Skandia Fonds Wertentwicklung: Lohnt sich Ihre Police noch? Experten-Analyse und Auswege

Skandia Vertragsanalyse

Die Skandia, einst ein bedeutender Lebensversicherer, verwaltet heute noch rund 243.000 Fondspolicen. Seit 2014 gehört dieser Kundenbestand dem Run-Off-Unternehmen Viridium. Neugeschäft wird nicht mehr betrieben, und Skandia hat sich aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Viele Kunden fragen sich nun, ob sich ihre Verträge noch lohnen. Wir nehmen Skandia und ihre Vertragsbedingungen unter die Lupe, insbesondere im Hinblick auf die Skandia Fonds Wertentwicklung.

Warum Skandia Deutschland verlassen hat

Ende 2012 zog sich Skandia vom deutschen und spanischen Markt zurück. Vermutlich war der komplexe deutsche Markt der Hauptgrund. Die Provisionsorientierung der Versicherungsvertreter führte zu einer hohen Kostenbelastung für den Versicherer. Offenbar war die Konzernmutter nicht mehr bereit, nach den hiesigen Marktbedingungen zu agieren.

Viridium und der Run-Off: Was bedeutet das für Sie?

Versicherer erzielen Erträge durch den Vertrieb von Policen. Wenn die Kosten zu hoch sind, kann es für den Versicherer unrentabel werden, die Verträge selbst zu verwalten. Auch ein Rückzug aus einem Geschäftsfeld kann zur Weitergabe der Verträge an Dritte (wie Viridium) führen. Für Kunden bedeutet das oft, dass der Vertrag weiterläuft, aber der ursprüngliche Versicherer keinen aktiven Einfluss mehr hat.

Nachteile für langjährige Skandia-Kunden?

Ja, durchaus. Alte Verträge behalten ihre ursprünglichen Bedingungen, was sowohl Vor- als auch Nachteile haben kann. Im Fall von Skandia überwiegen jedoch die Nachteile. Die Kapitalanlagebranche hat sich zum Wohle der Kunden weiterentwickelt. Heute sind Kosten transparenter, und Fonds bieten vielfältigere Möglichkeiten. Vertriebsprovisionen sind begrenzt, und Vertragskosten müssen offengelegt werden. Das Internet sorgt für eine bessere Vergleichbarkeit. Alte Policen lassen sich in der Regel nicht an diese neuen Bedingungen anpassen, was zu Nachteilen führt. Dies gilt auch für dynamische Beitragserhöhungen, die rechtlich als Neuabschlüsse gelten und erneut Abschlussprovisionen verursachen.

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Worauf Sie bei Skandia achten sollten

Skandia hat fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen vertrieben. Die Investitionsgrundlage dieser Verträge sind Investmentfonds. Aus heutiger Sicht enthalten diese Policen häufig aktive und damit teure Fonds. Die Kosten für Fonds sind nicht per se ein Problem, in Kombination mit einem Versicherungsmantel jedoch schon. Teure Fonds in einem teuren Versicherungsmantel schmälern die Gewinne erheblich. Besonders kritisch wird es, wenn noch ein Todesfallschutz inkludiert ist. Solche Leistungen haben in einer Kapitalanlage nichts zu suchen. Indexfonds oder ETFs sind bei Skandia kaum zu finden. Ein wichtiger Punkt für die Skandia Fonds Wertentwicklung.

Teure Fonds entlarven: So geht’s

Als Privatanleger ist es nicht einfach, teure Fonds zu erkennen. Sie müssen wissen, wo Sie suchen müssen, um die relevanten Informationen zu finden. Sie müssen Ihre Fonds kennen und auswerten können.

Als Beispiel dient der Templeton Growth Fonds, der in den letzten 20 Jahren häufig vermittelt wurde. Die Skandia teilt den gewählten Fonds auf Anfrage mit, oder Sie finden die Information in den Antragsunterlagen.

