Die Sächsische Schweiz in Sachsen hat uns mit ihrer atemberaubenden Landschaft sofort in den Bann gezogen. Ehrlich gesagt, fragen wir uns, warum wir nicht schon früher hier waren! Spontan haben wir uns entschieden, unsere Zelte aufzuschlagen und die Region zu erkunden. Statt eines Hotels sollte es das volle Camping-Erlebnis sein: Zelt, Schlafsack und Isomatte inklusive.
Mit unserem Camping-Equipment im Gepäck machten wir uns auf den Weg nach Königstein und verbrachten 6 unvergessliche Tage in dieser faszinierenden Region. In diesem Artikel teilen wir unsere besten Reisetipps für die Sächsische Schweiz mit dir. Wir hoffen, dass unsere Empfehlungen dir bei der Planung deiner eigenen Reise helfen werden. Viel Spaß beim Lesen!
Unsere detaillierten Tageswanderungen mit genauen Routenbeschreibungen und vielen Insidertipps werden wir in Kürze ebenfalls auf unserem Blog veröffentlichen. Bleib dran!
Ein unvergessliches Erlebnis in der Sächsischen Schweiz lässt sich auch im Winter gestalten. Hier findest du passende reisetipps für dezember.
1. Die Schrammsteinaussicht
Die Wanderung zu den Schrammsteinen ist ein absolutes Muss in der Sächsischen Schweiz. Diese beeindruckende Felsformation liegt in der Nähe von Bad Schandau und ist vom Parkplatz „Nasser Grund“ in etwa 60 bis 90 Minuten zu erreichen. Oben angekommen erwartet dich ein schmaler Felsgrat mit steilen Abhängen. Keine Sorge, du musst keine Angst haben, aber Höhenangst wäre bei dieser Tour tatsächlich hinderlich. Die Aussicht von der Plattform ist einfach gigantisch und belohnt dich für den anstrengenden Aufstieg.
Sächsische Schweiz Schrammsteine Aussicht
Für diese Wanderung solltest du eine gewisse Grundfitness mitbringen, da es immer wieder über Stufen und Eisenleitern nach oben geht. Am Wochenende kann es auf den Schrammsteinen recht voll werden. Wir waren gegen 16/17 Uhr auf der Aussichtsplattform und konnten die Ruhe und Weite genießen. Kombiniere die Schrammsteinaussicht am besten mit anderen Highlights in der Umgebung, wie dem Carolafelsen oder dem Kuhstall.
2. Die Wilde Hölle
Auf dem Weg zum Carolafelsen durchquerten wir die „Wilde Hölle„, eine wildromantische Stiege durch eine üppig grüne und felsige Schlucht. Der Weg führte uns über Baumwurzeln, riesige Steine, Leitern, Steigeisen und Haltegriffe, die an den Felsen befestigt waren. Auch hier empfehlen wir festes Schuhwerk und eine gewisse Grundfitness. Wir fanden den Weg nicht besonders schwierig oder ausgesetzt, sodass keine Höhenangst aufkommen sollte.
Sächsische Schweiz Wilde Hölle Wanderungen
Diese Wanderung lässt sich ideal mit dem Carolafelsen kombinieren, aber auch mit den Affensteinen, der Idagrotte, der Zwillingsstiege und der Häntzschelstiege (bitte nur mit Sicherung!). Nach der Wilden Hölle ging es für uns weiter zum Carolafelsen. Besonders schön fanden wir die kühlen Plätzchen zwischen den Felsen, die sich perfekt für eine Pause eigneten.
3. Der Carolafelsen
Am Ende der „Wilden Hölle“ erreichst du den Aussichtspunkt auf dem Carolafelsen. Nur noch ein paar Felsenstufen trennen dich von deinem Ziel. Der Carolafelsen liegt inmitten der Affensteine und ist mit 458 Metern der höchste Gipfel dieser Felsengruppe. Von den verschiedenen Felsen aus hast du eine fantastische Aussicht auf die Rückseite der Schrammsteine, den Falkenstein und den Lilienstein. Der Carolafelsen gehört für uns definitiv zu den Top-Sehenswürdigkeiten in der Sächsischen Schweiz.
Sächsische Schweiz Carolafelsen
4. Frienstein und Idagrotte
Vom Carolafelsen wanderten wir weiter zum Frienstein und der Idagrotte. Der Weg dorthin zog sich etwas, war aber nicht besonders anstrengend. An der Ostseite des Friensteins befindet sich die Idagrotte, eine beeindruckende Kluft- und Schichtfugenhöhle. Für diese Sehenswürdigkeit solltest du schwindelfrei sein, da du die Grotte nur über einen schmalen Pfad entlang des Abgrunds erreichst. Eisengriffe am Felsen geben dir jedoch die nötige Sicherheit.
