Der Schulhund: Ein Vierbeiniger Helfer im Klassenzimmer

Der Einsatz von Hunden im schulischen Umfeld, auch bekannt als Schulhundarbeit, gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Schulhunde können eine wertvolle Bereicherung für den Lernprozess darstellen, indem sie das soziale Klima verbessern, die Motivation steigern und Kindern helfen, ihre Emotionen besser zu regulieren. Doch was macht einen Schulhund aus und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Der Verein “Schulhunde Bayern e.V.” hat sich der Förderung und Qualifizierung dieser besonderen Form der pädagogischen Unterstützung verschrieben und bietet Interessierten umfassende Informationen und Weiterbildungen an.

Was ist ein Schulhund und welche Kriterien muss er erfüllen?

Ein Schulhund ist nicht einfach nur ein Haustier, das gelegentlich im Klassenzimmer anwesend ist. Es handelt sich um einen Hund, der speziell für den Einsatz in einer Bildungseinrichtung ausgebildet wurde. Dies bedeutet, dass der Hund mindestens 18 Monate alt sein muss, wenn er seinen Dienst antritt. Darüber hinaus muss er gemeinsam mit seiner Bezugsperson, in der Regel der Lehrkraft, eine umfassende Schulhundausbildung von mindestens 60 Stunden über mehrere Monate hinweg erfolgreich absolviert haben. In der Praxis sind viele dieser Ausbildungen mittlerweile deutlich umfangreicher und dauern etwa 100 bis 120 Stunden.

Die Rolle des Schulhunds ist die eines Lernbegleiters. Er unterstützt die Lehrkräfte im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern und kann maßgeblich dazu beitragen, eine positive Lernatmosphäre zu schaffen. Die Schulhundarbeit erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Durchführung. Dies beinhaltet klare Regeln, wie:

  • Das Mindestalter des Hundes von 18 Monaten (Welpen und Junghunde werden nicht im Schulalltag eingesetzt).
  • Eine begrenzte Einsatzzeit von maximal 2-3 Tagen pro Woche, um den Hund nicht zu überfordern.
  • Das Verbot, den Schulhund für rein instrumentelle Zwecke zu missbrauchen, beispielsweise durch Verkleiden oder den Einsatz als Zirkustier zur Belustigung der Menschen auf Kosten des Tierwohls.
  • Das Vermeiden von Situationen, in denen der Hund von einer Gruppe von Kindern bedrängt wird.
  • Die Einhaltung der “1-Hund-1-Kind-Regel”, bei der idealerweise nur eine Person gleichzeitig direkten Kontakt zum Schulhund hat.
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Die Bedeutung von Sicherheit und Tierwohl im Schulhund-Einsatz

Die Erfolgsgeschichte der Schulhundarbeit wird auch von wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert, wenngleich diese auch auf Herausforderungen hinweisen. Eine Studie der LMU München im Auftrag der KUVB, veröffentlicht im September 2022 und in Absprache mit dem Bayerischen Kultusministerium, untersuchte die Sicherheit und das Wohlbefinden von Schulhunden im Einsatz. Die Ergebnisse sind alarmierend: 50 % der beobachteten Einsätze wurden als problematisch eingestuft, weitere 25,9 % sogar als kritisch. Lediglich 24,1 % der Einsätze wurden als harmlos bewertet.

Diese Studienergebnisse verdeutlichen, dass das Wohlbefinden der Hunde im Schulalltag oft nicht ausreichend berücksichtigt und erkannt wird. Dies birgt nicht nur Risiken für die Tiere, sondern gefährdet potenziell auch die Sicherheit aller Beteiligten – Schüler, Lehrkräfte und den Hund selbst. Daher ist eine fundierte Ausbildung und eine konsequente Einhaltung der Richtlinien unerlässlich.

