Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde Strom schont die Umwelt und Ihr Portemonnaie. Angesichts steigender Energiepreise rücken große Stromverbraucher im Haushalt verstärkt in den Fokus. Ganz vorne in der Hitliste der Energieintensivsten Haushaltsgeräte stehen Gefrierschränke. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Kosten Ihr Gefrierschrank jährlich verursacht und wie viel Geld Sie durch den Umstieg auf ein neues, besonders energiesparendes Modell aus den Top Ten der Effizienzklassen sparen können. Wir beleuchten, warum der Gefrierschrank zu den Spitzenverbrauchern gehört und wie Sie seinen Energiehunger zähmen.
Der Stromverbrauch Ihres Gefrierschranks unter der Lupe
Strom sparen ist das Gebot der Stunde. Was im Großen gilt, betrifft uns alle im Kleinen. Nicht zuletzt aus Kostengründen muss unser Stromverbrauch sinken. Wie hoch der tatsächliche Stromverbrauch Ihres Gefrierschranks ist, können Sie leicht berechnen. Der Anteil Ihres Gefrierschranks an Ihrer Stromrechnung hängt dabei von verschiedenen Faktoren wie Alter, Größe und vor allem der Energieeffizienzklasse des Geräts ab.
Ein Blick auf die heimischen Stromverbraucher macht es schnell deutlich: Ob klein oder groß – in den Top Ten des privaten Stromverbrauchs nehmen Gefrierschränke einen prominenten Platz ein. Sie sind oft unbemerkt, aber kontinuierlich im Einsatz und tragen somit erheblich zu den Gesamtkosten bei.
Top Ten des privaten Stromverbrauchs (Durchschnittliche Haushaltskosten)
| Stromverbraucher | Jährlicher Stromverbrauch | Kosten (40 ct/kWh) |
|---|---|---|
| 1. Heizungspumpe (alt) | 800 kWh | 320 Euro |
| 2. Elektroherd | 450 kWh | 180 Euro |
| 3. Gefrierschrank | 420 kWh | 168 Euro |
| 4. Kühlschrank | 330 kWh | 132 Euro |
| 5. Beleuchtung | 330 kWh | 132 Euro |
| 6. Wäschetrockner | 330 kWh | 132 Euro |
| 7. Geschirrspüler | 250 kWh | 100 Euro |
| 8. Waschmaschine | 200 kWh | 80 Euro |
| 9. Fernseher (inkl. Zubehör) | 190 kWh | 76 Euro |
| 10. Homeoffice | 140 kWh | 56 Euro |
Diese Tabelle zeigt, dass der Gefrierschrank mit durchschnittlich 420 kWh pro Jahr zu den größten Stromfressern im Haushalt gehört. Es lohnt sich also, diesem Gerät besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Gerät sind, sollten Sie aktuelle Gerätevergleiche und Produkttests für sparsame Modelle beachten.
Stromverbrauch Ihres Gefrierschranks einfach berechnen
Wenn Sie Ihren Stromverbrauch reduzieren möchten, sollten Sie genau wissen, wie hoch der Energiehunger Ihres Gefrierschranks wirklich ist. Schon ohne den exakten Stromverbrauch zu berechnen, gibt der Gefrierschrank selbst Aufschluss über seinen potenziellen Verbrauch.
Als Faustregel gilt: Alte Gefrierschränke verbrauchen deutlich mehr Strom als junge Geräte. Ein Blick auf die Energieeffizienzklasse gibt hierüber Auskunft. Ideal ist die neue Energieeffizienzklasse A. Natürlich spielt auch die Größe eine Rolle. Es klingt banal, aber das Fassungsvermögen eines Gefrierschranks schlägt sich direkt auf der Stromrechnung nieder: Große Gefriergeräte verursachen in der Regel höhere Kosten.
Wenn Sie genau wissen wollen, wie hoch der Energieverbrauch Ihres Gefrierschranks ist, kommen Sie nicht umhin, den Stromverbrauch exakt zu berechnen. Am einfachsten geht das mit einem Strommessgerät. Damit lässt sich schnell herausfinden, wie viel Strom Ihr Gefrierschrank aus der Steckdose zieht. Entsprechende Geräte verleihen Verbraucherzentralen und viele regionale Energieversorger. Zur exakten Berechnung benötigen Sie folgende Angaben:
- Die Leistung Ihres Gefrierschranks in Watt
- Ihren aktuellen Strompreis pro Kilowattstunde
So viel Strom verbraucht Ihr Gefrierschrank pro Stunde
Die entscheidende Größe bei der Berechnung des Stromverbrauchs ist die Leistung Ihrer Gefriertruhe oder Ihres Gefrierschranks. Bei den meisten Gefriergeräten liegt der Stromverbrauch pro Stunde zwischen 10 Watt (0,01 kWh) und 34 Watt (0,034 kWh). Bei einem angenommenen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde entstehen so Kosten von 0,004 Cent bis 0,014 Cent pro Stunde.
