Die kühle Herbstluft bringt nicht nur bunte Blätter, sondern auch die Lust auf herzhafte und süße Genüsse. Wenn die ersten Äpfel reif von den Bäumen fallen, ist es die perfekte Zeit, um ein Grundnahrungsmittel der deutschen Küche zuzubereiten: das selbstgemachte Apfelmus. Dieses einfache, aber köstliche Mus ist weit mehr als nur ein Dessert; es ist ein Stück kulinarischer Tradition, das uns an Omas Küche und gemütliche Nachmittage erinnert. Unser Rezept Apfelmus soll Ihnen zeigen, wie einfach es ist, dieses aromatische Mus selbst herzustellen und dabei auf übermäßige Süße zu verzichten.
Das Besondere an diesem rezept apfelmus ist, dass es mit einer überraschend geringen Zuckermenge auskommt und trotzdem ein vollmundiges Karamellaroma entfaltet. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Apfelmus auch ohne aufwendiges Einkochen lange haltbar machen können, eine wertvolle Technik, gerade wenn die Apfelernte reichlich ausfällt. Entdecken Sie, wie Sie mit wenigen, frischen Zutaten ein Apfelmus kreieren, das nicht nur köstlich schmeckt, sondern auch gesünder ist als viele Fertigprodukte.
Die besten Äpfel für Ihr Apfelmus
Die Auswahl der richtigen Apfelsorten ist entscheidend für den Geschmack und die Konsistenz Ihres Apfelmuses. Für ein ausgewogenes Aroma, das sowohl Süße als auch eine angenehme Säure mitbringt, eignen sich traditionelle deutsche Sorten wie Boskop, Braeburn, Elstar, Cox Orange oder Gravensteiner hervorragend. Diese Äpfel haben den Vorteil, dass sie beim Kochen schnell zerfallen und somit eine gute Grundlage für ein feines Mus bilden. Doch lassen Sie sich nicht einschränken: Auch Äpfel aus dem eigenen Garten oder vom lokalen Bauernhof, die vielleicht eine etwas süßere Note haben, können wunderbar funktionieren. Je süßer die Äpfel sind, desto weniger zusätzlichen Zucker werden Sie benötigen.
Für ein authentisches und geschmackvolles Apfelmus benötigen Sie neben den Äpfeln nur wenige weitere Zutaten:
- Brauner Zucker: Verleiht dem Mus eine angenehme Süße und eine dezente Karamellnote.
- Butter: In Kombination mit dem Zucker sorgt sie für das unverwechselbare, leicht karamellige Aroma.
- Apfelsaft: Ein guter Direktsaft dient als ideale Flüssigkeit, um die Äpfel zu kochen und die Aromen zu intensivieren.
- Zitronensaft: Nicht nur wichtig, um das Braunwerden der Äpfel zu verhindern, sondern auch, um die Aromen hervorzuheben und eine erfrischende Säurenote beizusteuern.
- Zimt: Der klassische Herbstgewürz, das dem Apfelmus seine wärmende, weihnachtliche Note verleiht.
Tipps für das perfekte Apfelmus
Die Zubereitung von Apfelmus ist denkbar einfach, doch ein paar Kniffe können das Ergebnis noch verfeinern:
- Gründliches Schälen und Entkernen: Entfernen Sie sorgfältig alle Schalen und Kerngehäuse. Bei Äpfeln aus freiem Anbau sollten Sie auch auf eventuelle faule oder wurmige Stellen achten, um eine glatte Textur zu gewährleisten.
- Aromatische Verfeinerung: Für eine noch festlichere Note können Sie Ihrem Apfelmus Nelken, Kardamom oder eine Vanilleschote hinzufügen. Am besten verwenden Sie hierfür ein kleines Teesieb oder einen Gewürzbeutel, um die ganzen Gewürze vor dem Pürieren einfach entfernen zu können.
- Abschmecken ist entscheidend: Die Balance zwischen Süße und Säure ist das A und O. Probieren Sie das fertige Mus und passen Sie es nach Belieben mit zusätzlichem Zucker, Zimt oder Zitronensaft an.
- Textur nach Wunsch: Ob Sie ein feines, cremiges Mus oder eine stückigere Variante bevorzugen, entscheiden Sie selbst. Für ein feineres Ergebnis pürieren Sie das Mus gründlicher. Für eine extra glatte Konsistenz können Sie das pürierte Mus noch durch ein feines Sieb streichen.
- Deutsche Esskultur: Apfelmus ist ein fester Bestandteil der deutschen Esskultur und passt zu einer Vielzahl von Gerichten. Von süßen Klassikern wie Kaiserschmarrn, Pfannkuchen oder Milchreis bis hin zu herzhaften Speisen wie Kartoffelpuffern oder sogar zu deftigem Sauerbraten – Apfelmus ist ein vielseitiger Begleiter.
- Brotzeit-Ideen: Auch auf einem einfachen Butterbrot oder als Füllung für Kuchen, wie einem saftigen Apfelkuchen vom Blech, macht Apfelmus eine hervorragende Figur. Die Kombination mit einem schmackhaften putengeschnetzeltes rezept kann ebenfalls eine interessante kulinarische Entdeckungsreise sein.
