Du möchtest schnell Muskeln aufbauen? Mit den richtigen Strategien ist das durchaus möglich. Der Schlüssel zum schnellen Muskelaufbau liegt in einer Kombination aus optimaler Ernährung und einem effektiven Trainingsprogramm, das speziell auf deine Ziele zugeschnitten ist.
Wie schnell kannst du Muskeln aufbauen?
Eine Studie aus dem Jahr 2020 (Gentil et al.) liefert interessante Einblicke. Die Probanden konnten ihre Muskelmasse im Durchschnitt um etwa 1-6% pro Monat steigern. Das bedeutet, dass sich der Armumfang nach 2-3 Monaten Training um etwa einen halben Zentimeter vergrößern kann. Untrainierte Personen erzielen oft noch etwas größere Fortschritte.
In Bezug auf die Gewichtszunahme kannst du zu Beginn deines Trainings mit etwa 1 kg Muskelaufbau pro Monat rechnen. Mit zunehmender Trainingserfahrung wird dieser Wert jedoch sinken.
Möchtest du mehr über schnellen Muskelaufbau erfahren? In unseren Ausbildungen gehen wir tiefer auf dieses Thema ein.
Die Grundlagen für schnellen Muskelaufbau
1. Grundlegendes Krafttraining
Gerade am Anfang profitierst du von schnellem Muskelwachstum, wenn du mit Krafttraining beginnst. Konzentriere dich auf die wichtigsten Übungen für die großen Muskelgruppen:
- Bankdrücken für die Brust
- Überkopfdrücken für die Schultern
- Langhantelübungen für den Rücken
- Kniebeugen für die Beine
2. Intensives Krafttraining mit hohen Gewichten
Intensives Training ist entscheidend für den schnellen Muskelaufbau. Zu leichte Gewichte setzen keine ausreichenden Reize, um Muskelwachstum zu induzieren. Das ideale Gewicht liegt zwischen 60-80% deines 1RM (One Repetition Maximum), also dem maximalen Gewicht, das du einmalig heben kannst.
Hier findest du einen praktischen Rechner zur Bestimmung deines Einwiederholungsmaximums: 1RM Rechner
Die richtigen Trainingsbedingungen:
Plane 3-4 Trainingseinheiten pro Woche (jeden zweiten Tag) mit einer Dauer von 30-60 Minuten ein. Jede Einheit sollte so intensiv wie möglich sein. Ziel sind 3-4 Sätze mit 8-12 Wiederholungen pro Übung. Wenn du mehr Wiederholungen schaffst, erhöhe das Gewicht. Der Bereich von 6-12 Wiederholungen stimuliert das Muskelwachstum, während niedrigere Wiederholungszahlen den Kraftzuwachs fördern. Führe jeden Satz bis zum Muskelversagen aus, um die entsprechenden physiologischen Prozesse in Gang zu setzen.
3. Split Training für optimale Regeneration
Variiere die trainierten Muskelgruppen, um eine ausreichende Regeneration zu gewährleisten. Der Muskel wächst in der Pause! Nach einem intensiven Training setzt der Körper Regenerationsmechanismen in Gang, die zum Muskelwachstum führen. Zu frühes Training kann diesen Prozess behindern.
Die Lösung: Split Training!
Split Training ermöglicht es dir, häufiger zu trainieren und gleichzeitig die Regeneration der einzelnen Muskelgruppen zu optimieren.
3er Split Trainingsplan
Wenn du dreimal pro Woche trainierst, ist ein 3er Split ideal:
Dienstag: | Ruhetag |
---|---|
Mittwoch: | Pull (Zugübungen: Rücken, Bizeps) |
Donnerstag: | Ruhetag |
Freitag: | Beine |
Samstag: | Ruhetag |
Sonntag: | Ruhetag |
Mehr zum Thema: 3er-Split-Trainingsplan
4er Split Trainingsplan
Bei 4 Trainingstagen pro Woche bietet sich ein 4er Split an:
Montag: | Rücken & Bizeps |
---|---|
Dienstag: | Brust & Trizeps |
Mittwoch: | Ruhetag |
Donnerstag: | Beine & Waden |
Freitag: | Schultern & Nacken & Bauch |
Samstag: | Ruhetag |
Sonntag: | Ruhetag |
Mehr zum Thema: 4er-Split-Trainingsplan
5er Split Trainingsplan
Bei 5 Trainingstagen pro Woche ist der 5er Split eine gute Wahl:
Montag: | Rücken/Nacken |
---|---|
Dienstag: | Brust/Bauch |
Mittwoch: | Beine/Waden |
Donnerstag: | Schultern |
Freitag: | Arme |
Samstag: | Ruhetag |
Sonntag: | Ruhetag |
Mehr zum Thema: 5er-Split-Trainingsplan
Diese Splits können angepasst werden, um den Fokus auf bestimmte Muskelgruppen zu legen.
4. Variation im Training
Ständige Wiederholungen ohne Anpassung führen zu Stagnation. Erhöhe das Gewicht und variiere die Übungen, um weiterhin Fortschritte zu erzielen.
