alle Fotos im Projekt-Fenster unabhängig von der Oberfläche.
Option "In Fenster schweben" zum Ablösen von Fotos
Elements geht sogar noch einen Schritt weiter: Wenn im Menü “Fenster” der “Anwendungsrahmen” deaktiviert wird, verschwinden der graue Hintergrund und die Spalte auf der rechten Seite der Oberfläche, wodurch zusätzlicher Bildschirmplatz frei wird. Dies ist meine bevorzugte Arbeitsweise, da sie der Photoshop-Anordnung am nächsten kommt, die ich seit Jahren nutze. Diese Funktion, der “Anwendungsrahmen”, ist übrigens nur in der Mac-Version von Elements verfügbar.
Deaktiviertes Application Frame für maximierten Arbeitsbereich auf dem Mac
In dieser Konfiguration habe ich alle Elements-Paletten auf meinen zweiten Monitor verschoben, um maximalen Arbeitsbereich zu schaffen.
Benutzeroberfläche mit Paletten auf zweitem Monitor
Wer oft mit verschiedenen Dokumenten arbeitet und eine maximale Übersicht benötigt, könnte auch an effizienten Integrationstools wie dem Google Tabelle in Excel einbinden interessiert sein, um eine nahtlose Workflow-Lösung zu schaffen, die über reine Bildbearbeitung hinausgeht.
II. Die Werkzeuge: Photoshop Elements 9 vs. Photoshop
Wie bereits eingangs erwähnt, war es mein Ziel festzustellen, ob das preiswerte Elements 9 anstelle des teureren Photoshop für die Erstellung von Titeln und die Vorbereitung von Fotos für FCP verwendet werden kann. Entgegen der Erwartung, dass das Werkzeugset von Elements 9 stark eingeschränkt sein könnte, ist dies nicht der Fall.
Menüleisten und Dropdown-Menüs
Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass es Unterschiede zwischen den Menüleisten und den Dropdown-Menüs von Photoshop und Elements gibt.
Elements verfügt über einen Menüpunkt namens “Verbessern” (Enhance), der in Photoshop nicht vorhanden ist.
Menüpunkt "Verbessern" in Elements 9
Im Menü “Bild” (Image) sind “Größe” und “Leinwand” unterschiedlich aufgeführt. Man beachte auch, dass in Elements’ Bildmenü das Zuschneiden-Werkzeug (Crop tool) aufgeführt ist. Das Zuschneiden-Werkzeug ist weiterhin im Werkzeugkasten zu finden, daher ist es etwas ungewöhnlich, dass es hier ebenfalls gelistet ist.
Vergleich der Bild-Menüs von Photoshop und Elements
Auch die Filter- und Ansicht-Menüs weisen Unterschiede auf.
Ansicht-Menü von Photoshop und Elements
Schließlich gibt es auch Unterschiede im Fenster-Menü.
Fenster-Menü von Photoshop im Vergleich zu Elements
Der Werkzeugkasten
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen dem Photoshop-Werkzeugkasten und dem Elements-Werkzeugkasten. Das erste, was sofort auffällt, ist die Tatsache, dass die Werkzeuge in Elements farbig sind, während sie in Photoshop schwarz-weiß sind. Beide Anwendungen teilen eine große Anzahl von Werkzeugen, die in beiden Anwendungen auf die gleiche Weise funktionieren. Elements verfügt über einige Werkzeuge, die in Photoshop nicht zu finden sind und Aufgaben für weniger erfahrene Benutzer erleichtern, wie das Begradigen-Werkzeug (Straighten tool). Elements hat auch einige der neueren Werkzeuge, die in Photoshop zu finden sind, wie das “Neu zusammenstellen”-Werkzeug (Recompose tool) unter dem Zuschneiden-Werkzeug im Werkzeugkasten. Auf der anderen Seite hat Photoshop Werkzeuge, die in Elements nicht zu finden sind, wie das Zeichenstift-Werkzeug (Pen (Paths) tool). Außerdem sind die Schnellen Masken (Quick Masks), die sich am unteren Rand des Photoshop-Werkzeugkastens befinden, nicht im Elements-Werkzeugset enthalten.
Wichtige Werkzeugsets in Elements 9
Elements 9 bietet eine recht vollständige Auswahl an Auswahlwerkzeugen.
Zudem sind die für die Retusche wichtigen Sets “Reparaturpinsel” (Healing Brush) und “Radiergummi” (Eraser) vorhanden.
Das Textwerkzeug in Elements funktioniert genauso wie in Photoshop. Im Inhaltsfenster (Content panel), im Bereich “Text”, stehen zahlreiche vorgefertigte Textstile zur Verfügung, die genutzt werden können.
