Die deutsche Küche ist weit mehr als nur Bratwurst und Sauerkraut. Sie ist ein Spiegelbild der reichen Geschichte, der vielfältigen Landschaften und der regionalen Identitäten des Landes. Von den salzigen Brisen der Nordseeküste bis zu den sonnenverwöhnten Weinbergen im Süden – jede Region hat ihre ganz eigenen kulinarischen Schätze hervorgebracht, die oft auf jahrhundertealten Rezepten beruhen. Unser monatliches Menü „Regionale Spezialitäten“ lädt Sie ein, authentische Gerichte zu entdecken, die eng mit der kulinarischen Tradition bestimmter Gebiete verbunden sind. Diese Gaumenfreuden, die Sie sonst nur vor Ort erleben könnten, bringen wir direkt zu Ihnen.
In diesem Monat widmen wir uns den kulinarischen Besonderheiten Liguriens, einer Region, die zwar für ihr leuchtendes Pesto, das malerische Portofino und die weltbekannten Cinque Terre berühmt ist, deren Landschaft aber weit mehr zu bieten hat. Steil über den sonnenverwöhnten Stränden erheben sich die Ligurischen Alpen, was hier zu einer seltenen Mischung aus alpinen und küstennahen Ökosystemen führt. Diese geografische Vielfalt spiegelt sich unweigerlich in den kulinarischen Traditionen wider. Obwohl Fisch die Hauptrolle spielt, finden sich auch Fleischgerichte in vielen traditionellen Rezepten. Es erscheint daher nur passend, Ihnen zwei Gerichte vorzustellen, die diese Region der Gegensätze repräsentieren.
Bruschetta Ligure alla Pissalandrea
Bruschetta Ligure alla Pissalandrea: Ein Geschmack der Westküste
Die Bruschetta Ligure alla Pissalandrea stammt aus dem milderen Ponente Liguriens, der „Küste der untergehenden Sonne“, genauer gesagt aus der Region Imperia. Dieses Gericht hat eine historische Verbindung zum Admirale Andrea Doria (1466-1560), der Sardellen sehr schätzte. Obwohl es viele Variationen dieses berühmten Gerichts gibt, sind die wiederkehrenden Zutaten eine Pizzabasis, Zwiebeln, Tomaten, Sardellen, Taggiasca-Oliven und Oregano. Es ist ein einfaches, aber geschmackvolles Gericht, das die Aromen des Mittelmeers einfängt.
Ravioli al Tocco di Carne
Ravioli al Tocco di Carne: Genuß aus Genua
Die Ravioli al Tocco di Carne – hausgemachte Ravioli gefüllt mit Ricotta und Mangold, serviert mit einer geschmorten Fleischsauce – kommen aus der Stadt Genua selbst. Obwohl Ligurien nicht primär für Fleischgerichte bekannt ist, findet man dieses Rezept in fast jeder Trattoria der Stadt. Im regionalen Dialekt heißt es „Ravioli au Tuccu“, wobei „Tocco“ im Italienischen „Stück“ bedeutet. Der Name leitet sich von der traditionellen Zubereitung der Sauce ab, bei der ein großes Stück Fleisch in Tomatensauce geschmort wird, bis es zart ist. Historisch wurde die Sauce zu Ravioli mit Käse und wilden Bittergemüsen gereicht, und das Stück Fleisch wurde später als Hauptgericht serviert. Eine der ältesten bekannten Versionen dieses Rezepts stammt vom berühmten Geiger Niccolò Paganini (1782-1840) aus Genua. In einem Brief an seinen Freund Luigi Germi gab der legendäre Geiger das Rezept für die „raieu co-o tocco“ (Ravioli mit dem Stück), sein Lieblingsgericht, weiter.
Diese beiden Gerichte sind nur ein kleiner Einblick in die Tiefe und Vielfalt der italienischen und insbesondere der ligurischen Küche. Wir laden Sie ein, mehr über Ligurien in unserer neuesten Ausgabe von Terroni Magazine zu erfahren und jeden Monat eine Terroni-Filiale zu besuchen, um in die Aromen dieser Regionen einzutauchen. Teilen Sie uns gerne Ihr liebstes deutsches Gericht mit!