Als erfahrener Redakteur und passionierter Liebhaber der deutschen Esskultur bei Shock Naue freue ich mich, Ihnen heute ein ganz besonderes Gebäck vorzustellen, das sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland eine lange Tradition hat: den Rüblikuchen. Dieses köstliche Gebäck ist ein wahres Highlight für jede Kaffeetafel und besticht durch seine saftige Konsistenz und den unverwechselbaren Geschmack. Im Gegensatz zu seinen britischen oder amerikanischen Verwandten ist der Schweizer Rüblikuchen weniger süß, dafür aber umso nussiger und wird traditionell mit einer feinen Zitronenglasur überzogen.
Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit in Deutschland, wo der Rüblikuchen schon immer sehr beliebt war. Doch erst bei meinen jährlichen Skiurlauben in der Schweiz, die oft um Ostern und Weihnachten stattfanden, lernte ich dieses Gebäck in seiner ursprünglichsten Form kennen und lieben. Die Kombination aus geriebenen Karotten und gemahlenen Nüssen verleiht dem Kuchen eine einzigartige Note, die durch kleine, handgefertigte Marzipankarotten perfekt abgerundet wird. Entdecken Sie mit uns das Geheimnis dieses Klassikers und lernen Sie, wie Sie ihn einfach zu Hause zubereiten können. Wenn Sie direkt zum detaillierten Rezept gelangen möchten, finden Sie hier unser rüblikuchen rezept.
Was ist Rüblikuchen? Ein Schweizer Klassiker
Der Rüblikuchen, auch bekannt als Rüblitorte, ist eine Schweizer Kuchenspezialität, die ursprünglich aus dem Kanton Aargau stammt. Sein Name ist Programm: “Rübli” ist das schweizerdeutsche Wort für “Karotte” (im Hochdeutschen “Karotte” oder “Möhre”), und “Kuchen” bedeutet natürlich Kuchen. Die Basis dieses feinen Gebäcks bildet ein Biskuitteig, der mit geriebenen Karotten und gemahlenen Nüssen (meist Haselnüssen oder Mandeln) verfeinert wird.
In Deutschland ist er auch unter den Namen Karottenkuchen oder Möhrenkuchen geläufig. Eine weitere Bezeichnung ist “Karotten Torte“. Die Unterscheidung zwischen Kuchen und Torte erfolgt in Deutschland oft anhand der Herstellung: Eine Torte zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Dekoration nicht mitgebacken, sondern nachträglich angebracht wird – ein Merkmal, das auf den Rüblikuchen mit seinen Marzipankarotten zutrifft.
Oft wird diskutiert, ob es einen spezifisch “deutschen Karottenkuchen” gibt. Manche behaupten, der Unterschied zum Schweizer Rüblikuchen liege in der Verwendung einer Schokoladenglasur, die in der deutschen Variante für längere Feuchtigkeit sorgt. Unabhängig von regionalen Nuancen bleibt der Rüblikuchen ein fester Bestandteil der Backtradition in beiden Ländern und ein wahrer Genuss für alle, die eine Vorliebe für saftige Kuchen mit nussigem Aroma haben.
So gelingt Ihr Rüblikuchen: Einfache Schritte zum Genuss
Die Zubereitung eines Rüblikuchens ist im Grunde genommen recht unkompliziert. Was jedoch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, ist die Herstellung der charmanten Marzipankarotten von Grund auf. Selbstverständlich können Sie diese auch fertig kaufen, aber das Selbermachen verleiht dem Kuchen eine ganz persönliche Note.
Die Zutaten für den perfekten Rüblikuchen
Für den saftigen Rüblikuchen benötigen Sie die folgenden frischen Zutaten:
- Karotten: Sie sind der natürliche Süßungsgeber und Feuchtigkeitsspender des Kuchens. Verwenden Sie junge, frische Karotten, da sie mehr Saft enthalten.
- Eier: Am besten mittelgroß und raumtemperiert. Getrennt und steif geschlagener Eischnee sorgt für extra Flaumigkeit.
