Russischer Kuchen: Medovik – Der unwiderstehliche Honigtraum aus Osteuropa

Ein kunstvoll geschichteter russischer Honigkuchen (Medovik), von oben fotografiert, mit hellbraunen Teigschichten und cremiger Füllung, bestreut mit Kuchenkrümeln.

In der faszinierenden Welt der Backkunst gibt es immer wieder Entdeckungen, die das Herz höherschlagen lassen. Eine solche Offenbarung war für mich der „Medovik“, besser bekannt als russischer Kuchen oder russische Honigtorte. Dieser Kuchen ist ein echter Star in der russischen und osteuropäischen Küche, doch hierzulande ist dieser feine, vielschichtige Honigtraum noch immer ein Geheimtipp. Das ist bedauerlich, denn der Medovik beeindruckt durch seinen einzigartigen Geschmack und eine Zubereitung, die trotz ihrer Einfachheit ein echtes Meisterwerk hervorbringt.

Ein kunstvoll geschichteter russischer Honigkuchen (Medovik), von oben fotografiert, mit hellbraunen Teigschichten und cremiger Füllung, bestreut mit Kuchenkrümeln.Ein kunstvoll geschichteter russischer Honigkuchen (Medovik), von oben fotografiert, mit hellbraunen Teigschichten und cremiger Füllung, bestreut mit Kuchenkrümeln.

Was den Medovik so einzigartig macht

Der Charme des Medovik liegt in seiner subtilen Eleganz. Er ist eine Schichttorte, die aus vielen hauchdünnen, honigaromatisierten Böden und einer cremigen Füllung besteht, die oft auf Sauerrahm basiert. Diese Kombination verleiht dem Kuchen eine wunderbar ausgewogene Süße mit einer erfrischend säuerlichen Note. Obwohl er von außen schlicht wirken mag, entfaltet er sein volles Potenzial im Inneren – die zahlreichen Schichten sind nicht nur optisch beeindruckend, sondern sorgen auch für eine unvergleichlich zarte Textur, die auf der Zunge zergeht. Bei Testverkostungen ist dieser Kuchen stets ein Hit gewesen, und das Lob meiner Verkoster bestätigt immer wieder: Ein Medovik ist mehr als nur ein gute geburtstagskuchen, er ist ein Erlebnis.

Die Vielfalt des Medovik: Ein Blick auf russische Kuchen-Rezepte

Die Welt der russischen Kuchenrezepte ist reich an Variationen. Da ich selbst keine russischen Wurzeln habe, ist die Recherche nach dem “echten” Medovik eine spannende Reise. Das Internet bietet glücklicherweise eine Fülle an Rezepten auf Deutsch, die tiefe Einblicke in die regionalen Unterschiede geben. Man stößt auf Varianten mit Walnüssen, die für einen zusätzlichen Crunch sorgen, auf Füllungen, die neben Sauerrahm auch gezuckerte Kondensmilch (Milchmädchen) enthalten, oder auf Böden, die mit schwarzem Tee verfeinert werden.

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Für unser Rezept haben wir uns bewusst für eine schlichte Version mit einer Sauerrahm-Creme entschieden, da die Einfachheit der Zutaten und die Harmonie des Geschmacks hier besonders hervorstechen. Doch die Neugier auf andere Kreationen, wie einen russischer zupfkuchen oder einen Medovik mit schwarzem Tee und Walnüssen, bleibt bestehen und könnte zukünftige Backprojekte inspirieren. Das Geheimnis liegt oft in der Geduld, denn ein Medovik braucht Zeit, um seine volle Konsistenz und seinen tiefen Geschmack zu entwickeln, da die Creme in die Böden einziehen muss, um sie wunderbar weich zu machen. Dies macht ihn zu einem perfekten kuchen 70 geburtstag oder für andere besondere Anlässe, die eine gewisse Vorbereitung erlauben.

Ein Stück des russischen Honigkuchens, Medovik, auf einem Teller, das die zahlreichen dünnen Teigschichten und die zarte Sauerrahm-Creme detailliert zeigt.Ein Stück des russischen Honigkuchens, Medovik, auf einem Teller, das die zahlreichen dünnen Teigschichten und die zarte Sauerrahm-Creme detailliert zeigt.

Russischer Honigkuchen (Medovik) – Das Rezept für einen klassischen russischer geburtstagskuchen

Diese Schichttorte mit ihrer aromatischen Honignote wird Sie begeistern!

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KücheRussisch
RezepttypTorten
Zubereitungszeit3 Stunden
Backzeit10 Minuten
Wartezeit12 Stunden
MengenErgibt eine ca. 6-7cm hohe Torte mit 26cm Durchmesser
Servings12-16 Stücke

Zutaten

Teig

  • 120 g Honig (bitte einen guten, aromatischen Honig verwenden)
  • 260 g Zucker
  • 30 g Butter
  • 4 Eier
  • 1,5 TL Backpulver
  • 700 g Mehl
  • nach Belieben Vanilleextrakt oder -zucker
  • 1 Prise Salz

Füllung

  • 400 ml Sahne (kalt)
  • 800 g Crème fraîche (oder ein anderes säuerliches Milchprodukt mit etwa 20-30% Fett)
  • 150 g Puderzucker
  • 3 EL Honig
  • etwas Vanilleextrakt

