Manchmal braucht man einfach Seelenfutter. So richtig, dass man das Gefühl hat, nur damit in dieser komplizierten Welt wieder durchatmen zu können. Geht es Ihnen auch so? Während ich oft von warmem Grießbrei zum Frühstück angelockt werde, erinnerte ich mich kürzlich an „Quarkkeulchen“. Ein Gericht, das meine Mutter nur ab und zu zubereitete. Es ist eine sächsische Spezialität, sehr regional in Deutschland und leider nicht vielen bekannt. Das ist schade, denn Soulfood aus der Pfanne ist immer eine gute Idee, und sächsische Quarkkeulchen gehören zu den besten überhaupt.
Quarkkeulchen: Mehr als nur ein Gericht – Eine Geschichte der Resteverwertung
Wie so viele großartige Gerichte sind Quarkkeulchen tatsächlich eine Mahlzeit, die aus Resten entstand. Traditionell verwendet man dafür gekochte Kartoffeln. Aber sind wir mal ehrlich: Bei uns gibt es so etwas wie übrig gebliebene Kartoffeln kaum. Vielleicht ist das der Grund, warum sie nicht so oft auf den Tisch kommen.
Sächsische Quarkkeulchen, appetitlich gestapelt, bereit zum Genießen mit Apfelmus und Zimtzucker.Ich erinnere mich jedoch, dass es einen Trick gab, bei dem man vorgefertigten Kartoffelknödelteig verwendete, den man hier in Deutschland fast in jedem Supermarkt kaufen kann.
Das authentische Sächsische Quarkkeulchen Rezept
Diese sächsischen Quarkkeulchen sind mein persönliches Soulfood und ein echter Klassiker der ostdeutschen Küche.
Zutaten für echte Gaumenfreuden:
- 375 g Kartoffelknödelteig (auch Kloßmasse genannt) – das ist etwa eine halbe Packung
- 250 g Quark
- 50 g Mehl
- 1 EL Zucker (ich verwende oft braunen Zucker) – mehr nehmen, wenn man es süßer mag
- 1 Ei
- Etwas geriebene Zitronenschale, falls gewünscht
- Rosinen, wenn man sie bevorzugt
- Zimtzucker
- Apfelmus
Zubereitung Schritt für Schritt:
- Bereiten Sie den Teig zu, indem Sie Kartoffelknödelteig, Quark, Mehl und Ei miteinander verrühren. Geben Sie Zitronenschale und Rosinen hinzu, falls Sie dies wünschen.
- Erhitzen Sie eine Pfanne mit Öl oder Butterschmalz und formen Sie kleine flache Küchlein aus dem Teig.
- Braten Sie die Quarkkeulchen, bis sie außen goldbraun und knusprig sind und innen noch leicht weich.
- Heiß oder kalt mit Zimtzucker und Apfelmus servieren.
Frisch gebratene Sächsische Quarkkeulchen in der Pfanne, servierfertig mit Zimtzucker und Apfelmus.Wenn Sie keinen Knödelteig verwenden möchten, können Sie Kartoffeln einfach kochen, abkühlen lassen und reiben. Perfekt, wenn Sie tatsächlich Reste haben sollten. Seien Sie gewarnt: Dieses Gericht ist sehr sättigend. Aber auch unglaublich lecker, sodass Sie sich vielleicht dabei ertappen, noch nach einer weiteren Quarkkeulche zu greifen, obwohl Sie schon satt sind.
Regionale Schätze: Die Faszination verborgener Küchengeheimnisse
Haben Sie schon einmal von diesem Gericht gehört oder es sogar gegessen? Und kennen Sie solche sehr regionalen Speisen aus Ihrer Heimat, von denen Freunde aus der nächsten Stadt vielleicht noch nie gehört haben? Ich liebe diese kleinen, verborgenen Rezepte, die über Generationen weitergegeben werden, mit denen man aufwächst und die man beiläufig erwähnt, um dann plötzlich festzustellen, dass die Person neben einem keine blasse Ahnung hat, wovon man spricht.
Servierte Sächsische Quarkkeulchen auf einem Teller, liebevoll angerichtet mit süßem Apfelmus und duftendem Zimtzucker.
Nun, Sie sollten besser ein paar Kartoffeln kochen oder einkaufen gehen, denn Sie haben jetzt wahrscheinlich Appetit auf ein paar Quarkkeulchen!
Quarkkeulchen verkörpern die einfache, aber herzliche deutsche Küche, die uns an Zuhause erinnert. Sie sind ein Beweis dafür, wie aus bescheidenen Zutaten ein wahrhaftiges Geschmackserlebnis entstehen kann, das die Seele wärmt. Probieren Sie dieses Stück sächsischer Tradition selbst aus!
Und wenn Sie nicht so gern Süßes mögen, könnte Ihnen mein anderes sehr regionales und ganzjähriges Lieblingssommergericht, die Schmorgurken, gefallen.
Guten Appetit!