Textwerkzeug in Photoshop Elements 9
Alpha-Kanäle und Ebenen
Elements verfügt über die gleichen Alpha-Kanal-Fähigkeiten wie Photoshop. Es ist möglich, eine neue Datei in Elements mit transparentem Hintergrund zu erstellen. Diese Funktion ist sehr wichtig für die Erstellung von Texten für FCP sowie für das Hinzufügen von “Bugs”, Grafiken oder Firmenlogos zu Videos.
Erstellung eines transparenten Hintergrunds in Elements 9
Nach Abschluss der Arbeit in Elements kann die Datei als PSD (Photoshop)-Datei mit Ebenen “Speichern unter” werden, die dann in FCP importiert werden kann.
Speichern als PSD-Datei mit Ebenen in Photoshop Elements 9
Die geschichtete Datei wird als eigene FCP-Sequenz importiert, wobei jede Ebene innerhalb der Sequenz eine diskrete Videospur darstellt. Auch wenn es etwas vom Thema abweicht, muss ich oft Dateien mit Alpha-Kanälen speichern, die auf einem Windows-Computer geöffnet werden können. Die “Alle speichern”-Option von Elements ermöglicht nicht nur das Speichern einer TIFF-Datei mit Alpha-Kanal, sondern auch das explizite Speichern für PCs.
Option zum Speichern von TIFF-Dateien mit Alpha-Kanal für PCs
III. Wesentliche Unterschiede zu Adobe Photoshop
Man würde nicht erwarten, dass das preiswerte Photoshop Elements 9 den vollen Funktionsumfang von Photoshop bietet. Daher möchte ich einige der Funktionen, Paletten und Fähigkeiten aufzeigen, die in Elements nicht vorhanden sind. Dies ist keine vollständige Liste.
Farbmodi und Farbmanagement
Elements unterstützt Bitmap, Graustufen, Indexfarben und RGB. Es unterstützt jedoch keine CMYK- oder LAB-Farbräume, die für den professionellen Druck und die Farbseparation für den Prozessfarbdruck verwendet werden. Das Modus-Menü von Elements ist unten links dargestellt. Wenn jedoch ein CMYK-Bild in Elements importiert wird, wird es automatisch in RGB konvertiert.
Vergleich der Farbmodi-Menüs in Photoshop und Elements
Fehlende fortgeschrittene Funktionen
Eine Photoshop-Funktion, die ich häufig nutze und die in Elements nicht vorhanden ist, ist das Pfadwerkzeug, die Pfadpalette und die Text-auf-Pfad-Funktionen. Photoshop verfügt auch über erweiterte Textfunktionen. Eine weitere häufig verwendete Photoshop-Funktion ist der Quick Mask-Modus, der am unteren Rand des Elements-Werkzeugkastens fehlt. Vektormasken sind ebenfalls nicht verfügbar.
Es gibt keine Kanäle oder Kanalpaletten, die das Bild in seine grundlegenden Farbkanäle (RGB oder CMYK) unterteilen und die Bearbeitung eines Farbkanals nach dem anderen ermöglichen. Die Photoshop-Kanalpaletten sind unten dargestellt.
Fehlende Kanäle-Palette in Elements 9 im Vergleich zu Photoshop
Einige der fortschrittlicheren Farbkorrekturwerkzeuge sind in Elements nicht verfügbar: Farbbalance, Farbe abstimmen, Selektive Farbkorrektur und Kanalmixer. “Kurven” in Elements hat einen anderen Namen und wird anders implementiert als in Photoshop. Wie unten gezeigt, werden in Photoshop Farbbereiche durch Klicken und Ziehen im Kurvenfenster angepasst.
Kurven-Anpassung in Photoshop
“Kurven” in Elements wird als “Farbkurven anpassen” bezeichnet und findet sich im Menü “Verbessern > Farbe anpassen > Farbkurven anpassen”.
Menüpunkt "Farbkurven anpassen" in Elements 9
Anstatt durch Klicken und Ziehen an der Farbkurvenlinie wie in Photoshop, werden in Elements Schieberegler zur Anpassung der Farbkurve verwendet. Wenn ein Schieberegler bewegt wird, aktualisiert sich die Farbkurve in der grafischen Darstellung und das “Nachher”-Bild im Vorschaufenster.
Kurven-Anpassung über Schieberegler in Photoshop Elements 9
Ebenfalls nicht vorhanden sind Smart Objects, Smart Guides oder die Möglichkeit, Aktionen aufzuzeichnen. Aktionen, die in Photoshop erstellt wurden, funktionieren in Elements, solange die in der Aktion verwendeten Funktionen von Elements unterstützt werden. Web-Funktionen wie Bild-Slicing und Button-Rollovers sind ebenfalls nicht verfügbar. Viele Photoshop-Plugins von Drittanbietern funktionieren jedoch in Elements.