- Neutrales Öl: Sorgt für Stabilität und zusätzliche Feuchtigkeit im Teig.
- Salz, Zimt und Vanilleextrakt: Diese Gewürze verleihen dem Kuchen seinen reichhaltigen, erdigen Geschmack.
- Zucker: Nur eine kleine Menge, um die natürliche Süße der Karotten zu unterstreichen.
- Geriebene Zitronenschale: Eine frische, fruchtige Note, die perfekt zum Karottenaroma passt.
- Backpulver, gemahlene Haselnüsse oder Mandeln und Weizenmehl (Type 405): Die trockenen Zutaten, die die Basis des Kuchens bilden.
Für die selbstgemachten Marzipankarotten:
- Marzipanrohmasse: Die Grundlage für die Dekoration.
- Lebensmittelfarbe: Orange für die Karotten und Grün für das Karottengrün.
Für die Zitronenglasur:
- Puderzucker: Gesiebt, um Klümpchen zu vermeiden.
- Frischer Zitronensaft: Für die perfekte Balance aus Süße und Säure.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Vorbereitung: Den Boden einer 24 cm großen Springform mit Backpapier auslegen. Die Seiten mit Butter einfetten und leicht mit Mehl bestäuben. Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze (356°F) vorheizen.
- Karotten vorbereiten: Die Karotten schälen, Enden entfernen und sehr fein reiben.
Fein geriebene Karotten, eine Hauptzutat für den saftigen Rüblikuchen
- Teig zubereiten: Eier und Zucker in einer großen Schüssel auf hoher Stufe schaumig schlagen, bis die Masse hell und luftig ist. Öl, Zitronenschale und Vanilleextrakt hinzufügen und gut verrühren.
- Trockene Zutaten: In einer separaten Schüssel Mehl, Salz, Backpulver, Zimt und gemahlene Nüsse mischen. Diese trockenen Zutaten vorsichtig unter die feuchte Eiermasse heben.
Fertiger Rüblikuchen-Teig mit geriebenen Karotten in einer Schüssel, bereit zum Backen
- Karotten einarbeiten: Zum Schluss die geriebenen Karotten unter den Teig mischen, bis alles gut kombiniert ist. Den Teig in die vorbereitete Springform füllen und glattstreichen.
- Backen: Den Kuchen für ca. 45-55 Minuten backen. Mit einem Holzspieß prüfen: Kommt er sauber heraus, ist der Kuchen fertig.
Die 2-Zutaten-Zitronenglasur
Für die Glasur benötigen Sie Puderzucker und frischen Zitronensaft. Sieben Sie den Puderzucker unbedingt, um Klümpchen zu vermeiden. Geben Sie dann den Zitronensaft löffelweise hinzu und rühren Sie nach jeder Zugabe gut um, um die Konsistenz zu prüfen. Sie möchten eine eher dicke Glasur erhalten, da diese schöner aussieht, wenn der Kuchen nicht durchscheint.
Selbstgemachte Marzipankarotten formen
- Marzipan aufteilen: Teilen Sie das Marzipan in zwei Portionen – etwa ein Drittel für Grün und zwei Drittel für Orange.
- Einfärben: Kneten Sie die grüne Lebensmittelfarbe in die kleinere Portion und die orangefarbene Lebensmittelfarbe in die größere.
- Karotten formen: Rollen Sie das orangefarbene Marzipan aus und stechen Sie mit einer runden Tülle (ca. 2 cm Durchmesser) Kreise aus, um eine gleichmäßige Größe zu gewährleisten. Alternativ können Sie kleine Kugeln rollen und diese wiegen. Ich habe etwa 12 Karotten geformt, eine für jedes Kuchenstück.
