Es ist unbestreitbar praktisch: Einfach die nasse Wäsche aus der Waschmaschine nehmen, in den Wäschetrockner geben – und eine gute Stunde später sind Deine Lieblingsstücke trocken und flauschig. Doch diese Bequemlichkeit hat ihren Preis. Während der Trockner läuft, dreht sich Dein Stromzähler mit hoher Geschwindigkeit. Der Stromverbrauch eines Wäschetrockners ist oft ein signifikanter Posten in der Haushaltsbilanz, der bis zu zehn Prozent des jährlichen Strombedarfs ausmachen kann. Angesichts steigender Energiepreise ist es wichtiger denn je, diesen Verbrauch genau zu verstehen und Sparpotenziale zu nutzen.
Den Stromverbrauch von Wäschetrocknern verstehen
Die Energieeffizienzklassen geben zwar einen ersten Aufschluss über die Sparsamkeit eines Geräts, doch wer genau wissen möchte, wie viel Energie der eigene Wäschetrockner tatsächlich verbraucht, kommt um eine genauere Betrachtung nicht herum. Es lohnt sich, die Kosten pro Ladung zu kennen und die verschiedenen Technologien zu beleuchten, die den Verbrauch maßgeblich beeinflussen. In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema ein, um Dir wertvolle Tipps zum Stromsparen rund um den Wäschetrockner zu liefern – bares Geld für Deinen Geldbeutel und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Wärmepumpen-, Kondens- und Ablufttrockner im Vergleich
Die umweltfreundlichste und günstigste Methode, Wäsche zu trocknen, ist nach wie vor an der frischen Luft. Abgesehen vom Aufwand des Aufhängens benötigst Du dafür keinerlei Energie. Soll ein Wäschetrockner Dir diese Aufgabe abnehmen, wird Strom verbraucht. Die genaue Menge hängt dabei von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ab. Grundsätzlich unterscheidet man bei Wäschetrocknern drei Haupttechnologien, die sich im Hinblick auf ihren Wäschetrockner Verbrauch in kWh erheblich unterscheiden:
- Ablufttrockner: Diese Geräte saugen Umgebungsluft an, erwärmen sie mithilfe einer Heizung und leiten sie durch die Wäsche. Die warme, feuchtigkeitsbeladene Luft wird anschließend über einen Schlauch direkt nach außen abgeführt. Dies erfordert eine Abluftöffnung in der Wand oder im Fenster.
- Kondenstrockner (Kondensationstrockner): Hier strömt ebenfalls warme Luft an der Wäsche vorbei und nimmt Feuchtigkeit auf. Im Anschluss wird diese feuchtigkeitsreiche Luft über einen Kondensator geführt, wo sie abkühlt und die Feuchtigkeit zu Wasser kondensiert. Dieses Kondenswasser wird in einem Behälter gesammelt, der regelmäßig geleert werden muss, oder kann direkt in den Abfluss geleitet werden. Die getrocknete – aber immer noch warme – Luft wird an den Raum abgegeben.
- Wärmepumpentrockner: Der Wärmepumpentrockner stellt eine Weiterentwicklung des Kondenstrockners dar und ist die derzeit energieeffizienteste Variante. Das Funktionsprinzip ist ähnlich, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die trockene Luft wird nicht an die Umgebung abgegeben, sondern im Gerät wieder erwärmt und zurück in die Trommel geführt. Dadurch entsteht ein geschlossener Luftkreislauf, der einen deutlich geringeren Energiebedarf für die Wärmeerzeugung hat. Das Kondenswasser wird ebenfalls aufgefangen oder abgeleitet.
Der hohe Watt-Verbrauch des Wäschetrockners und damit die Stromkosten sind hauptsächlich auf die Erzeugung von Wärme zurückzuführen. Hier liegt das größte Sparpotenzial: Je weniger Wärme erzeugt werden muss oder je effizienter die vorhandene Wärme genutzt wird, desto geringer ist der Stromverbrauch. Moderne Wärmepumpentrockner sind hier klar im Vorteil. Sie benötigen heute oft weniger als 1,5 kWh pro Trockenvorgang, während ältere oder weniger effiziente Modelle das Dreifache oder mehr verbrauchen können.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den durchschnittlichen Stromverbrauch pro Trockenvorgang für die verschiedenen Gerätetypen:
| Gerätetyp | Stromverbrauch pro Trockenvorgang |
|---|---|
| Ablufttrockner | 3,25 – 3,9 kWh |
| Kondenstrockner | 3,5 – 4,4 kWh |
| Wärmepumpentrockner | 1,3 – 2,0 kWh |
Energieeffizienzklassen von Wäschetrocknern: Worauf Du achten solltest
Bei der Einordnung in Energieeffizienzklassen kann es für Verbraucher schnell unübersichtlich werden. Während Waschmaschinen bereits nach der neuen Klassifizierung (A bis G) bewertet werden, orientieren sich Wäschetrockner noch an der alten Skala (A+++ bis G). Eine Umstellung ist zwar geplant, der genaue Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest.