Für komplexe Dokumentenverwaltung und fortgeschrittene Tabellenkalkulation, die über einfache Funktionen hinausgehen, kann es nützlich sein, sich mit Tools wie LibreOffice 2021 vertraut zu machen, um auch abseits der Bildbearbeitung professionelle Ergebnisse zu erzielen.
Einzigartige Funktionen in Photoshop Elements 9
Es gibt einige Werkzeuge in Elements, die in Photoshop nicht verfügbar sind. Das Begradigen-Werkzeug (Straighten tool) dient dazu, den Horizont in einem Foto auszurichten. Dies kann in Photoshop mit mehreren verschiedenen Werkzeugen ebenfalls erreicht werden, aber das Begradigen-Werkzeug in Elements vereinfacht den Prozess erheblich. Es gibt auch ein “Ausstechform”-Werkzeug (Cookie Cutter tool), mit dem Fotos in vorgegebene grafische Formen eingefügt werden können. Die Verwendung des Ausstechform-Werkzeugs hat einen eigenen Workflow.
Zuerst klicken Sie im Werkzeugkasten auf das Ausstechform-Werkzeug. Dann klicken Sie in der oberen linken Menüleiste auf “Form” (Shape). Wenn Sie auf eine Form klicken, öffnet sich die Formenpalette, aus der Sie eine Form auswählen können. Ich habe die Glockenform ausgewählt; die ausgewählte Form wird mit einem blauen Kasten umrandet. Wenn Sie eine Federung (Feather) auf die Ausstechform-Maske anwenden möchten, ist diese erst sichtbar, nachdem die Maske angewendet wurde, da das Ausstechform-Werkzeug durch die Verwendung eines Vektorpfads zur Maskierung der Ebene und anschließende Anwendung der Maske funktioniert.
Form-Auswahl-Menü im Ausstechform-Werkzeug
Nun platzieren Sie den Cursor im Foto, klicken und ziehen. Während Sie ziehen, wird die Form über dem Foto dargestellt.
Anwendung des Ausstechform-Werkzeugs auf ein Foto
Sie können die Größe und Proportionen über die “Formoptionen” (Shape Options) steuern und die Kanten federn. Die Form kann über dem Foto neu positioniert und in der Größe geändert werden. Man beachte, dass der Bereich außerhalb der Form transparent wird (ein Alpha-Kanal), um das Bild über ein anderes Foto oder eine Videospur zu legen. Obwohl etwas cartoonartig, ist diese Funktion unterhaltsam und kann nützlich sein.
Ergebnis des Ausstechform-Werkzeugs mit transparentem Hintergrund
IV. Fazit und Empfehlung für Final Cut Pro Nutzer
Kehren wir zur ursprünglichen Frage zurück: “Enthält Photoshop Elements 9 ($79,99) genügend Werkzeuge und Funktionen, um anstelle des teureren Photoshop verwendet zu werden – insbesondere für Final Cut Pro-Nutzer?” Meiner Meinung nach lautet die Antwort “Ja”. Betrachten wir einige der Dinge, die ein FCP-Benutzer von Elements erwarten könnte.
Ist Photoshop Elements 9 ausreichend?
Für die meisten Aufgaben, die ein FCP-Nutzer im Zusammenhang mit Bildbearbeitung benötigt, ist Elements 9 absolut ausreichend.
- Größenänderung von Fotos: Wenn wir Standbilder zu unserer FCP-Timeline hinzufügen möchten, müssen wir oft das Bild in der Größe ändern und zuschneiden, um es korrekt an unsere Sequenzeinstellungen anzupassen (oder die DPI zu ändern). Es gibt auch Zeiten, in denen wir einen einzelnen Videoframe aus FCP für die Verwendung an anderer Stelle exportieren. Wenn das Video, mit dem wir arbeiten, “anamorph” ist, wird das Bild nach dem FCP-Export verzerrt (gequetscht) erscheinen. Wir müssten es in Elements bearbeiten, um die Breite des Bildes zu ändern. Um das Bild zu “entzerrren”, müssen wir Elements anweisen, die Proportionen “nicht zu beschränken” (Häkchen bei “Proportionen beschränken” entfernen).
Option "Proportionen beschränken" in Elements 9
- Farbanpassungen: Obwohl die Farbkorrekturwerkzeuge von Elements nicht so ausgeklügelt sind wie die in Photoshop und keine Kurven im traditionellen Sinne vorhanden sind, sind die Werkzeuge dennoch sehr brauchbar. Es gibt einen neuen Menüpunkt in Elements namens “Verbessern”, der die Chroma- und Luminanz-Werkzeuge enthält. Ein für mich sehr wichtiges Werkzeug, die “Unscharfe Maske” (Unsharp Mask), ist ebenfalls enthalten.