- Dreiecksform: Beginnen Sie mit einer runden Kugel und rollen Sie diese zwischen Ihren Handflächen zu einer karottenähnlichen Dreiecksform.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung von Marzipankarotten: Marzipankugel formen und zu Karotten verarbeiten
- Grün anbringen: Für das Karottengrün ein kleines Stück grünes Marzipan abzwicken, zu einer winzigen Kugel rollen und leicht flachdrücken. Mit einem Messer zwei kleine Dreiecke in den Rand schneiden, um Blätter zu formen, und diese dann an den Karotten befestigen.
Variationen für Ihren Karottenkuchen
Es gibt zahlreiche Variationen für dieses Karottenkuchen Rezept. Hier sind einige Ideen, wie Sie den Rüblikuchen an Ihre Vorlieben anpassen können:
- Frischkäse-Frosting: Obwohl der originale Schweizer Rüblikuchen traditionell ohne Frischkäse-Frosting zubereitet wird, findet man in Deutschland immer häufiger Karottenkuchen mit dieser beliebten Glasur, die man aus Großbritannien und Amerika kennt. Wer eine cremige Alternative zur Zitronenglasur sucht, könnte unser Rezept für rüblikuchen rezept ausprobieren, das sich hervorragend mit einem zitronigen Frischkäse-Frosting kombinieren lässt.
- Orangenschale statt Zitrone: Ersetzen Sie Zitronensaft und -schale durch Orange. Dies verleiht dem Kuchen ebenfalls eine frische, zitrusartige Note, jedoch mit einem anderen Aroma.
Ein frisch gebackener Rüblikuchen mit leuchtend grünen Marzipankarotten auf einer Holzplatte
Servier- und Aufbewahrungstipps
Servieren Sie diesen Kuchen am besten gekühlt zu einer warmen Tasse Tee oder Kaffee. Meiner Meinung nach schmeckt der Rüblikuchen am besten am nächsten Tag, nachdem er im Kühlschrank durchgezogen ist. Dadurch können sich die Aromen optimal entfalten.
Lagern Sie den Karottenkuchen in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank, so bleibt er wunderbar saftig und frisch. Dieser Kuchen eignet sich auch hervorragend zum Einfrieren. So bleibt er bis zu 6 Monate haltbar. Für das beste Ergebnis empfehle ich jedoch, den Rüblikuchen ohne Glasur einzufrieren und ihn erst nach dem Auftauen zu glasieren.
Die Geschichte des Rüblikuchens: Woher kommt der Karottenkuchen?
Der Karottenkuchen ist seit dem 19. Jahrhundert eine Schweizer Spezialität. Das älteste schriftliche Rezept stammt aus dem Jahr 1892 und findet sich in einer Rezeptsammlung der Haushaltungsschule Kaiseraugst. Diese lange Tradition unterstreicht die tiefe Verankerung des Rüblikuchens in der Schweizer Backkultur.
In England wurde der Karottenkuchen nach dem Zweiten Weltkrieg populär, als Zutaten rationiert waren und Bäcker nach Möglichkeiten suchten, ihre Kuchen auf natürliche Weise zu süßen. Das erste englische Rezept für Karottenkuchen datiert auf 1943.
In den USA erlangte der Karottenkuchen ab den 1960er Jahren große Beliebtheit und ist heute eines der populärsten Desserts Amerikas. Obwohl der Rüblikuchen seinen Ursprung in der Schweiz hat, hat er sich weltweit verbreitet und in verschiedenen Kulturen eine eigene Identität entwickelt, wobei er stets seinen einzigartigen Charme bewahrt.
Fazit: Ein Klassiker, der begeistert
Der Rüblikuchen ist weit mehr als nur ein einfacher Karottenkuchen; er ist ein Stück Backgeschichte, das Generationen verbindet und sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland einen festen Platz auf dem Kuchentisch hat. Seine Saftigkeit, das feine Nussaroma und die spielerische Dekoration mit Marzipankarotten machen ihn zu einem unwiderstehlichen Genuss. Mit unserem rüblikuchen rezept haben Sie nun die Möglichkeit, diesen traditionellen Klassiker selbst zu backen und Ihre Lieben zu begeistern.