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5. Kalorienreiche Vollwertkost
Die Basis für schnellen Muskelaufbau ist eine Ernährung mit nährstoffreichen Vollwertprodukten. Vermeide stark verarbeitete Lebensmittel mit viel Zucker, Weißmehl, Transfetten und Zusatzstoffen. Sie liefern zwar Kalorien, aber kaum Nährstoffe und fördern eher den Fettaufbau als den Muskelaufbau.
Für schnelles Muskelwachstum und eine definierte Optik benötigst du eine ausgewogene Ernährung aus allen Lebensmittelgruppen:
- Eiweißreiche Kost: Steak, Roastbeef, Brathähnchen (mit Haut), Lachs, Eier, Schweinefleisch. Vermeide gepökelte Fleischsorten mit Zusatzstoffen.
- Obst und Gemüse: Vielfältige Sorten für Ballaststoffe und wichtige Nährstoffe.
- Vollkornprodukte: Haferflocken, Vollkornweizen, Buchweizen, Quinoa statt Weißbrot, Keksen und Co.
- Hülsenfrüchte und Nüsse: Schwarze Bohnen, Limabohnen, Walnüsse, Pekannüsse, Erdnüsse und Mandeln.
6. Kalorienüberschuss
Neben dem richtigen Training ist ein Kalorienüberschuss der wichtigste Faktor für schnellen Muskelaufbau. Du musst mehr Kalorien zu dir nehmen, als du verbrauchst. Die Muskelsynthese benötigt ausreichend Energie, um Botenstoffe auszuschütten und Muskelwachstum zu ermöglichen.
7. Supplements und Nahrungsergänzungsmittel
Muskelaufbauende Proteinshakes alleine reichen nicht aus. Der Großteil deiner Kalorien sollte aus Vollwertkost stammen. Allerdings können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel deinen Fortschritt unterstützen:
Kreatin
Kreatin erhöht nachweislich deine ATP-Speicher, die chemische Verbindung, die deine Muskeln antreibt. Dadurch kannst du mehr Wiederholungen durchführen, was zu einem höheren Trainingsvolumen führt. Studien zeigen, dass du mit Kreatin bei gleichem Gewicht 14% mehr Wiederholungen schaffst. Zudem bindet Kreatin Wasser in den Muskeln, wodurch sie größer wirken. Kreatin ist eines der am besten erforschten Supplements im Fitnessbereich.
Protein-Supplements
Deine Muskeln bestehen aus Proteinen. Eine ausreichende Proteinzufuhr ist daher entscheidend. Du kannst deinen Proteinbedarf über deine Ernährung decken.
Hier findest du eine Liste mit proteinreichen Lebensmitteln: die besten veganen, vegetarischen und tierischen Eiweißquellen
Proteinshakes oder Weight Gainer sind eine sinnvolle Ergänzung, wenn du Schwierigkeiten hast, genügend Eiweiß oder Kalorien zu dir zu nehmen.
Casein
Casein-Protein wird langsam in den Blutkreislauf aufgenommen und versorgt deine Muskeln länger mit Aminosäuren als andere Proteinarten. Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Caseinprotein vor dem Schlafengehen die Aminosäurenzirkulation bei jungen Männern 7,5 Stunden lang ansteigen ließ. Sie bauten die ganze Nacht über Muskeln auf. Gute Casein-Quellen sind Hüttenkäse, griechischer Joghurt und Milch.
Beta-Hydroxy-Beta-Methylbutyrat (HMB)
HMB verhindert den Abbau von Muskeleiweiß, fördert das Muskelwachstum und beschleunigt die Regeneration. Es ist schwierig, den HMB-Spiegel allein durch die Nahrung deutlich zu erhöhen. Eine Supplementierung kann hier sinnvoll sein. Studien zeigen, dass die Einnahme von HMB in Verbindung mit intensivem Training die Muskelkraft und -größe im Vergleich zum Training alleine deutlich verbessert. HMB hilft auch, die Auswirkungen von Übertraining zu verhindern. Du kannst HMB als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder dich für Protein- und Kreatinpulver entscheiden, die HMB bereits enthalten.
8. Ausreichend trinken
Beim intensiven Training verlierst du viel Flüssigkeit. Trinke daher etwa 3 Liter Wasser pro Tag und zusätzlich vor, während und nach dem Training. Vermeide zuckerhaltige Getränke und Alkohol, da diese dehydrierend wirken.
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9. Ausreichend schlafen
Die Erholung der Muskeln erfordert mehr als nur Training und Ernährung. Ausreichend Schlaf ist wichtig für den schnellen Muskelaufbau. Im Schlaf schüttet dein Körper Wachstumshormone aus, die den Muskelaufbau fördern und den Cortisolspiegel (Stresshormon) senken. Schlafmangel senkt den Testosteronspiegel, der für den Muskelaufbau wichtig ist. Bei nur fünf Stunden Schlaf pro Nacht sinkt der Testosteronspiegel um 10-15%.
Fazit
Mit den oben genannten Tipps kannst du deinen Muskelaufbau beschleunigen. Es gibt jedoch natürliche, physiologische Grenzen. Sei realistisch in deinen Erwartungen.
Krafttraining sollte immer mit Bedacht ausgeübt werden. Ein kontinuierlicher und systematischer Ansatz ist oft nachhaltiger. Bereite deine Muskeln mit einem gezielten Warm-up vor und übertreibe es nicht, um Verletzungen zu vermeiden.
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