Die aktuell beste Energieeffizienzklasse für Wäschetrockner ist A+++. Diese wird ausschließlich von Geräten mit Wärmepumpen-Technologie erreicht, da diese aufgrund ihres geschlossenen Kreislaufsystems die Wärmeenergie wesentlich effizienter nutzen können. Kondensationstrockner und Ablufttrockner hingegen finden sich meist in den Klassen B bis G wieder, was einen deutlich höheren Stromverbrauch im Vergleich zu den Wärmepumpenmodellen bedeutet.
Die Angaben auf dem Energielabel eines Wäschetrockners beziehen sich auf den jährlichen Verbrauch. Dieser ist natürlich stark von Deinem individuellen Nutzungsverhalten abhängig. Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird ein standardisierter Wert von 160 Trocknungsvorgängen pro Jahr angenommen, was ungefähr dreimal wöchentlicher Nutzung entspricht. Bei einem angenommenen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich für Geräte mit unterschiedlichen Energieeffizienzklassen folgendes Bild:
| Energieeffizienzklasse | A+++ | A | B |
|---|---|---|---|
| Verbrauch pro Trockengang | 1,1 kWh | 3,0 kWh | 3,7 kWh |
| Kosten pro Trockengang | 0,44 € | 1,20 € | 1,48 € |
| Jahresstromverbrauch (160 Vorgänge) | 176 kWh | 480 kWh | 592 kWh |
| Kosten pro Jahr | 70,40 € | 192,00 € | 236,80 € |
Dieser Vergleich macht deutlich: Ein durchschnittlicher Wärmepumpentrockner der Energieeffizienzklasse A+++ spart über eine Nutzungsdauer von zehn Jahren im Vergleich zu einem B-Klasse-Gerät bis zu 1.664 Euro an Stromkosten ein. Es lohnt sich also definitiv, beim Kauf eines neuen Wäschetrockners die Energieeffizienzklasse genau unter die Lupe zu nehmen. Die positiven Auswirkungen auf die Umwelt durch den geringeren Energieverbrauch sind dabei noch nicht einmal berücksichtigt.
Stromverbrauch und Stromkosten: Der Unterschied zwischen neuen und alten Geräten
Angesichts der enormen Einsparmöglichkeiten durch ein Neugerät der Energieeffizienzklasse A+++ kann es sich schnell auszahlen, einen alten Wäschetrockner durch ein modernes Modell zu ersetzen – selbst wenn das alte Gerät noch einwandfrei funktioniert. Wenn Du beispielsweise noch einen Ablufttrockner nutzt, ist eine energieeffiziente Neuanschaffung in jedem Fall ratsam. Bei einem älteren Kondensationstrockner ohne Wärmepumpe hängt die Entscheidung, ob sich ein Austausch lohnt, stark von Deinem Nutzungsverhalten ab. Je häufiger Du den Trockner verwendest, desto schneller amortisiert sich die Investition in ein effizientes Neugerät.
Die folgende Tabelle verdeutlicht den Unterschied im durchschnittlichen Stromverbrauch pro Jahr und die damit verbundenen Kosten zwischen einem neuen A+++-Gerät und einem älteren B-Klasse-Modell:
| Energieeffizienzklasse | Neugerät (A+++) | Altgerät (B) |
|---|---|---|
| Stromverbrauch pro Trockengang | 1,1 kWh | 4,4 kWh |
| Stromkosten pro Trockengang | 0,44 € | 1,76 € |
| Jahresstromverbrauch* | 176 kWh | 704 kWh |
| Stromkosten pro Jahr | 70,40 € | 281,60 € |
| Stromkosten (10 Jahre) | 704,00 € | 2.816,00 € |
| Stromkosten (15 Jahre) | 1.056,00 € | 4.224,40 € |
* 160 Trockengänge pro Jahr ** Stromkosten 0,40 Euro pro kWh
Dieser Vergleich zwischen einem alten Kondenstrockner ohne Wärmepumpe und einem Wäschetrockner von 2022 der Energieeffizienzklasse A+++ zeigt deutlich: Der Stromverbrauch von Altgeräten kann das Vierfache im Vergleich zu modernen Trocknern betragen. Pro Trockengang fallen für Altgeräte bis zu 1,76 Euro an Stromkosten an – das entspricht 4,4 Kilowattstunden. Neue Wäschetrockner der besten Energieeffizienzklasse benötigen dagegen oft nur 1,1 Kilowattstunden und verursachen Kosten von rund 0,44 Euro. Im Jahresvergleich summiert sich diese Bilanz zu erheblichen Unterschieden: 70,40 Euro gegenüber 281,60 Euro.