Aktive Fonds werden von Fondsmanagern verwaltet, deren Ziel es ist, die Benchmark (meist ein Index) zu schlagen. Die laufenden Fondskosten des Templeton Growth Fonds werden mit 3,36% des Anlagevolumens über das FFB-Tool angezeigt. Das bedeutet, bei einem Anlagevolumen von 100.000 Euro fallen jährlich 3.360 Euro Gebühren an. Über die Jahre summieren sich diese Kosten erheblich. Besonders dynamisierte Verträge mit langen Laufzeiten sind teuer. Achten Sie besonders darauf, ob der Fonds seine Benchmark schlägt oder nicht.

Skandia VertragsanalyseSkandia Vertragsanalyse

Um das Thema zu verdeutlichen, analysieren wir einen Skandia-Vertrag: Dieser Vertrag läuft seit dem 01.12.2004 und ist mit 5% dynamisiert. Allein die Fondskosten beliefen sich bis heute auf ca. 6.210 Euro. Mit einem Indexfonds wären die Kosten deutlich geringer und die Rendite besser gewesen. Dieser Vertrag weist drei Defizite auf:

  • Der Fonds ist teuer.
  • Die Performance des Fonds ist schlechter als die Benchmark.
  • Die Skandia selbst berechnet zusätzlich Kosten.

Die Kosten in der Skandia-Police: Ein verstecktes Problem

Die Kosten sind bei alten Verträgen oft nicht klar ersichtlich und müssen berechnet werden. Zusätzlich können Kosten schriftlich angefragt werden, was jedoch lange dauern kann und oft unvollständige Antworten liefert. Wer selbst rechnen möchte, kann den Fonds analysieren und seine Performance in einem vergleichbaren Zeitraum betrachten. Die Webseite Fondsweb.de berechnet für den Templeton Growth Fonds im Analysezeitraum folgende Entwicklung:

  • Einzahlung in den Fonds: 21.821 Euro
  • Laufzeit: 13 Jahre, 2 Monate
  • Jährliche Fondsrendite: 6,56%
  • Wertzuwachs: 10.930 Euro
  • Gesamtwert der Anlage: 32.751 Euro
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Wäre nur der Fonds bespart worden, wäre nach Fondskosten ein Gewinn von 10.930 Euro entstanden.

Die Skandia teilte mit, dass der Vertrag zum Stichtag 01.03.2018 einen Wert von exakt 20.390,18 Euro hatte. Der Vertragswert lag also nach 13 Jahren Laufzeit unter den eingezahlten Beiträgen. Daraus ergibt sich:

  1. Der Fonds ist teuer, hat aber nach Fondskosten eine ordentliche Performance von 6,56% pro Jahr erzielt.
  2. Die Skandia hat in 189 Monaten Laufzeit aus 21.821 Euro Einzahlungen einen Wert von 20.390 Euro entwickelt.
  3. Die Vertragskosten der Skandia-Police sind höher als die Performance des Fonds.

Wertstandsmitteilungen der Skandia: Wenig aussagekräftig

Nein, im analysierten Tarif (Skandia FLYMf) wurden die relevanten Werte nicht angezeigt. Stattdessen wurde immer nur ein Hinweis auf den Todesfallschutz dargestellt.

Skandia WertstandsmitteilungSkandia Wertstandsmitteilung

Bei Sparverträgen sollte nach Möglichkeit auf den Todesfallschutz verzichtet werden, da dieser zusätzliche Kosten verursacht. Stattdessen empfiehlt sich eine separate Risikolebensversicherung.

Skandia-Hochrechnungen: Mit Vorsicht zu genießen

Die Skandia prognostiziert häufig, wie der Vertrag bei fortlaufender Beitragszahlung bis zum Vertragsende auslaufen wird. Solche Zahlen sollten immer geprüft werden.

