SDG 4: Hochwertige Bildung für alle – Eine globale Herausforderung

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Das Ziel 4 der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG 4) strebt inklusive, gerechte und hochwertige Bildung für alle an. Trotz einiger Fortschritte bleibt die Weltgemeinschaft hinter den gesteckten Zielen zurück. Dies hat weitreichende Konsequenzen, da Bildung eine Schlüsselrolle für die Verwirklichung der Agenda 2030 spielt. Insbesondere die sdg hochwertige bildung steht hier im Fokus, um sicherzustellen, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Die Welt stand schon vor der COVID-19-Pandemie nicht auf dem richtigen Weg, um ihre Bildungsziele zu erreichen. Werden keine zusätzlichen Maßnahmen ergriffen, werden nur 1 von 6 Ländern SDG 4 erreichen und bis 2030 einen universellen Zugang zu hochwertiger Bildung gewährleisten. Schätzungsweise 84 Millionen Kinder und Jugendliche werden weiterhin keine Schule besuchen und geschätzte 300 Millionen Schüler werden immer noch nicht über die grundlegenden Rechen- und Lesefähigkeiten verfügen, die sie für ein erfolgreiches Leben benötigen. Um SDG 4 zu erreichen, müssen die Bildungssysteme neu gedacht und die Bildungsfinanzierung zu einer nationalen Investitionspriorität werden.

Ziel 4.1: Die Abschlussquoten in der Primar- und Sekundarstufe I steigen weiter an, während der Prozentsatz junger Menschen, die die Sekundarstufe II abschließen, von 53 % im Jahr 2015 auf 59 % im Jahr 2023 gestiegen ist. Dieser Anstieg erfolgt jedoch langsamer als im vorhergehenden Achtjahreszeitraum, und solche Verbesserungen führen nicht immer zu positiven Lernergebnissen. Zwischen 2018 und 2022, basierend auf den Lernergebnissen am Ende der Sekundarstufe I in 81 OECD- und Partnerländern, sank die durchschnittliche Leistung in Mathematik um einen Rekordwert von 15 Punkten, während sie im Lesen um 10 Punkte sank. Die Lese- und Mathematikleistungen waren in diesen Ländern jedoch bereits vor 2015 rückläufig, was darauf hindeutet, dass COVID-19 nur einen Teil des Rückgangs erklärt. Ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren beeinflusst die Bildungssysteme von Ländern mit höherem mittlerem Einkommen und Ländern mit hohem Einkommen.

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Ziel 4.2: Daten aus 76 hauptsächlich einkommensschwachen und -mittelständischen Ländern aus den Jahren 2015 bis 2023 zeigen, dass etwa zwei Drittel der Kleinkinder in ihrer Entwicklung altersgerecht sind, ohne dass es signifikante Geschlechterunterschiede gibt. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den Ländern und Regionen. Im Jahr 2022 nahmen weltweit 7 von 10 Kindern ein Jahr vor dem offiziellen Einschulungsalter an organisiertem Lernen teil. Trotz eines Rückgangs von 1,5 Prozentpunkten während der COVID-19-Pandemie haben sich die Teilnehmerzahlen erholt und kehren auf das Niveau vor der Pandemie zurück.

Ziel 4.3: In Ländern mit aktuellen Daten hat etwa ein Sechstel der Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren an Aus- und Weiterbildung teilgenommen. Die Beteiligung ist bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren deutlich höher als bei Personen im Alter von 24 bis 55 Jahren, mit einer durchschnittlichen Beteiligungsquote von fast 50 % in den meisten Regionen. Allerdings nehmen weniger als 3 % der älteren Erwachsenen im Alter von 25 bis 55 Jahren in den meisten Regionen an Aus- und Weiterbildung teil.

Ziel 4.5: Sozioökonomische Ungleichheiten sind im Bildungswesen weit verbreitet und wirken sich auf verschiedene Indikatoren aus. Globale und regionale Paritätsquoten können Geschlechterungleichheiten innerhalb von Ländern verbergen, die entweder Mädchen oder Jungen benachteiligen. Ungleichheiten aufgrund von Standort oder Haushaltswohlstand sind stärker ausgeprägt, wobei Familien in ländlichen Gebieten oder weniger wohlhabende Familien vor größeren Herausforderungen stehen. Diese Unterschiede vergrößern sich mit steigendem Bildungsniveau, was zu erhöhten Schulabbrecherquoten und weniger Möglichkeiten für Menschen aus benachteiligten Verhältnissen führt.