Die durchschnittliche Lebensdauer eines Wäschetrockners beträgt zwischen zehn und 15 Jahren. Für den Vergleich zwischen Alt und Neu bedeutet dies: Die Stromkosten für den alten Wäschetrockner können sich bei zehnjähriger Nutzung auf 2.816 Euro belaufen – nach 15 Jahren sogar auf unglaubliche 4.224,40 Euro. Demgegenüber stehen Kosten von 704 Euro (zehn Jahre) und 1.056 Euro (15 Jahre) für einen energieeffizienten A+++-Trockner. Dies zeigt, dass die anfänglich höhere Investition in einen Wärmepumpentrockner sich durch die eingesparten Stromkosten in kurzer Zeit rechnet.
Stromkosten des Wäschetrockners exakt berechnen
Wenn Du genau wissen willst, welche Stromkosten Dein Wäschetrockner verursacht, dann nutze diese einfache Formel:
Stromkosten = Jahresstromverbrauch (kWh) x Strompreis (€ pro kWh)
Beachte dabei, dass der Jahresstromverbrauch auf dem Energielabel meist für 160 Standard-Trockenvorgänge angegeben wird. Dein tatsächlicher Verbrauch kann je nach Nutzung abweichen.
Frau hängt Wäsche auf, um den Stromverbrauch des Wäschetrockners zu reduzieren und Kosten zu sparen.
Stromverbrauch von Trocknern senken: Praktische Tipps für Deinen Alltag
Der Stromverbrauch des Wäschetrockners ist ein wesentlicher Posten auf Deiner Stromrechnung. Doch mit einigen bewussten Angewohnheiten und Tricks lässt sich der Verbrauch deutlich minimieren – selbst wenn Du bereits einen Trockner der Energieeffizienzklasse A+++ besitzt. Dies senkt nicht nur Deine Kosten pro Ladung, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und reduziert Deinen ökologischen Fußabdruck.
Hier sind die effektivsten Tipps, um den Stromverbrauch Deines Trockners zu senken:
- Wäsche in der Waschmaschine maximal schleudern: Je trockener die Wäsche aus der Waschmaschine kommt, desto weniger Arbeit muss der Trockner leisten. Nutze die höchste Schleuderzahl Deiner Waschmaschine (vergleiche auch den Waschmaschine Stromverbrauch). Jedes zusätzliche Schleudern spart mehr Energie im Trockner, als es in der Waschmaschine verbraucht.
- Fassungsvermögen vollständig ausnutzen: Starte den Trockner nur, wenn er optimal beladen ist. Eine halbe Ladung verbraucht fast genauso viel Strom wie eine volle. Achte jedoch darauf, den Trockner nicht zu überladen, da dies die Trocknungszeit verlängern und die Effizienz mindern kann.
- Flusensieb regelmäßig reinigen: Ein sauberes Flusensieb ist entscheidend für die Luftzirkulation und damit für die Effizienz des Trockners. Ein verstopftes Sieb erhöht den Energieverbrauch erheblich, da das Gerät mehr Leistung aufwenden muss, um die Luft durchzuleiten. Reinige es nach jedem Trockenvorgang.
- Den Eco-Modus nutzen: Viele moderne Wäschetrockner bieten einen Eco-Modus. Dieser trocknet die Wäsche bei niedrigeren Temperaturen über einen längeren Zeitraum. Obwohl es länger dauert, ist der Energieverbrauch deutlich geringer.
- Bügelwäsche nur schranktrocken trocknen: Nicht alle Kleidungsstücke müssen bügeltrocken sein. Wenn Du die Wäsche nur schranktrocken trocknest, spart das zusätzlich Energie und erleichtert das Bügeln.
- Abwärme des Trockners nutzen: Platziere den Trockner idealerweise in einem Raum, der im Winter von der Abwärme profitieren kann, wie beispielsweise dem Wäschekeller oder einem Hauswirtschaftsraum. So wird die erzeugte Wärme nicht verschwendet.
- Wäsche vorsortieren: Trockne ähnliche Stoffe zusammen, da unterschiedliche Materialien unterschiedliche Trockenzeiten benötigen. Das verhindert, dass empfindliche Teile übertrocknet und robustere Teile noch feucht bleiben.
Durch die Beachtung dieser einfachen, aber effektiven Maßnahmen kannst Du den Stromverbrauch Deines Wäschetrockners spürbar senken und aktiv dazu beitragen, sowohl Deinen Geldbeutel als auch die Umwelt zu schonen. Eine bewusste Nutzung und regelmäßige Wartung sind der Schlüssel zu einem effizienten und kostengünstigen Betrieb.