Wir von Shock Naue sind überzeugt, dass dieses Rezept Sie überzeugen wird. Probieren Sie es aus und teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns! Was ist Ihr Lieblingsrezept mit Karotten? Teilen Sie Ihre Gedanken und Rezepte in den Kommentaren!
Zutaten
Für den Kuchen:
- 260 g Karotten
- 200 g Zucker
- 5 mittelgroße Eier, raumtemperiert
- 120 ml neutrales Öl (z.B. Rapsöl)
- 1 Teelöffel Vanilleextrakt
- 1 Teelöffel geriebene Zitronenschale
- 120 g Weizenmehl (Type 405)
- 2 Teelöffel Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 Teelöffel gemahlener Zimt
- 200 g gemahlene Nüsse (Haselnüsse oder Mandeln)
Für die Marzipankarotten:
- 80 g Marzipanrohmasse
- 2 Tropfen orange Lebensmittelfarbe (alternativ Gelb und Rot mischen)
- 1 Tropfen grüne Lebensmittelfarbe
Für die Glasur:
- 200 g Puderzucker
- 3 Esslöffel Zitronensaft
Zubereitung
- Vorbereitung: Den Boden einer 24 cm Springform mit Backpapier auslegen. Die Seiten mit Butter einfetten und leicht mit Mehl bestäuben. Backofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Karotten vorbereiten: Karotten schälen, Enden entfernen und sehr fein reiben.
- Eier und Zucker schlagen: In einer großen Schüssel Eier und Zucker auf hoher Stufe hell und schaumig schlagen.
- Flüssige Zutaten hinzufügen: Öl, Zitronenschale und Vanilleextrakt hinzufügen und gut verrühren.
- Trockene Zutaten mischen: In einer separaten Schüssel Mehl, Salz, Backpulver, Zimt und gemahlene Nüsse vermischen.
- Trockene Zutaten unterheben: Die trockenen Zutaten vorsichtig unter die feuchte Eiermasse heben.
- Karotten einarbeiten: Zum Schluss die geriebenen Karotten hinzufügen und alles gut vermischen.
- Backen: Den Teig in die vorbereitete Springform füllen und glattstreichen. Für ca. 45–55 Minuten backen. Mit einem Holzspieß prüfen: Kommt er sauber heraus, ist der Kuchen fertig.
Zitronenglasur zubereiten:
- Puderzucker in eine Schüssel sieben, um Klümpchen zu vermeiden.
- Nach und nach den Zitronensaft, löffelweise, hinzufügen und nach jeder Zugabe gut verrühren, bis eine dicke, streichfähige Glasur entsteht.
- Die Glasur über den abgekühlten Kuchen gießen und mit einem Palettenmesser verteilen.
Marzipankarotten formen:
- Marzipanrohmasse in zwei Portionen teilen: ⅓ für Grün, ⅔ für Orange.
- Jede Portion mit der entsprechenden Lebensmittelfarbe einfärben und gut verkneten.
- Für die Karotten das orange Marzipan ausrollen und ca. 2,5 cm große Kreise ausstechen (oder kleine Kugeln formen und wiegen, um gleiche Größen zu erhalten). Aus den Kugeln dreieckige Karottenformen rollen.
- Für das Karottengrün kleine Stücke grünes Marzipan zu Kugeln rollen, flachdrücken und mit einem Messer zwei kleine Dreiecke als Blätter ausschneiden. Diese am oberen Ende der Marzipankarotten befestigen.
Nährwerte
Kalorien: 349 kcal, Kohlenhydrate: 42 g, Protein: 5 g, Fett: 19 g, Gesättigtes Fett: 8 g, Mehrfach ungesättigtes Fett: 1 g, Einfach ungesättigtes Fett: 5 g, Transfett: 1 g, Cholesterin: 109 mg, Natrium: 207 mg, Kalium: 126 mg, Ballaststoffe: 2 g, Zucker: 36 g, Vitamin A: 3930 IU, Vitamin C: 2 mg, Kalzium: 80 mg, Eisen: 1 mg