Detaillierte Optionen für Farbe und Beleuchtung
Hinweis: Obwohl ich manchmal grundlegende Farbkorrekturen von Standbildern in Photoshop vor dem Import in FCP durchführe, mache ich die endgültige Farbkorrektur von Standbildern immer in FCP, da Standbilder in der FCP-Timeline in Video umgewandelt werden.
Auch wenn Photoshop Elements 9 viele Funktionen bietet, gibt es auch kostenlose Alternativen im Bereich der Bildbearbeitung. Für fortgeschrittene Nutzer, die jedoch nicht auf kommerzielle Produkte setzen möchten, könnte beispielsweise Gimp 2.10 8 eine Überlegung wert sein, da es eine breite Palette an Bearbeitungsmöglichkeiten bietet.
Export und Kompatibilität
“Speichern unter” in Elements bietet die vollständige Liste der Exportformate.
Exportformate im "Speichern unter"-Dialog von Elements 9
Elements verfügt auch über die Standard-De-Interlace- und NTSC-Farbfilter.
De-Interlace- und NTSC-Farbfilter in Elements 9
Ich habe alle grafischen Arbeiten für diesen Artikel in Elements durchgeführt und abgesehen von der Tatsache, dass viele Funktionen in Elements verschoben wurden und sich an anderen Stellen als in Photoshop befinden, was mich dazu veranlasste, nach dem Gesuchten zu suchen, fand ich die Fähigkeiten von Elements der Herausforderung gewachsen und absolut ausreichend für die Vorbereitung von Fotos für die Verwendung in FCP und die Arbeit mit Standbildexporten aus FCP.
Die “Bearbeiten – Erstellen – Freigeben”-Panels bieten eine große Anzahl vielfältiger Funktionen und Fähigkeiten, die Elements zu einer ausgezeichneten Fotoanwendung machen, vielleicht abgesehen von “Power-Usern”, die den vollen Satz der erweiterten Funktionen von Photoshop benötigen.
Herausforderungen und Stabilität auf dem Mac
Es gibt mehrere Probleme mit der Mac-Version von Elements, die in der Windows-Version ordnungsgemäß funktionieren, wie ich selbst getestet habe. Das Projekt-Fenster ist eine gute Funktion, aber die Möglichkeit, Fotos per Drag & Drop in das Fenster zu ziehen, funktioniert auf dem Mac nicht. Auf dem Mac müssen Sie Fotos über das Menü “Datei > Öffnen” öffnen und zum gewünschten Foto navigieren, oder Sie können die Fotos auf das Elements-Symbol im Dock ziehen.
Ich nutze “Für Web speichern” (Save for Web) sehr oft, um Fotos für Artikel und Websites vorzubereiten, an denen ich arbeite. Hier gibt es ein Problem: Die Qualitätseinstellung wird immer standardmäßig auf “Niedrig” (was ich nicht möchte) gesetzt, und ich muss sie jedes Mal zurücksetzen, wenn ich die Funktion verwende. Ich habe auch festgestellt, dass mehrere andere Einstellungsfelder dieses gleiche Problem aufweisen; die Einstellungen bleiben nicht haften. Diese Funktionen funktionieren in der Windows-Version ordnungsgemäß.
Weitere Qualitätseinstellungen im Dialog "Für Web speichern"
Ich habe auch einige seltsame Verhaltensweisen in der Mac-Version bemerkt, wie das Blinken des Cursors zwischen einem Cursor und einer kleinen Uhr, direkt nach dem Starten von Elements und ohne dass ich bisher etwas getan hatte. Ich habe auch von Zeit zu Zeit Abstürze und Einfrierungen erlebt; Elements für den Mac muss stabiler werden. Ich fand es langsam, besonders beim Anwenden einiger Filter, aber dies gilt auch für die Windows-Version.
Schlussfolgerung
Trotz dieser kleinen Macken beeinträchtigt dieses eigenartige Verhalten die Nutzung von Elements nicht wirklich. Ich kann sagen, dass Photoshop Elements 9 eine erstaunlich leistungsstarke Bildbearbeitungsanwendung ist. Angesichts ihres niedrigen Preises sollte Elements eine gute Option für alle sein, außer für die traditionellen Photoshop-“Power-User”, die die volle Palette an professionellen Werkzeugen benötigen. Für Hobbyfotografen, Videobearbeiter und FCP-Anwender, die eine kostengünstige, aber funktionsreiche Lösung suchen, stellt Elements 9 eine hervorragende Wahl dar, die die meisten alltäglichen Bildbearbeitungsaufgaben mühelos bewältigt. Es ist eine Investition, die sich für viele definitiv auszahlt, besonders wenn man die hohe Hürde des vollwertigen Photoshops vermeiden möchte.
Es gibt eine voll funktionsfähige (kostenlose) Elements 9 Demo, die Sie vielleicht ausprobieren möchten, um sich selbst ein Bild zu machen.
Viel Spaß beim Bearbeiten!
Tài liệu tham khảo:
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