Spätzle, ein Stück süddeutsche Seele auf dem Teller! Wer in Süddeutschland aufgewachsen ist, kennt Spätzle in allen Variationen. Sie sind fester Bestandteil der Küche und begleiten uns von Kindesbeinen an. Das Selbermachen von Spätzle hat Tradition, und mit diesem Spätzle Rezept von Oma, ist ein perfekter Spätzleteig garantiert.
Manchmal tauchen aber doch Fragen auf. Welches Mehl ist das richtige? Welche Form soll ich wählen? Mit diesem Artikel möchte ich alle Unklarheiten beseitigen und dir zeigen, wie einfach es ist, Spätzle selbst zu machen.
Omas Spätzle Rezept – Spätzleteig selber machen – www.emmikochteinfach.de
Die Zutaten für den perfekten Spätzleteig
Für einen authentischen Spätzleteig benötigst du überraschend wenige Zutaten: Mehl, Eier, Salz und Wasser. Diese Grundnahrungsmittel hat man meistens zu Hause. Und wenn nicht, sind sie in jedem Supermarkt leicht erhältlich.
Eine einfache Faustregel für die Zubereitung von Spätzleteig, egal ob nach traditionellem Rezept oder modernen Variationen, lautet:
- Pro Person:
- 100 g Mehl
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- 50 ml Wasser
Diese Mengenangaben lassen sich leicht an die Anzahl der Personen anpassen. So kannst du eine kleine Portion für dich alleine zubereiten oder eine große Menge für die ganze Familie. Alle Details und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du in der Rezeptkarte weiter unten. Aber zuerst noch ein paar Tipps und Tricks rund um die Spätzleherstellung.
Welches Mehl ist am besten geeignet?
Im Handel gibt es spezielles Spätzlemehl. Dieses besteht meist aus einer Mischung aus Mehl und Grieß oder Dunst. Die gröbere Struktur sorgt für die nötige Festigkeit des Teiges und macht die Spätzle schön bissfest. Früher war Spätzlemehl hauptsächlich in Süddeutschland erhältlich, aber mittlerweile findet man es in vielen Supermärkten deutschlandweit. Für dieses Spätzle Rezept benötigst du aber kein spezielles Spätzlemehl.
Eine gute Alternative ist Weizenmehl Type 550. Es ist ebenfalls etwas gröber als herkömmliches Haushaltsmehl Type 405 und sorgt für einen griffigen Teig. Wenn du keine Weizenmehl verwenden möchtest, kannst du auch Dinkelmehl Type 630 verwenden. Selbst Roggenmehl und Vollkornmehl sind möglich, allerdings solltest du dem Teig dann etwas mehr Wasser hinzufügen, um die richtige Konsistenz zu erreichen. Am besten gibst du das Wasser schluckweise hinzu. Die Wahl des Mehls kann auch Einfluss auf die diät rezepte haben, wenn du beispielsweise Vollkornmehl verwendest.
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Eier-Tipps für den Spätzleteig
Es gibt keine speziellen “Spätzle-Eier”. Jedes handelsübliche Ei eignet sich für dieses Rezept. Ich habe die besten Ergebnisse mit Eiern der Größe M erzielt. Ich verwende gerne frische Eier in Bio-Qualität. Das kräftige Gelb des Eidotters sorgt für eine schöne Farbe im Spätzleteig. Wer die Farbe noch intensiver möchte, kann eine Prise Kurkuma hinzufügen. Die Farbe des Eidotters hängt übrigens vom Futter der Hühner ab, nicht von der Haltungsform.
Salz und Wasser: Die unscheinbaren Zutaten
Beim Salz reicht ganz normales Haushaltssalz. Es muss kein teures Gourmetsalz sein. Beim Wasser verwende ich kaltes Leitungswasser.
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Spätzle formen: Geschabt, gepresst oder gehobelt?
Die Form der Spätzle ist Geschmackssache. Schabt man, reibt man oder presst man den Teig? Jeder hat seine eigenen Vorlieben.
