Ob ihr es glaubt oder nicht: Das hier oben ist nur ein kleines Exemplar dieser außergewöhnlichen Pilzart, die in der deutschen Natur zu Hause ist. Riesenboviste können bis zu einem halben Meter lang und hoch werden und gut und gerne 20 Kilogramm wiegen. Aus der Ferne könnte man sie deshalb durchaus mit einem Schwan oder einem kleinen Schwein verwechseln. Jedenfalls bietet dieser Pilz genug Material, um einige Großfamilien satt zu machen, sofern ihn überhaupt jemand erkennt. Denn kaum jemand hat diesen beeindruckenden Speisepilz auf dem Genuss-Radar, dabei ist er ein wahrer Schatz der heimischen Wälder und Wiesen. Hat man auch nur einen gefunden, ist das Abendessen definitiv gesichert und ein kulinarisches Highlight in der deutschen Esskultur, das direkt aus der Natur kommt. Der Riesenbovist stammt aus der Familie der Wiesenchampignons und erinnert sowohl in Geruch als auch geschmacklich an seine Artgenossen. Dezent pilzig, mit einer wunderbar fleischigen Konsistenz nach dem Braten und optisch sowieso ein absoluter Hammer.
Riesenbovist im Wald: Ein riesiger Speisepilz als Glücksfund für Pilzsammler in Deutschland
Sicherheit beim Sammeln: So erkennt man einen guten Riesenbovist
Verwechslungsgefahr besteht beim Riesenbovist kaum. Durch seine gigantischen Ausmaße unterscheidet er sich von fast jedem anderen Pilz, was ihn für Pilzanfänger besonders attraktiv macht. Dennoch ist Vorsicht geboten: Nur schneeweiße, junge, straffe Riesenboviste eignen sich zum Verzehr. Nur wenn der Bovist pilzig frisch riecht und im Inneren keine dunklen Verfärbungen zeigt, sollte man ihn essen. Dies ist ein entscheidendes Kriterium für die Qualität und Genießbarkeit des Pilzes. Sobald er beginnt, sich gelb-bräunlich zu verfärben und sein Geruch muffelig, harnartig ausfällt, lässt man ihn besser einfach stehen, denn dann hat er seine beste Zeit hinter sich und ist ungenießbar – giftig allerdings nicht. Beim Sammeln von Wildpilzen in Deutschland sollte man stets aufmerksam sein und im Zweifelsfall immer eine Expertenmeinung einholen.
Angeschnittener Riesenbovist: Innenleben des Pilzes, um Frische und Qualität vor der Zubereitung zu prüfen
Riesenbovist-Schnitzel: Ein vegetarischer Traum aus deutschen Wiesen
Am besten schmeckt der Riesenbovist, wenn man ihn als Schnitzel zubereitet – in etwa zwei Zentimeter dicke Scheiben geschnitten. Diese Zubereitungsart unterstreicht seine fleischige Textur und macht ihn zu einem hervorragenden vegetarischen Schnitzel, das sich perfekt in die deutsche Küche einfügt. Mit Salz und Pfeffer gewürzt, in eine Eiermasse getunkt und in Semmelbröseln gewendet, wird er anschließend in Butterschmalz schwimmend ausgebacken, bis er goldbraun und knusprig ist. Ganz mutige Genießer essen ihn sogar roh, für einige Stunden mit etwas Zitronensaft mariniert, als Salat. Fest steht: Ein Riesenbovist in der Pfanne ist ein absoluter Glücksfall. Auf deutschen Wiesen zu Hause und doch irgendwie total exotisch und eine Bereicherung für jedes deutsche Gericht.
Fertiges Riesenbovist-Schnitzel: Knusprig paniert und goldbraun gebraten, bereit zum Servieren
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Riesenbovist Rezept: Knuspriges Pilzschnitzel vom Riesenbovist
Ihr gehört zu den glücklichen Findern eines Riesenbovists und möchtet euren Schatz nun goldbraun paniert als Schnitzel verzehren? Nichts einfacher als das! Hier lest ihr, wie euch das grandiose vegetarische Pilzschnitzel garantiert gelingt und zum Highlight auf dem deutschen Esstisch wird.
4 von 55 Bewertungen
Zubereitungszeit 40 Minuten Min.
Gericht Hauptgericht
Portionen 4 Portionen
Zutaten
- 1 Riesenbovist
- 50 g Salz
- 200 g doppelgriffiges Mehl (z.B. Wiener Grießler)
- 300 g Semmelbrösel (perfekt: aus Kaisersemmeln)
- 3 Eier
- 50 ml geschlagene Sahne
- 1 kg Butterschmalz
Anleitung
- Die Außenseite des Riesenbovists mit einer Pilzbürste (z.B. diese*) säubern. Da ihr voraussichtlich nicht den kompletten Pilz verbrauchen werdet, solltet ihr vermeiden ihn zu waschen, zumindest den Teil, den ihr erst in den nächsten Tagen verbrauchen werdet, da die Feuchtigkeit Fäulnis fördern kann (ihr könnt einen frischen, angeschnittenen Pilz durchaus 3-4 Tage im Kühlschrank lagern). Anschließend mit einem langen und scharfen Messer 4 große Scheiben des Pilzes herunterschneiden.