Sächsische Schweiz Frienstein und Idagrotte 1
Wenn du dieses kurze Stück gemeistert hast, kannst du die Grotte genauer erkunden und die Aussichten genießen. Hier wurden einst Spuren gefunden, die darauf hindeuten, dass die Grotte bereits im Mittelalter als Wohnraum genutzt wurde. Ein seltsames Gefühl, wenn man mit diesem Wissen durch diese Höhle spaziert. Vom Frienstein aus setzten wir unsere Wanderung zum Kuhstall und der Himmelsleiter fort.
5. Kuhstall & Himmelsleiter
Viele Leser hatten uns die Tour zum Kuhstall und zur Himmelsleiter empfohlen. Gesagt, getan! Von der Idagrotte aus wanderten wir weiter und erreichten am späten Nachmittag das Felsentor Kuhstall. Du erreichst diese Sehenswürdigkeit auch entspannt vom Lichtenhainer Wasserfall aus in etwa 30 Minuten. Während des Dreißigjährigen Krieges sollen sich hier die Bewohner mit ihrem Vieh vor den schwedischen Soldaten versteckt haben, daher der Name „Kuhstall“.
Sächsische Schweiz Kuhstall Felsentor
Das Felsentor ist rund 11 Meter hoch, 17 Meter breit und 24 Meter tief. Du kannst durch das Felsentor hindurchgehen und die Aussicht genießen. Links geht es zu einer Felsenspalte, durch die du die Himmelsleiter erreichst, eine äußerst schmale Treppe, die durch den Felsen nach oben führt. Die Aussicht von dort oben ist noch einmal besser. Platzangst solltest du allerdings nicht haben! Vor Ort gibt es ein Restaurant, Toiletten und Sitzmöglichkeiten.
Wir persönlich fanden den Kuhstall nicht so spannend, was aber daran lag, dass wir bis dahin schon viele andere Highlights besucht hatten.
6. Der hübsche Kurort Rathen
Der Kurort Rathen in der Sächsischen Schweiz liegt direkt an der Elbe und am Fuße der Bastei. Hier starteten wir unsere Tageswanderung und durchquerten auf dem Weg zur Basteibrücke diesen hübschen Ort. Rathen ist ein idealer Ausgangspunkt für die Bastei und die Schwedenlöcher. Außerdem kannst du hier gemütlich einen Kaffee trinken oder in einem der Restaurants etwas essen. Rathen erreichst du auch von der anderen Flussseite aus mit der Fähre.
Sächsische Schweiz Rathen
7. Die Bastei & Basteibrücke
Von Rathen aus geht es direkt hinauf zur Bastei und Basteibrücke. Diese Felsformation ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in der Sächsischen Schweiz und gleichzeitig Wahrzeichen der Region. Stelle dich darauf ein, dass du die Aussichtspunkte mit vielen anderen Menschen teilen wirst. Dich erwarten eine 76 Meter lange Brücke, die Ruine der Felsenburg Neurathen, tolle Viewpoints, ein Restaurant, ein Imbiss, Toiletten und das Berghotel Bastei*. Eintritt zahlst du nur für die Ruine (2€), alles andere ist kostenlos.
Sächsische Schweiz Bastei Basteibrücke
Du kannst die Bastei das ganze Jahr über besuchen, sie ist rund um die Uhr geöffnet. Uns wurde empfohlen, zum Sonnenaufgang zur Bastei zu kommen, da dann nur wenige Menschen unterwegs sind. Wenn du nicht wandern möchtest, kannst du auch mit dem PKW oder dem Bus bis zur Bastei fahren. Der Parkplatz Nr. 2 kostet 7€ pro Tag (3 Stunden kosten 5€).
Eigentlich sind alle Aussichtspunkte empfehlenswert und bieten immer wieder eine andere Sicht auf die bizarren Felsen. Trotz hohem Touristenaufkommen lohnt sich der Ausflug sehr, da diese Landschaft einfach einmalig ist.
8. Die Schwedenlöcher
Von der Bastei aus geht es weiter zu den Schwedenlöchern. Dieser märchenhafte Abstieg ist für uns eines der Top-Highlights in der Sächsischen Schweiz. Folge dem blauen Pfad und freue dich auf eine zauberhafte Felsenschlucht mit kleinen Brücken, Treppen, Höhlen und Felsengängen. Auch hier war viel los, aber das tat der wunderschönen Kulisse keinen Abbruch. Wir empfehlen den Weg von der Bastei aus, da du so nur bergab laufen musst. Ansonsten wirst du bei den mehr als 700 Stufen ziemlich ins Schwitzen kommen!
Schwedenlöcher Sächsische Schweiz Wanderweg 1
Im Dreißigjährigen Krieg haben sich hier die Einwohner vor den Schweden in Sicherheit gebracht. Daher der Name „Schwedenlöcher“. Wenn du am Ende angelangt bist, solltest du dich rechts halten, um den idyllischen Amselsee zu erreichen.