Ziel 4.a: Nur die Hälfte aller Grundschulen verfügt über die grundlegende Infrastruktur und die Materialien, um Schülern mit Behinderungen eine angemessene Schulausbildung zu ermöglichen, und jede fünfte Grundschule weltweit verfügt nicht über Sanitäranlagen für getrennte Geschlechter. Im Durchschnitt hatten im Jahr 2022 44 % der Grundschulen, 56 % der Sekundarschulen I und 69 % der Sekundarschulen II Zugang zum Internet, fast doppelt so viele wie im Jahr 2021. Auf der Sekundarstufe II haben 91 % der Schulen Zugang zu Elektrizität, 81 % verfügen über Computer für den pädagogischen Einsatz und 69 % der Schulen sind mit dem Internet verbunden.

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Ein Blick auf die einzelnen Zielvorgaben zeigt ein differenziertes Bild:

4.1: Abschlussquoten und Lernergebnisse

Die Abschlussquoten in der Sekundarstufe II sind gestiegen, allerdings langsamer als in der Vergangenheit. Besorgniserregend ist, dass die Lernergebnisse in vielen Ländern sinken. Datenlücken, insbesondere in den frühen Klassenstufen, erschweren eine umfassende Bewertung der globalen Trends. Hier muss angesetzt werden, um sdg hochwertige bildung für alle zu gewährleisten.

4.2: Frühkindliche Entwicklung

In vielen Ländern sind etwa zwei Drittel der Kinder altersgerecht entwickelt. Dennoch bestehen regionale Unterschiede, wobei Subsahara-Afrika besonders benachteiligt ist. Die Teilnahme an frühkindlicher Bildung stagniert, obwohl sie für die spätere Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist. Es braucht mehr Investitionen und politische Maßnahmen, um allen Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

4.3: Lebenslanges Lernen

Ein Sechstel der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nimmt an formaler und non-formaler Bildung teil. Die Teilnahme ist bei jungen Menschen höher als bei älteren Erwachsenen. Hier gilt es, Anreize für lebenslanges Lernen zu schaffen und die Angebote an die Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen anzupassen.

4.5: Chancengleichheit

Sozioökonomische Unterschiede prägen das Bildungswesen. Benachteiligungen aufgrund von Wohnort und Vermögen sind besonders ausgeprägt. Diese Ungleichheiten verstärken sich mit steigendem Bildungsniveau. Es ist wichtig, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um allen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, gleiche Bildungschancen zu ermöglichen.

4.6: Alphabetisierung

Hunderte Millionen Menschen sind weiterhin Analphabeten, wobei Frauen überproportional betroffen sind. Die Alphabetisierungsrate steigt langsam, aber es sind weitere Anstrengungen erforderlich, um dieses grundlegende Menschenrecht zu verwirklichen.

4.a: Grundlegende Infrastruktur

Ein erheblicher Teil der Schulen weltweit hat keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Strom, Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Auch der Zugang zu Computern und Internet für pädagogische Zwecke ist oft eingeschränkt. Eine verbesserte Infrastruktur ist eine wesentliche Voraussetzung für hochwertige Bildung.

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4.c: Lehrerqualifikation

Viele Lehrer erfüllen nicht die nationalen Mindeststandards für ihre Qualifikation. Besonders kritisch ist die Situation in Subsahara-Afrika. Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften sind unerlässlich, um die Qualität des Unterrichts zu verbessern.

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Die COVID-19-Pandemie hat die globalen Bildungsbemühungen zusätzlich erschwert. Schulschließungen hatten verheerende Auswirkungen auf das Lernen und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen. Die Pandemie hat bestehende Ungleichheiten verstärkt und Millionen von Menschen den Zugang zu Bildung erschwert.

Um sdg hochwertige bildung zu erreichen, sind umfassende und koordinierte Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören:

  • Erhöhte Investitionen in Bildung, insbesondere in den am stärksten benachteiligten Regionen
  • Förderung der frühkindlichen Entwicklung und des Zugangs zu frühkindlicher Bildung
  • Verbesserung der Qualität des Unterrichts durch qualifizierte Lehrkräfte und moderne Lehrmethoden
  • Schaffung von inklusiven Bildungssystemen, die die Bedürfnisse aller Lernenden berücksichtigen
  • Nutzung digitaler Technologien, um den Zugang zu Bildung zu erweitern und die Lernergebnisse zu verbessern
  • Bekämpfung von Analphabetismus und Förderung des lebenslangen Lernens
  • Stärkung der internationalen Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs

Die Verwirklichung von SDG 4 ist eine globale Herausforderung, die nur durch gemeinsame Anstrengungen bewältigt werden kann. Indem wir in hochwertige Bildung investieren, legen wir den Grundstein für eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://unstats.un.org/sdgs/report/2025/

Weitere Details zu SDG 4 im Jahr 2025: https://unstats.un.org/sdgs/report/2025/Goal-04/

Der erweiterte Bericht 2025 zu SDG 4 finden Sie hier: https://unstats.un.org/sdgs/report/2025/extended-report/Extended-Report-2025_Goal-4.pdf

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