Längliche, handgemachte Spätzle vom Brett zu schaben erfordert viel Übung. Diese Tradition beherrschen viele Schwaben aus dem Handgelenk. Alle anderen müssen üben. Lange und dünne Spätzle entstehen, wenn der Teig durch die Spätzlepresse gedrückt wird.
Kurze, knubbelige Spätzle, auch Knöpfle genannt, werden mit dem Spätzlehobel gehobelt. Einige Puristen würden Knöpfle übrigens nicht als Spätzle bezeichnen, obwohl sie aus demselben Teig bestehen.
Egal welche Methode du wählst, das Spätzle Rezept kann in jede beliebige Form gebracht werden. Und egal welche Form sie haben, lecker sind sie immer.
Spätzlehobel oder Spätzlepresse: Was ist besser?
Ich persönlich bevorzuge Spätzle in Knöpfle-Form und finde den Spätzlehobel am praktischsten. Spätzle selber machen geht damit noch einfacher. Auch meine Familie liebt die knubbeligen Spätzle. Deshalb habe ich mir vor Jahren einen Spätzlehobel aus Edelstahl gekauft. Er ist für Kochtöpfe von 16 bis 30 cm Durchmesser geeignet. Spätzlehobel gibt es auch in Kunststoff-Varianten, aber ich bevorzuge Edelstahl, da er spülmaschinenfest ist.
Mit der Spätzlepresse formt man eher längliche, dünne Spätzle. Die Spätzlepresse wird auch als “Spätzleschwob” bezeichnet. Ich persönlich finde die Presse bei der Teigverarbeitung etwas unhandlicher und auch bei der Reinigung. Aber wie gesagt, das ist reine Geschmackssache.
Spätzle aus dem Spätzlehobel oder der Spätzlepresse werden von manchen Schwaben als “Faule-Weiber-Spätzle” bezeichnet.
Spätzlehobel ganz einfach – www.emmikochteinfach.de
So funktioniert der Spätzlehobel
Mit dem Spätzlehobel ist es am einfachsten und saubersten, Spätzle selber zu machen. Du legst den Spätzlehobel stabil auf einen Topf mit köchelndem Salzwasser. Den Spätzleteig gibst du mit dem Kochlöffel oder mit dem Eisportionierer in den Schlitten und fährst diesen hin und her, bis die Spätzle ins Wasser fallen. Für mein Spätzle Rezept ist das das ideale Küchenutensil.
Was tun, wenn man keinen Spätzlehobel oder keine Spätzlepresse hat?
Wenn du weder Spätzlehobel noch Spätzlepresse zu Hause hast, bleibt dir nur das Schaben vom Brett – die Königsdisziplin. Das ist allerdings die anspruchsvollste Technik für alle, die außerhalb des Schwabenlandes aufgewachsen sind.
Zum Spätzleteig schaben brauchst du neben kochendem Salzwasser ein flaches Holz- oder Kunststoff-Schneidebrett. Das tauchst du in das heiße Kochwasser, gibst etwas Spätzleteig darauf und tauchst das Brett mit samt Teig nochmals ins heiße Wasser. Jetzt streichst du den Teig mit einer nassen Streichpalette glatt, baust dabei nach hinten einen “Spätzleteig-Vorrat” auf und streichst nach vorne zur Brettkante dünn aus. Dann schabst du die Spätzle von der dünnen Teigfläche direkt ins heiße Wasser und holst dir von “hinten” neuen Teig hervor.
Alternativ kannst du, wie im Schwabenland bekannt, dafür ein Spätzlebrett aus Holz und einen passenden Spätzlehobel aus Edelstahl im Set verwenden.
Omas Spätzle Teig Rezept – www.emmikochteinfach.de
Kann man Spätzleteig vorbereiten und aufheben?
Du kannst den rohen, frisch zubereiteten Spätzleteig im Kühlschrank einige Stunden aufbewahren und dann erst die Spätzle daraus zubereiten. Wegen des frischen Eis im rohen Spätzleteig sollte sich das aber auf wenige Stunden begrenzen.
Besser ist es, die fertigen, gekochten Spätzle aufzubewahren. So kannst du sie ein bis zwei Tage in einem geschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahren. In einer Pfanne in heißer Butter mit etwas Salz, Pfeffer und wahlweise Muskatnuss schwenken und erwärmen.
