Der Winter naht, und mit ihm die Sehnsucht nach Gemütlichkeit und traditionellen Gerichten. In dieser besinnlichen Zeit, in der wir uns gerne in unseren vier Wänden einigeln, rückt auch die deutsche Küche wieder stärker in den Fokus. Ein Gericht, das dabei unweigerlich in den Sinn kommt und Kindheitserinnerungen weckt, ist der klassische Rotkohl. Dieses tiefrote Gemüse, das in vielen Regionen Deutschlands auch als Blaukraut bekannt ist, ist mehr als nur eine Beilage – es ist ein Stück kulinarischer Geschichte, das uns mit seinem reichen Aroma und seiner herzhaften Süße wärmt. Tauchen wir ein in die Welt des Rotkohls und entdecken wir, warum dieses Gericht auch heute noch einen festen Platz auf unseren Tischen verdient.
Ein köstlicher Rotkohlauflauf mit Äpfeln und Gewürzen
Mehr als nur ein Gericht: Erinnerungen und Traditionen
Die Zubereitung von Rotkohl ist oft mit tiefen persönlichen Erinnerungen verbunden. Viele Deutsche erinnern sich an den Duft von Rotkohl, der durch das Haus zog, besonders an Festtagen wie Weihnachten oder an Sonntagen, wenn klassische Braten auf dem Tisch standen. Großmütter und Mütter haben ihre eigenen, oft liebevoll gehüteten Rezepte weitergegeben, die das Gericht zu einem ganz besonderen kulinarischen Erlebnis machen. Ob mit einem Hauch von Wacholderbeeren, Nelken oder einem Schuss Essig – jede Familie hat ihre eigene Art, dieses traditionelle Gemüse zuzubereiten. Der Rotkohl, der in meiner süddeutschen Heimat als Blaukraut bezeichnet wird, ist untrennbar mit dem berühmten Zungenbrecher “Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid” verbunden, der schon so manchem Kind ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.
Die Vielseitigkeit von Rotkohl zeigt sich auch in seiner saisonalen Verfügbarkeit. Informationen über die beste Erntezeit, Lagerung und Zubereitungstipps finden sich in umfassenden Saisonkalendern, die sicherstellen, dass dieses gesunde Gemüse immer zur richtigen Zeit auf den Tisch kommt. Entdecken Sie weitere Rezeptideen, von herzhaften Herbstgerichten bis hin zu wärmenden Winterbeilagen, die die kulinarische Vielfalt Deutschlands widerspiegeln.
Das Herzstück der Zubereitung: Tipps und Tricks für perfekten Rotkohl
Die Zubereitung eines perfekten klassischen Rotkohls ist einfacher, als man denkt, und das Ergebnis übertrifft bei weitem den Geschmack aus dem Supermarkt. Der Schlüssel liegt in der sorgfältigen Auswahl und Vorbereitung der Zutaten.
Zutaten für klassischen Rotkohl (für 4 Personen):
- 1 kg Rotkohl (ca. 1 Kopf)
- 1 säuerlicher Apfel (z.B. Boskop), fein gewürfelt
- 2 Zwiebeln (1 fein gewürfelt, 1 zum Bespickken mit Nelken)
- 2 EL Zucker
- 2 EL Apfelessig (alternativ roter oder weißer Balsamico)
- 2 Lorbeerblätter
- 5 ganze Nelken
- 50 ml Roter Traubensaft (100% Direktsaft) oder trockener Rotwein
- 50 g Butterschmalz
- 1 Prise Salz
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Vorbereitung des Rotkohls: Die äußeren Blätter des Rotkohls entfernen. Den Kopf vierteln und den harten Strunk keilförmig herausschneiden. Die Viertel anschließend in ca. 3-5 mm breite Streifen schneiden oder hobeln. Tipp: Zum Schutz vor Verfärbungen die Hände mit etwas Speiseöl einreiben oder Einmalhandschuhe verwenden.
- Vorbereitung von Zwiebel und Apfel: Eine Zwiebel fein würfeln. Die zweite Zwiebel schälen und mit den Nelken bespickken. Den Apfel waschen, ggf. schälen, vierteln, entkernen und ebenfalls fein würfeln.
- Andünsten: In einem großen Topf das Butterschmalz erhitzen. Die gewürfelte Zwiebel und die Apfelwürfel darin 1-2 Minuten glasig dünsten.
- Hinzufügen von Rotkohl und Essig: Den geschnittenen Rotkohl in den Topf geben und sofort den Apfelessig unterrühren. Der Essig hilft, die leuchtend rote Farbe des Kohls zu bewahren.
- Schmoren: 300 ml Wasser, die Nelken-bespickte Zwiebel, die Lorbeerblätter und eine gute Prise Salz hinzufügen. Alles gut vermischen und bei mittlerer Hitze zugedeckt ca. 45 Minuten weich dünsten, dabei gelegentlich umrühren. Tipp: Wer mag, kann zusätzlich 2-3 Wacholderbeeren mitköcheln lassen. Zerknickte Lorbeerblätter setzen ihr Aroma intensiver frei.
- Abschmecken und Verfeinern: Nach der Garzeit die Nelken-bespickte Zwiebel entfernen. Das Rotkohlgemüse mit Traubensaft (oder Rotwein), Salz, Zucker und bei Bedarf esslöffelweise Essig abschmecken. Tipp zum Andicken: Falls gewünscht, 1 EL Speisestärke glatt rühren und mit 1 EL Wasser unter das Gemüse geben, dann kurz aufkochen lassen. Die Lorbeerblätter können aus optischen Gründen im Gericht verbleiben, werden aber nicht mitgegessen.
Ein wichtiger Tipp für den besten Geschmack: Klassischer Rotkohl schmeckt am nächsten Tag aufgewärmt am besten, da er dann seine Aromen voll entfalten kann.
Der fertige Rotkohl, dampfend und bereit zum Servieren
Kulinarische Vielfalt: Rotkohl als Begleiter und Hauptdarsteller
Rotkohl ist ein wahrer Alleskönner auf dem deutschen Esstisch. Traditionell wird er als Beilage zu deftigen Gerichten wie Rinderrouladen, Gänsebraten oder Kassler serviert und ergänzt diese perfekt mit seiner süß-säuerlichen Note. Aber auch als Hauptdarsteller kann er überzeugen. Ein klassischer Rotkohlsalat mit Schafskäse beispielsweise bietet eine frische und leichte Alternative, die besonders in den wärmeren Monaten gut ankommt.
Die deutsche Küche bietet eine Fülle von Gerichten, die sich wunderbar mit Rotkohl kombinieren lassen. Ob klassische Rinderrouladen, selbstgemachte Spätzle oder herzhafte Eintöpfe – Rotkohl fügt jedem Gericht eine besondere Tiefe hinzu. Entdecken Sie auf emmikochteinfach.de weitere saisonale Rezeptideen, die von traditionellen Klassikern bis hin zu modernen Interpretationen reichen und Ihre kulinarische Reise durch Deutschland bereichern.
Guten Appetit und genießen Sie die herzhafte Tradition des klassischen Rotkohls!