Skandia HochrechnungSkandia Hochrechnung

Selbst wenn man ohne Vertragskosten rechnet und die jährliche Dynamik von 5% bis zum Schluss einbezieht (über 500 Euro Monatsbeitrag im letzten Jahr), erhält man nur 469.000 Euro Endwert. Die von Skandia angezeigten 1.210.981 Euro Ablaufwert bei 9% Rendite sind unrealistisch und scheinen stark geschönt zu sein.

Skandia DisclaimerSkandia Disclaimer

Überprüfung Ihres Skandia-Vertrags: Unbedingt empfehlenswert

Es ist wichtig, genau zu prüfen, ob sich Ihr Skandia-Vertrag noch lohnt. Gerade bei Fondsinvestments ist eine lange Laufzeit entscheidend. Wenn ein Vertrag 10 Jahre nach Abschluss keine ordentliche Rendite aufweist, stimmt etwas nicht. Sie verpassen viel Zeit und vergeuden Ihr Geld mit schlechten Anlagen. Das heißt nicht, dass alle Skandia-Verträge schlecht sein müssen.

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Kündigung Ihres Skandia-Vertrags: Eine Option?

Ja, die Verträge sind jederzeit monatlich kündbar. Bei Basis-Renten führt eine Kündigung zu einer Beitragsfreistellung. Riester-Renten können nur quartalsweise gekündigt werden, wobei die Auszahlung des Rückkaufswertes steuerschädlich ist. Es ist effektiver, das Guthaben auf einen anderen Versicherer (Alte Leipziger, Bayerische, MyLife – Achtung nur Nettotarife) zu übertragen. Oft berechnen Versicherer bei einer Kündigung den Rückkaufswert zu niedrig. Eine professionelle Abwicklung der Kündigung kann den Rückkaufswert erhöhen.

Kündigungsfristen bei Lebens- und Rentenversicherungen der Skandia

Die fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen der Skandia haben meist eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten, die in der Regel verstrichen ist. Darüber hinaus ist eine Kündigung zum Ende der Zahlungsperiode möglich. Bei jährlicher Beitragszahlung kann jährlich gekündigt werden. Bei Kündigungswunsch sollte die Beitragszahlung zunächst auf monatlich umgestellt werden.

Verlustfreie Beendigung einer Skandia-Fondspolice?

Es gibt drei Möglichkeiten, einen Skandia-Vertrag zu beenden:

  • Eigenkündigung
  • Professionelle Kündigung
  • Widerruf

Der Widerruf ist oft die beste Option, insbesondere bei Verträgen mit Beginn zwischen 1995 und 2008, da diese häufig nachteilige Vertragsbedingungen für den Kunden enthielten. Ob ein Widerruf möglich ist, muss geprüft werden.

Vorteile eines Vertragswiderrufs

Beim Widerruf muss der Versicherer die hohen Vertragskosten erstatten, einschließlich Abschluss- und Vertriebskosten, Verwaltungskosten, Ratenzahlungszuschläge und Kosten für die Kapitalanlage. Nur die reinen Risikokosten (Kosten für den Versicherungsschutz) darf der Versicherer behalten. Die Erstattung muss zudem verzinst werden, was zu einem erheblichen Vorteil für Sie führt.

Beitragsfreistellung einer Skandia-Police

Ja, eine Beitragsfreistellung ist möglich. Die Kosten laufen jedoch, zumindest teilweise, weiter, da viele Vertragskosten vom Vertragswert berechnet werden. Wenn ein Vertrag mit laufenden Beiträgen keinen Gewinn erwirtschaftet, wird es ohne laufende Beitragszahlung nicht besser.

Was Sie mit Ihrer Skandia-Police tun sollten

Lassen Sie Ihre Verträge von uns überprüfen. Wir analysieren Ihre Verträge gerne und empfehlen Ihnen unverbindlich Ihre Möglichkeiten. Die Erstanalyse ist kostenfrei. Sollten durch unsere Beratung und Arbeit Kosten für Sie entstehen, informieren wir Sie immer vorher und schriftlich darüber. Die Skandia Fonds Wertentwicklung ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, wie Sie mit Ihrer Police umgehen sollten.

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