9. Der Amselsee
Am Ende der Schwedenlöcher erreichst du den Amselsee. Dieser 500 Meter lange See wurde 1934 angestaut und diente einst zur Eisgewinnung und Fischzucht. Hier kannst du eine Pause einlegen, den See umrunden (20 Minuten) oder mit einem Boot (Ruderboot oder Tretboot) auf dem See fahren. Richtig cool ist auch, dass man auf dem See im Winter sogar Schlittschuhlaufen kann!
Sächsische Schweiz Amselsee Bootsfahrt
10. Das schöne Polenztal
Am Amselsee endet für viele die Rundwanderung. Wir wanderten weiter nach Hohnstein und zur Wolfsschlucht und erreichten dann das wunderschöne Polenztal. Dieses Tal liegt zwischen Hohnstein, Neustadt und Stolpen. Wir liefen am Flüsschen Polenz entlang, ehe wir wieder den Parkplatz erreichten. Das 20 km lange Tal mit bis zu 150 m hohen Felswänden und einem üppigen Mischwald fanden wir sehr erholsam. Wenn du im Herbst unterwegs bist, dann sind die reisetipps oktober interessant für dich.
Sächsische Schweiz Polenz Polenztal
11. Der Pfaffenstein
Aus unserer Community bekamen wir den Tipp, unbedingt auch den Pfaffenstein zu erkunden. Wir liehen uns zwei E-Bikes aus und unternahmen eine 55 km lange, entspannte Tour. Zuerst ging es von Königstein zum Pfaffenstein, Fahrzeit ca. 20 bis 25 Minuten. Der Tafelberg Pfaffenstein ist rund 434 Meter hoch und liegt in der Nähe von Pfaffendorf. Hier erwarten dich traumhafte Aussichten sowie die berühmte 43 Meter hohe Felsnadel „Barbarine“.
Sächsische Schweiz Pfaffenstein Wanderung
Es gibt verschiedene Wege auf das Felsplateau. Wir nahmen den „schwierigen“ Weg durch das Nadelöhr, welcher aber auch der kürzeste ist. Dabei geht es rund 600 Stufen hinauf, was sehr schweißtreibend ist. Unterwegs geht es über eine Eisenleiter durch ein enges Felsloch (Nadelöhr) – nichts für Menschen mit Platz- und Höhenangst.
12. Die Herkulessäulen
Mit unseren E-Bikes fuhren wir vom Pfaffenstein aus weiter zu den Herkulessäulen im Bielatal. Diese Felsentürme liegen abseits der Touristenströme (14 km von Königstein entfernt) und eignen sich hervorragend für eine Wanderung. Am Waldparkplatz Ottomühle findest du an der Infotafel eine Karte mit eingezeichneten Highlights und einem Rundwanderweg (gelb).
Herkulessäulen Sehenswürdigkeiten in der Sächsischen Schweiz
13. Kurze Pause in Pirna
Nach unserem Ausflug zu den Herkulessäulen machten wir uns auf den Weg nach Pirna. Wir schlenderten durch die hübsche Altstadt, bestaunten die prachtvollen Häuser, erkundeten den Marktplatz und machten eine Eis-Pause an der Elbe.
Sächsische Schweiz Pirna
14. Der Elberadweg
Falls du dir ein Fahrrad ausleihst, fahre unbedingt direkt an der Elbe entlang. Hier kannst du auf dem Elberadweg die Region erkunden. Dieser Radweg ist rund 1000 Kilometer lang und führt von Cuxhaven bis ins tschechische Riesengebirge. Der schönste Teil des Radweges führt durch die Sächsische Schweiz.
Sächsische Schweiz Elberadweg
15. Obere Schleuse & Kahnfahrt
Am ersten Tag unserer Reise unternahmen wir einen Ausflug nach Hinterhermsdorf und machten eine Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse. Vom Parkplatz aus wanderten wir rund 2 Stunden durch den Wald, ehe wir die Staumauer erreichten. Hier stiegen wir auf das Boot und genossen die 700 Meter lange Kahnfahrt.
Sächsische Schweiz Obere Schleuse Kahnfahrt
Die Bootsfahrt führt durch die romantische Kirnitzschklamm und gehört zu den Top-Highlights in der Sächsischen Schweiz.
Fazit zur Sächsischen Schweiz
Wir haben noch lange nicht alle Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz gesehen. Dennoch hat es uns in dieser Region super gut gefallen und wir kommen definitiv wieder. Es gibt so viel zu sehen und zu erleben!
Wir können dir ein paar Tage in der Sächsischen Schweiz nur empfehlen! Stelle dich allerdings auf viele Besucher ein, denn die Sächsische Schweiz ist eine beliebte Urlaubs- und Wanderregion.
Die wdr reisetipps bieten dir eine weitere gute Grundlage für die Planung deines Ausflugs.
Warst du schon einmal in dieser Region und hast weitere Tipps für uns und unsere Leser? Oder hast du Fragen zur Sächsischen Schweiz? Teile sie in den Kommentaren!