- Panierstation aufbauen: Das Mehl in einen Teller geben – oder noch besser: ein Panierset* verwenden –, im nächsten die Eier kräftig verquirlen und die geschlagene Sahne unter die Eiermasse heben – in den letzten Teller dann die Semmelbrösel geben.
- Die Scheiben salzen, in Mehl wenden, durch die Eiermasse ziehen, kurz abtropfen lassen und in die Semmelbrösel legen. Die Semmelbrösel ganz leicht anzudrücken.
- In einer Pfanne das Butterschmalz auf etwa 170 Grad erhitzen und das erste “Schnitzel” hineinlegen. Während dem Braten die Pfanne schwenken, sodass das Fett immer wieder über die obere Seite schwappt. Sobald die Unterseite schön goldbraun ist, das “Schnitzel” umdrehen und von der anderen Seite garen.
- Sobald das “Schnitzel” von beiden Seiten goldbraun gebacken ist, auf einem Küchenpapier kurz abfetten lassen und sofort auf einen Teller geben und servieren, am besten zusammen mit einem frischen Gartensalat.
Pilze selbst züchten & weitere Empfehlungen für Pilzliebhaber
Wüsstet ihr übrigens, dass manche Pilze ganz einfach zuhause gezüchtet werden können? Die Riesenbovist ist zwar ein ausschließlich wild wachsender Pilz, jedoch könnt ihr Champignons, Austernseitlinge oder auch Shiitake-Pilze mit der richtigen Starterkultur selbst züchten. Eine Starterkultur mit allen nötigen Anweisungen bekommt ihr zum Beispiel bei Pilzbrut*. Dies ist eine spannende Ergänzung für alle, die die Faszination Pilze auch zu Hause erleben möchten.
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Unsere Empfehlungen für Pilzsammler
Wie immer, wenn es um Pilze geht, gilt: Nachschlagen, von Experten überprüfen lassen und essen auf eigene Gefahr! Die Sicherheit beim Pilzsammeln ist in Deutschland von größter Bedeutung, da nicht alle Pilze essbar sind.
Grundsätzlich solltet ihr euch auf jeden Fall ein gutes Bestimmungsbuch zulegen. Damit könnt ihr schon so einiges selber identifizieren und lernt auf jeden Fall immer eine Menge dazu. Wir empfehlen dieses Pilz-Bestimmungsbuch für den Einstieg in die Welt der Pilze, und ihr könnt es bequem mit in den Wald nehmen. Es ist ein unverzichtbarer Begleiter für jeden, der die Vielfalt der deutschen Wildpilze entdecken möchte.
Welcher Pilz ist das?: 170 Pilze einfach bestimmen (Kosmos-Naturführer Basics)
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Dieses tolle Buch von Andreas Gminder* ist auch absolut empfehlenswert, da es zusätzlich zu den Beschreibungen auch Rezeptinspiration bietet! Eine ideale Quelle für alle, die Pilze nicht nur bestimmen, sondern auch kreativ in der Küche zubereiten möchten.
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Und für alle, die sowieso schon die ganze Zeit in den Wäldern rumkraxseln, empfehlen wir dieses super praktische Pilzmesser von Opinel*, mit dem ihr dank eines kleinen Pinsels den gröbsten Dreck direkt vor Ort entfernen könnt. Ein Muss für jeden ernsthaften Pilzsammler.
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Weitere spannende Pilzentdeckungen aus der deutschen Natur
Ein Dankeschön geht an meine Eltern, die mir ihren Fund so liebevoll dokumentiert haben. Es ist immer wieder faszinierend, welche Schätze die deutsche Natur für uns bereithält. Als begeisterte Pilzsammler haben wir letztes Jahr das Glück gehabt, uns noch durch weitere kuriose Pilze probieren zu können: Die Krause Glucke, ein weiterer bemerkenswerter Speisepilz, der die Vielfalt der deutschen Pilzkultur aufzeigt.
Krause Glucke (Sparassis crispa): Ein weiterer seltener und köstlicher Speisepilz aus deutschen Wäldern
Riesenboviste sind nicht nur beeindruckend in ihrer Größe, sondern auch ein köstlicher Teil der deutschen Wildpilz-Küche. Mit dem richtigen Wissen über das Sammeln und unser detailliertes Riesenbovist Rezept gelingt euch ein einzigartiges Pilzschnitzel, das sowohl Vegetarier als auch Fleischliebhaber begeistern wird. Entdeckt die Natur und bringt ihre Schätze auf euren Teller! Welche wilden Pilze gehören zu euren Lieblingsfunden und wie bereitet ihr sie am liebsten zu? Teilt eure Erfahrungen in den Kommentaren und lasst uns gemeinsam die deutsche Esskultur rund um Pilze feiern!
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