Dieser Herbst präsentierte sich zunächst sehr nass. Fast zwei Wochen lang regnete es täglich. Man sagt, Aprilregen bringt Maiblumen hervor, und das stimmt. Doch kühle, regnerische Herbsttage wecken die Sehnsucht nach deftigem Soulfood. Es ist Zeit, vom Grillen zu langsamen Schmorgerichten überzugehen. Ein großer Topf mit herzhafter Suppe oder Eintopf trifft da genau den richtigen Nerv. So holte ich meinen Schmortopf heraus und kochte Szegediner Gulasch, um die erste von vielen meiner herbstlichen Gelüste zu stillen.
Ein Stück Familiengeschichte und deutsche Esskultur
Rindereintopf liegt mir besonders am Herzen. Er weckt Erinnerungen daran, wie mein Vater ihn immer wieder zubereitete. Gulasch ist eine Art Eintopf und erinnert mich ebenfalls an jene Familienessen meiner Kindheit. Es ist mein deutsches Erbe, das hier durchkommt, denn die Deutschen lieben Gulasch wirklich sehr. Ich sah so viele Variationen davon in Zeitschriften, Kochbüchern und Restaurants, als ich letztes Jahr Deutschland besuchte. Ob ein deftiges Gulasch oder ein leckerer Kuchen backen – die deutsche Küche bietet für jeden Anlass das Passende.
Die gesunde Seite des Schmorens: Warum Szegediner Gulasch so nahrhaft ist
Herzhaft kann auch gesund sein. Es hängt alles von den Zutaten und der Ausgewogenheit einer Mahlzeit ab. Szegediner Gulasch ist ein Paradebeispiel dafür. Es beginnt mit Rindfleisch als Basis. Rindfleisch ist eine hervorragende Proteinquelle mit essentiellen Nährstoffen, die sättigen und den Körper vital halten. Dann gesellen sich Zwiebeln in den Topf und fügen ihre eigenen Vitamine und Nährstoffe hinzu. Paprika, gemahlene Capsicum-Schoten, ist reich an Vitamin A, Carotinoiden, Lutein und Zeaxanthin – alles gut für die Augen.
Wein ist gut für das Herz. Ein kleiner Schuss davon zusammen mit Rinderbrühe, Knoblauch und Tomatenmark bringt noch mehr Geschmack und gesunde Güte ein. Dann fügt Sauerkraut, ein Supergemüse, seine klassische und vertraute Säure hinzu. Warum ist Sauerkraut ein Supergemüse? Es ist fermentierter Kohl. Die Fermentation erzeugt Milchsäurebakterien, natürliche Probiotika, die gut für das Verdauungssystem sind und zur allgemeinen Darmgesundheit beitragen.
Szegediner Gulasch (Rindergulasch mit Sauerkraut) auf dem Tisch, appetitlich angerichtet
Szegediner Gulasch ist somit gesundes Soulfood. Um das Gericht abzurunden, kommt ein Klecks Sauerrahm oder Schmand als Garnitur darauf, der für etwas Milchprodukte und Kalzium sorgt. Servieren Sie es mit Salzkartoffeln oder auf Spätzle oder Nudeln. Ein grüner Blattsalat als Beilage ist ein Bonus an Ballaststoffen und weiteren Nährstoffen. Und ganz wichtig: Vollkornbrot ist hervorragend, um jeden Tropfen der reichhaltigen, würzigen Soße aufzunehmen.
Der Ursprung des Szegediner Gulaschs: Eine Reise von Ungarn nach Deutschland
Eine Anmerkung zu diesem Gulasch: Es stammt ursprünglich aus Ungarn und ist nach dem Dichter und Schriftsteller József Székely benannt. Das ungarische Originalrezept verlangt Schweinefleisch. Seitdem ist es in vielen europäischen Ländern, insbesondere in Deutschland, zu einem beliebten Gericht geworden. Im Laufe der Zeit variiert das verwendete Fleisch in diesem Gericht, darunter Schweinefleisch, Rindfleisch und Kalbfleisch. Meine Präferenz ist Rindfleisch, da ich es so sehr mit Paprika gewürzt genieße.
Nahaufnahme eines Topfes mit dampfendem Szegediner Gulasch und Sauerkraut
Der Herbst ist eine Zeit für langsames Schmoren. Er bietet auch die Gelegenheit, wertvolle Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, während ein Essen auf dem Herd köchelt. Ob für einen gemütlichen Abend oder als festlicher Kindergeburtstagskuchen, die Zubereitung von Mahlzeiten für geliebte Menschen ist ein Ausdruck von Zuneigung und ein zentraler Bestandteil unserer Esskultur.
Das Rezept: Szegediner Gulasch (Rindergulasch mit Sauerkraut)
Szegediner Gulasch (Rindergulasch mit Sauerkraut) ist ein gesundes, wärmendes Schmorgericht, gewürzt mit Paprika und serviert mit einem Klecks Sauerrahm.