Spätzleteig Variationen
Wenn du auf den Spätzle-Geschmack gekommen bist, kannst du viele verschiedene Spätzle-Varianten ausprobieren, denn der Spätzleteig lässt sich geschmacklich nach Belieben verfeinern.
Du kannst zum Beispiel Hartkäse wie geriebenen Parmesan, Gewürze wie Paprikapulver oder Chilipulver unter den Teig mischen. Oder du gibst gehackte Kräuter mit in den Spätzleteig hinein, zum Beispiel frischen Bärlauch oder frische Petersilie. Das macht die Spätzle etwas bunter. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
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Wenn du die Spätzle nach süddeutscher Tradition als Beilage zubereiten möchtest, wird dir bei der Zutaten-Menge vielleicht noch etwas übrigbleiben. Wenn etwas übrigbleibt, kannst du die Spätzle ganz unkompliziert wieder in der Pfanne erwärmen oder auch Käsespätzle mit Röstzwiebeln oder meine Käsespätzle-Hackpfanne daraus machen oder den Rest einfrieren.
Omas Spätzle Rezept: Schritt für Schritt
Ein Spätzleteig ist schneller und einfacher zubereitet, als man denkt. Mit Omas Rezept gelingen sie garantiert und schmecken besser als jedes gekaufte Produkt.
Zutaten:
- 400 g Mehl (Type 550)
- 4 Eier (Größe M)
- 1 TL Salz
- 220 ml kaltes Wasser
Zubereitung:
Gib das Mehl, Salz und die Eier in eine Rührschüssel.
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Rühre langsam das Wasser unter, entweder mit einem Holzlöffel oder einem Handrührgerät. Vermenge die Zutaten zu einem zähflüssigen Teig. Es sollten sich Blasen unter der Teigdecke bilden. Der Teig sollte zähflüssig vom Löffel fließen. Hinweis: Wenn du die Spätzle vom Brett schaben möchtest, sollte der Teig etwas fester sein. Verwende in diesem Fall nur knapp 200 ml Wasser.
Lass den Spätzleteig abgedeckt im Kühlschrank für ca. 15 Minuten ruhen. Der Teig braucht diese Ruhezeit, damit sich die Zutaten gut miteinander verbinden und er “stabiler” wird.
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In einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen und salzen. Nimm einen Spätzlehobel oder eine Spätzlepresse zur Hand und gib etwas Teig hinein (ich verwende dafür gerne einen Eisportionierer). Das Wasser sollte jetzt nur noch sieden, maximal leicht köcheln.
Wenn die Spätzle gar sind, schwimmen sie oben. Du kannst die ganze Spätzleteig-Menge in Ruhe zu Ende zubereiten, bevor du die Spätzle aus dem Topf nimmst. Die Spätzle der “ersten Runden” können problemlos eine Weile im Wasser liegen.
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Entnimm die fertigen Spätzle mit einer Schaumkelle und schrecke sie in kaltem Wasser ab, damit sie nicht nachgaren. So machen es viele Köche. Das empfiehlt sich, wenn du sie anschließend in einer Pfanne in geschmolzener, heißer Butter schwenken möchtest.
Alternativ kannst du die Spätzle abgießen und zügig in eine leicht vorgewärmte Servierschüssel geben und direkt als Beilage servieren.
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Spätzle selber machen ist also gar nicht so schwer.
Ich wünsche dir mit Omas Spätzleteig und Spätzle Rezept einen guten Appetit!
Fazit: Spätzle – Ein Stück Heimat auf dem Teller
Spätzle sind mehr als nur eine Beilage. Sie sind ein Stück süddeutsche Identität und ein Ausdruck von Gemütlichkeit und Tradition. Egal ob klassisch als Beilage, als Käsespätzle oder in einer modernen Variation – Spätzle sind immer ein Genuss. Probiere dieses Spätzle Rezept aus und entdecke die Freude am Selbermachen! Teile uns gerne deine Erfahrungen und dein liebstes Spätzle Rezept mit!