So viel Strom verbraucht Ihr Gefrierschrank pro Tag
Aus dem Stromverbrauch pro Stunde lässt sich der Stromverbrauch pro Tag einfach errechnen. Dazu müssen Sie nur den Stundenverbrauch mit 24 multiplizieren. Bei obigem Beispiel ergibt sich ein Stromverbrauch von 240 Watt (0,24 kWh) und 816 Watt (0,816 kWh) pro Tag. Die täglichen Kosten für den Strom Ihres Gefrierschranks liegen dann bei 0,096 Cent und 0,326 Cent.
So viel Strom verbraucht Ihr Gefrierschrank pro Jahr
Zur Erinnerung: Die Berechnungen sind beispielhaft für einen kleinen und einen größeren Gefrierschrank. Der tatsächliche Stromverbrauch hängt aber vom jeweiligen Gerät und Ihrer Nutzung ab. Zurück zu den Geräten aus unserem Beispiel. Zur exakten Berechnung multiplizieren Sie einfach den täglichen Stromverbrauch mit 365 – der Anzahl der Tage eines Jahres.
Der kleinere Gefrierschrank zieht jährlich 87,60 Kilowattstunden aus der Steckdose. Bei einem Kilowattstundenpreis von 40 Cent entstehen dabei Kosten in Höhe von 35,04 Euro. Analog dazu benötigt der größere Gefrierschrank rund 297,84 kWh. Es entstehen Kosten in Höhe von 119,14 Euro.
So berechnen Sie den Stromverbrauch Ihres Gefrierschranks pro Jahr
- Stromverbrauch pro Stunde x 24 Stunden x 365 Tage = Stromverbrauch pro Jahr
- Beispiel: 10 Watt pro Stunde x 24 Stunden x 365 Tage = 87600 Watt = 87,60 kWh
So berechnen Sie die Stromkosten Ihres Gefrierschranks pro Jahr
- Stromverbrauch pro Jahr x Strompreis pro Kilowattstunde = Stromkosten pro Jahr
- Beispiel: 87,60 kWh x 0,40 Euro pro kWh = 35,04 Euro
Gefrierschrank – alt oder neu? Die Wirtschaftlichkeitsfrage
Vor dem Hintergrund steigender Strompreise rückt die Frage in den Blickpunkt, ab wann sich der Austausch eines alten gegen einen neuen Gefrierschrank lohnt. Wirtschaftlich entscheidend sind die Energieeffizienzklassen sowohl des alten als auch des neuen Geräts.
Aus Sicht der Umwelt lohnt sich der Austausch von Gefriergeräten selbst dann, wenn sie noch funktionieren, sofern:
- alte Gefrierschränke vor dem Jahr 2001 gekauft wurden und gegen ein Gerät mit der Energieeffizienzklasse A+++ (oder besser, gemäß der neuen Skala A) getauscht werden.
- die Energieeffizienzklasse des alten Geräts B ausweist und der neue Gefrierschrank über A+++ (oder besser, A) verfügt.
Gefrierschränke, die 20 oder 30 Jahre alt sind, sollten folglich ausgetauscht und durch ein energieeffizientes Neugerät ersetzt werden. Gemäß dem Öko-Institut rechtfertigt die eingesparte Energie über die Laufzeit auch den Ressourcenverbrauch des Neugeräts. Bei der Auswahl eines neuen Geräts können detaillierte Tests von Haushaltsgeräten eine große Hilfe sein.
Reparaturen eines Gefrierschranks lohnen sich allenfalls bei Geräten der Energieeffizienzklassen A+++ und A++, um die Nutzungsdauer zu verlängern. Da für die Zukunft derzeit nicht mit weiteren Effizienzsprüngen zu rechnen ist, sollten besonders energieeffiziente Gefriergeräte nur dann durch ein neues Gerät ersetzt werden, wenn dadurch 50 bis 80 Prozent weniger Strom verbraucht würde. Danach sieht es derzeit jedoch nicht aus. Stattdessen können innovative Küchengeräte mit spezifischen Funktionen dabei helfen, den Alltag effizienter zu gestalten.