Frisches, selbstgemachtes Apfelmus in einem Kochtopf
Haltbarkeit ohne kompliziertes Einkochen
Eine der größten Vorteile des selbstgemachten Apfelmuses ist die Möglichkeit, es in größeren Mengen zuzubereiten und haltbar zu machen, ohne auf Konservierungsstoffe oder aufwendige Konservierungsmethoden zurückgreifen zu müssen. Dies ist besonders praktisch, wenn Sie eine reiche Apfelernte haben oder gerade preiswerte Äpfel finden.
Sie benötigen hierfür lediglich sterile Schraubgläser mit passenden Deckeln. Selbst neu gekaufte Gläser sollten Sie zur Sicherheit mit kochendem Wasser übergießen oder im Topf auskochen.
Füllen Sie die sterilen Gläser zügig mit dem noch warmen Apfelmus, verschließen Sie sie luftdicht und stellen Sie sie auf den Kopf, bis sie vollständig abgekühlt sind. Dieser Prozess erzeugt ein Vakuum, das das Apfelmus im Kühlschrank für bis zu drei Monate haltbar macht. Nach dem Öffnen sollte das Apfelmus innerhalb von ein bis zwei Wochen verbraucht werden. Aber seien Sie unbesorgt, bei diesem Geschmack wird es selten so lange halten!
Zutaten für das Apfelmus-Rezept: Äpfel, Zucker, Butter, Apfelsaft, Zitrone, Zimt
Unser Apfelmus Rezept im Detail
Ob als süße Beilage, fruchtige Komponente in einem Gericht oder einfach pur genossen – unser Apfelmus ist ein Genuss für alle Sinne.
- Vorbereitung: 10 Minuten
- Zubereitung: 25 Minuten
- Gesamtzeit: 35 Minuten
- Portionen: ca. 3 Schraubgläser (ca. 215 ml Fassungsvermögen)
Zutaten:
- 1 kg Äpfel (säuerliche Sorten wie Boskop, Elstar oder Braeburn)
- 2 EL brauner Zucker (alternativ weißer Zucker)
- 125 ml Apfelsaft (am besten 100% Direktsaft)
- 20 g Butter (keine “streichzarte” Sorte, am besten Markenbutter/Süßrahmbutter)
- 1/2 TL Zitronensaft
- 1/2 TL Zimt
Anleitung:
- Schälen Sie die 1 kg Äpfel, entfernen Sie das Kerngehäuse und schneiden Sie sie in ca. 3 cm große Stücke. Vermengen Sie die Apfelstücke mit 1/2 TL Zimt und 1/2 TL Zitronensaft.
Apfelstücke für Apfelmus vorbereiten
- In einem großen Topf lassen Sie 2 EL braunen Zucker mit 20 g Butter auf mittlerer Stufe (z.B. Stufe 7 von 9) schmelzen.
Zucker und Butter schmelzen für Apfelmus
- Lassen Sie die Mischung auf dem Herd karamellisieren. Das bedeutet, die Butter setzt sich vom Zucker ab und der Zucker bildet Schlieren und wird flüssig. Rühren Sie während dieses Vorgangs gelegentlich mit einem (Silikon-)Kochlöffel um und haben Sie Geduld.
Karamellisierung von Zucker und Butter
- Geben Sie anschließend die vorbereiteten Apfelstücke hinzu. (Keine Sorge, das Karamell wird hart, das spielt keine Rolle.) Löschen Sie die Mischung mit 125 ml Apfelsaft ab und verrühren Sie alles gut.
Apfelstücke zugeben und mit Apfelsaft ablöschen
- Lassen Sie das Ganze mit halb geöffnetem Deckel ca. 20 Minuten köcheln, bis die Apfelstücke weich sind.
Apfelstücke kochen lassen bis sie weich sind
- Geben Sie die weichen Apfelstücke zusammen mit der Flüssigkeit in einen hohen Rührbecher und pürieren Sie sie mit einem Pürierstab zu einer feinen oder groben Konsistenz, je nach Ihrem Geschmack. Schmecken Sie das Mus bei Bedarf mit zusätzlichem Zitronensaft, Zimt und Zucker ab. Ein schmackhaftes rezept apfelmus ist nun fast fertig.
Apfelmus pürieren und abschmecken
- Füllen Sie das fertige Apfelmus in sterilisierte Schraubgläser oder Twist-Off-Gläser. Die Gläser und Deckel müssen steril sein und sollten vor Gebrauch ausgekocht werden. Dieses frische Apfelmus passt wunderbar zu vielen Gerichten, von Kartoffelpuffern bis hin zu einer süßen Variante von gefüllte süßkartoffel.
Fertiges Apfelmus in Gläsern
Nährwerte pro Portion:
- Kalorien: 323 kcal
- Kohlenhydrate: 62 g
- Eiweiß: 1 g
- Fett: 6 g
Haben Sie unser Apfelmus-Rezept ausprobiert? Teilen Sie Ihre Erfahrungen und liebsten Verwendungsarten in den Kommentaren! Wir freuen uns auf Ihr Feedback und Ihre kulinarischen Entdeckungen.