Zubereitung

  1. Honigmasse vorbereiten: Butter, Honig, Zucker und Vanille in einem Topf unter Rühren aufkochen. Der Zucker wird sich nicht komplett auflösen, aber die Masse sollte einmal gut köcheln. Danach kurz abkühlen lassen.
  2. Eier einarbeiten: Die Eier in einer separaten Schüssel schaumig rühren. Die noch warme Honigmasse langsam und portionsweise zu den Eiern geben, dabei ständig weiter mixen. Achten Sie darauf, nicht zu viel auf einmal hinzuzufügen, um ein Gerinnen der Eier durch die Hitze zu verhindern.
  3. Teig kneten: Zunächst 600g des Mehls mit dem Backpulver vermischen und unter die warme Eimasse rühren oder kneten. Den Teig anschließend auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und so viel vom restlichen Mehl nach und nach einkneten, bis der Teig kaum noch klebt. Die benötigte Mehlmenge kann variieren. Der Teig sollte eine feste, aber geschmeidige Konsistenz ähnlich einem festen Hefeteig oder weichen Nudelteig haben.
  4. Böden formen: Den Teig in 16 gleich große Portionen teilen (nach Augenmaß oder mit einer Waage). Jede Portion auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche hauchdünn zu einem Kreis ausrollen. Mit einem Teller oder dem Boden einer Springform (ca. 26cm Durchmesser) einen sauberen Kreis ausschneiden. Die Teigreste, die beim Ausschneiden entstehen, zusammen mit dem Kreis auf Backpapier legen. Das direkte Ausrollen auf Backpapier ist oft schwieriger, daher ist die bemehlte Arbeitsfläche zu empfehlen.
  5. Backen: Die Teigböden bei 160°C Umluft oder 180°C Ober-/Unterhitze für etwa 10 Minuten backen, bis sie knusprig und goldbraun sind. Um Zeit zu sparen, können Sie zwei Böden gleichzeitig im Umluftofen backen, während Sie die nächsten vorbereiten. Das Backpapier ist mehrfach verwendbar. Nach dem Backen die Teigreste von den Böden entfernen und beiseitelegen. Die fertigen Böden auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen.
  6. Creme zubereiten: Die kalte Sahne steif schlagen. In einer anderen Schüssel Crème fraîche, Puderzucker und Vanille verrühren. Den Honig hinzufügen und nach Geschmack abschmecken. Die geschlagene Sahne vorsichtig unter die Crème fraîche-Mischung heben.
  7. Torte schichten: Den ersten Honigboden auf eine Servierplatte legen und dünn mit 2-3 Esslöffeln der Creme bestreichen. Den nächsten Boden auflegen und so fortfahren, bis alle Böden aufgebraucht sind. Heben Sie dabei etwa 4-5 Esslöffel Creme für den Abschluss auf. Die geschichtete Torte mit einem Teller beschweren und abgedeckt für mindestens 12 Stunden im Kühlschrank kalt stellen. Dieser Schritt ist entscheidend, da die Creme in die Böden einzieht und diese aufweicht, wodurch der Medovik seine typische saftige Konsistenz erhält.
  8. Krümel vorbereiten: Die gesammelten Teigreste in einem Mixer fein mahlen oder in einen Gefrierbeutel geben und mit einem Nudelholz zerkleinern.
  9. Fertigstellung: Die gekühlte Torte von außen mit der restlichen Creme bestreichen. Die vorbereiteten Teigkrümel gleichmäßig auf der Oberfläche und am Rand der Torte verteilen.
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Der fertige russische Kuchen, Medovik, als ganze Torte, umhüllt von einer feinen Schicht aus zerbröselten Teigresten, bereit zum Servieren.Der fertige russische Kuchen, Medovik, als ganze Torte, umhüllt von einer feinen Schicht aus zerbröselten Teigresten, bereit zum Servieren.

Hinweise

  • Haltbarkeit: Der Medovik hält sich gekühlt und abgedeckt etwa 4 Tage frisch.
  • Für Motivtorten: Der Medovik ist eine stabile Torte und eignet sich hervorragend als Basis für Motivtorten. In diesem Fall sollten Sie auf die äußere Krümelschicht verzichten. Beachten Sie, dass die Sauerrahm-Füllung nicht fondanttauglich ist. Die Torte müsste daher zusätzlich mit einer Buttercreme oder Ganache eingestrichen werden. Eine Swiss Meringue Buttercreme, eventuell mit 2-3 EL Honig verfeinert, wäre eine passende Option.

Fazit: Ein russischer Kuchen, der begeistert

Der Medovik ist weit mehr als nur ein Backrezept; er ist ein kulinarisches Erlebnis, das Tradition und Geschmack auf wunderbare Weise vereint. Seine vielen dünnen Schichten und die zarte Honig-Sauerrahm-Creme machen ihn zu einem unwiderstehlichen Dessert, das Gäste immer wieder aufs Neue überrascht und begeistert. Lassen Sie sich von diesem russischer kuchen verzaubern und bringen Sie ein Stück osteuropäische Backkunst in Ihre Küche. Probieren Sie es aus und teilen Sie uns mit, wie Ihr Honigtraum gelungen ist!