Zutaten
- 900 g Rindfleisch (aus der Schulter oder Keule), pariert und in 2,5 cm große Würfel geschnitten
- 3 Esslöffel ungarisches Edelsüßpaprikapulver (nicht geräuchert), geteilt
- 2 Esslöffel ungarisches Rosenscharf-Paprikapulver
- 2 Esslöffel Pflanzenöl
- 2 Esslöffel Schweineschmalz oder Pflanzenöl, bei Bedarf mehr
- 1 große Zwiebel, halbiert und dünn geschnitten
- 1 Teelöffel koscheres Salz, geteilt
- ½ Teelöffel frisch gemahlener Pfeffer, geteilt
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 3 Esslöffel Tomatenmark
- 240 ml Rinderbrühe (salzarm)
- 120 ml trockener Rotwein
- 240 ml Wasser (ungefähr – weniger oder mehr je nach Bedarf)
- 450 g Sauerkraut, abgetropft
- 1 Esslöffel Speisestärke
- Sauerrahm oder Schmand zum Garnieren
Zubereitung
- Rindfleischwürfel in eine große Schüssel geben. 2 Esslöffel Edelsüßpaprika und das Rosenscharf-Paprikapulver über das Fleisch streuen. Pflanzenöl über das Fleisch träufeln. Umrühren, um die Rindfleischwürfel mit Paprika und Öl zu überziehen. Abdecken und für 1 Stunde kaltstellen.
- 2 Esslöffel Schweineschmalz in einem großen Schmortopf oder Suppentopf bei mittlerer Hitze erhitzen. Das Rindfleisch portionsweise in den Topf geben und von allen Seiten anbraten. Nicht das gesamte Fleisch auf einmal anbraten.
- Hinweis: Paprika bräunt schnell, daher aufmerksam sein und die Rindfleischwürfel wenden, bevor sie schwarz werden/anbrennen. Das angebratene Rindfleisch auf einen Teller oder in eine Schüssel geben.
- Bei Bedarf 1 Esslöffel Schweineschmalz in den Topf geben (wenn der Topf „trocken“ aussieht und keine Schicht geschmolzenen Schmalzes auf dem Boden hat).
- Zwiebelscheiben, ½ Teelöffel Salz und ¼ Teelöffel Pfeffer in den Topf geben und unter gelegentlichem Rühren etwa 5 Minuten kochen, bis die Zwiebeln weich sind.
- Knoblauch hinzufügen, umrühren und 1 Minute kochen.
- Tomatenmark, Rinderbrühe, Wein und den restlichen 1 Esslöffel Edelsüßpaprika, ½ Teelöffel Salz und ¼ Teelöffel Pfeffer hinzufügen. Umrühren, um alles zu verbinden.
- Das angebratene Rindfleisch und die gesammelten Säfte zurück in den Topf geben. Genug Wasser hinzufügen, um das Rindfleisch gerade so zu bedecken. Umrühren.
- Zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und 1 Stunde köcheln lassen.
- Abgetropftes Sauerkraut hinzufügen. Umrühren. Abdecken und weitere 30 Minuten köcheln lassen.
- Speisestärke mit etwa 1 Esslöffel kaltem Wasser zu einer sämigen Mischung verrühren.
- Die Speisestärkemischung langsam unter Rühren in das Gulasch gießen. Dadurch wird die Soße angedickt. 2 Minuten kochen lassen.
- Für die besten Ergebnisse das Gulasch auf Raumtemperatur abkühlen lassen und dann über Nacht in einem verschlossenen Behälter im Kühlschrank lagern. Vor dem Servieren erneut erhitzen. Die Aromen entwickeln sich dann weiter und das Sauerkraut wird milder.
- Mit einem Klecks Sauerrahm oder Schmand garniert servieren.
- Es kann auch auf Eiernudeln oder Spätzle oder mit Salzkartoffeln serviert werden, falls gewünscht.
Hinweise
Die angegebene Zeit beinhaltet nicht das Kühlen des Rindfleisches mit Paprika für 1 Stunde.
Fazit: Ein Genuss, der wärmt und stärkt
Szegediner Gulasch ist mehr als nur ein Gericht; es ist eine Hommage an die herzhafte Küche und eine Quelle des Wohlbefindens an kühlen Tagen. Mit seinen ausgewogenen Zutaten und dem reichen Geschmacksprofil bietet es sowohl Genuss als auch Nährwert. Es ist ein Beweis dafür, dass traditionelle, deftige Hausmannskost perfekt in eine moderne, gesundheitsbewusste Ernährung passt. Wir bei Shock Naue sind davon überzeugt, dass dieses Rezept auch in Ihrer Küche zu einem beliebten Klassiker avancieren wird.
Welches ist Ihr liebstes Schmorgericht für den Herbst? Teilen Sie Ihre Gedanken und Lieblingsrezepte mit uns in den Kommentaren!