Schulhunde Bayern e.V. – Ihr Partner für qualifizierte Schulhundarbeit

Der Verein “Schulhunde Bayern e.V.”, gegründet im Jahr 2018 aus einem bestehenden Arbeitskreis seit 2009, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Schulhundarbeit in Bayern zu vernetzen, zu fördern und zu qualifizieren. Der Verein ist als eingetragener und gemeinnütziger Verein anerkannt.

Sie bieten eine breite Palette an Angeboten für Lehrkräfte und Interessierte in Bayern:

  • Informationsveranstaltungen: Für alle, die mehr über das Thema Schulhund erfahren möchten.
  • Vorträge: Speziell für Regierungen, Schulleitungen, Seminare, Schulämter und Universitäten, um über die Vorteile und die professionelle Umsetzung der Schulhundarbeit zu informieren.
  • Austauschtreffen: Plattformen für Schulhundlehrkräfte, um Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen.
  • Fortbildungen: Umfassende Weiterbildungen für Lehrkräfte, die einen Schulhund einsetzen oder dies planen.
  • Schulhundausbildungen: Gezielte Trainingsprogramme für Hunde und ihre Besitzer, um sie auf den Einsatz in der Schule vorzubereiten.
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Termine und Ressourcen für die Schulhundarbeit

Für das Schuljahr 2025/2026 plant der Verein zahlreiche Veranstaltungen und Ausbildungen. Detaillierte Informationen zu den Terminen für Arbeitskreistreffen, Fortbildungen und Schulhundausbildungen, die unter anderem in Oberbayern und Mittelfranken stattfinden werden, finden Sie auf der Webseite des Vereins.

Der Verein engagiert sich auch stark für die Vernetzung innerhalb der bayerischen Regierungsbezirke. Erfahrene und engagierte Schulhundlehrkräfte stehen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung, um die regionale Vernetzung zu stärken und Interessenten vor Ort zu unterstützen.

Wichtige Ressourcen und Richtlinien:

  • Informationen für Schulhundinteressierte: Auf der Webseite finden Sie umfassende Informationen und Empfehlungen rund um die Schulhundarbeit in Bayern.
  • Richtlinien/Vorgaben für die Schulhundarbeit in Bayern: Aktuelle und verbindliche Richtlinien sind unerlässlich, um einen sicheren und ethischen Einsatz von Schulhunden zu gewährleisten. Diese sind ebenfalls auf der Webseite des Vereins verfügbar.

Austausch und Unterstützung durch Schulhunde Bayern e.V.

“Schulhunde Bayern e.V.” pflegt einen aktiven Austausch mit politischen Entscheidungsträgern und wichtigen Institutionen, um die Schulhundarbeit auf breiter Basis zu verankern und zu fördern. Zu den Ehrenmitgliedern des Vereins zählen angesehene Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, was das Engagement für diese wichtige pädagogische Arbeit unterstreicht.

Praktische Beispiele und innovative Ansätze

Die Schulhundarbeit zeigt vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Ein inspirierendes Beispiel ist die Schulhund Schülerfirma MAGIC SCHOOLDOGS. Hier gründete eine Klasse unter der Leitung von Nadine Kleber eine eigene Schülerfirma, die mit selbstgemachten Produkten rund um das Thema Hund sowie Produkten von Kooperationspartnern handelt. Dies fördert nicht nur unternehmerisches Denken, sondern auch den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren und die Teamarbeit. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, wie Schulhunde einen positiven Beitrag leisten und wie sie Produkte rund um den Hund erfolgreich vermarkten können.

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Der Verein “Schulhunde Bayern e.V.” leistet durch sein Engagement einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung und Verbreitung der Schulhundarbeit. Sie bieten die notwendige Expertise und Unterstützung, damit Schulhunde sicher, ethisch vertretbar und zum Wohle aller Beteiligten im schulischen Alltag eingesetzt werden können. Wenn Sie mehr über die Arbeit mit Schulhunden erfahren möchten oder selbst die Ausbildung zu einer qualifizierten Schulhund-Lehrkraft anstreben, ist Schulhunde Bayern e.V. die richtige Anlaufstelle.