Tipps zum Energiesparen beim Gefrierschrank
Praktische Tipps zum Energiesparen beim Gefrierschrank
Im Hinblick auf den Stromverbrauch Ihres Gefrierschranks können Sie mit Ihrem Verhalten echte Akzente setzen und dauerhaft Kosten sparen. Diese Maßnahmen helfen Ihnen, den Energieverbrauch Ihres Gefriergeräts, das zu den Top Ten der Stromverbraucher zählt, effektiv zu senken.
1. Richtiger Standort wählen
Der Aufstellort des Gefrierschranks kann darüber entscheiden, ob das Gerät zum Stromfresser wird. Warme Umgebungstemperaturen erhöhen den Stromverbrauch Ihres Gefrierschranks unnötig. Deswegen: Stellen Sie den Gefrierschrank möglichst weit weg von Wärmequellen wie Heizung, Elektroherd oder Spülmaschine auf. Ideale Standorte sind kühle Keller oder Abstellräume, wo die Raumtemperatur konstant niedrig ist.
2. Regelmäßiges Abtauen nicht vergessen
Wenn Sie Ihren Gefrierschrank regelmäßig abtauen, dann spart das bares Geld. Dünne Eisschichten im Gerät entstehen übrigens oft durch defekte Türdichtungen und zu langes Öffnen der Türen. Als Faustformel gilt: Je dicker die Eisschicht, desto höher fällt der Stromverbrauch aus, da das Gerät mehr Energie aufwenden muss, um die gewünschte Temperatur zu halten. Durch regelmäßiges Abtauen können Sie zwischen 15 und 45 Prozent an Strom einsparen.
3. Auf Superfrost-Funktion verzichten
Mit der Superfrost-Funktion können Sie Lebensmittel besonders schnell einfrieren. Das ist praktisch, aber auch teuer, weil Sie damit viel Strom verbrauchen. Die Funktion sollte nur bei Bedarf, etwa beim Einlagern großer Mengen frischer Lebensmittel, genutzt und danach sofort wieder deaktiviert werden. Der Verzicht auf diese Booster-Funktion im Alltag spart also spürbar Strom.
4. Dichtung regelmäßig kontrollieren
Durch eine defekte Dichtung kann sich nicht nur Eis im Inneren eines Gefrierschranks bilden, es entweicht auch Kälte unkontrolliert. Das verbraucht unnötig Energie, da das Gerät ständig nachkühlen muss. Überprüfen Sie die Türdichtungen regelmäßig auf Risse oder Porosität. Ein einfacher Test: Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Tür und Gehäuse; lässt es sich leicht herausziehen, ist die Dichtung möglicherweise undicht.
5. Tür schnell schließen und planvoll agieren
Klingt einleuchtend: Je kürzer die Tür des Gefrierschranks geöffnet ist, desto weniger Kälte kann entweichen und desto weniger warme Luft kann eindringen. Das spart Energie. Überlegen Sie sich deshalb vorher genau, was Sie aus Ihrem Gefrierschrank entnehmen möchten, bevor Sie die Tür öffnen. Auch die Anordnung der Lebensmittel in den praktischen Schubladen hilft, schneller das Gesuchte zu finden. Manchmal sind sogar kompakte Geräte eine gute Lösung für kleine Haushalte.
Gefriertruhe oder Gefrierschrank? Der Effizienz-Vergleich
Zwei Experten, drei Meinungen – bei der Frage, ob es in puncto Stromverbrauch günstiger ist, auf einen Gefrierschrank oder eine Gefriertruhe zu setzen, gehen die Meinungen auseinander. Ihren Zweck erfüllen beide Geräte, doch es gibt Unterschiede in Effizienz und Handhabung, die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten, um ein Gerät zu finden, das in Ihre persönlichen Top Ten passt.
Gefrierschränke:
Das Fassungsvolumen von Gefrierschränken liegt meist bei 100 bis 300 Litern. Der durchschnittliche Stromverbrauch liegt bei 100 bis 350 Kilowattstunden pro Jahr. Die Kosten für den Betrieb eines Gefrierschranks betragen zwischen 35 und 150 Euro jährlich. Praktische Schubladen helfen, das Gefriergut übersichtlich zu sortieren und den Zugriff zu erleichtern. Durch die große Tür eines Gefrierschranks kann jedoch beim Öffnen relativ viel kalte Luft entweichen, da kalte Luft nach unten sinkt und somit leicht austreten kann. Dementsprechend steigt der Stromverbrauch, wenn die Tür häufig geöffnet wird.
Gefriertruhen:
Gefriertruhen gibt es mit Fassungsvermögen von 100 bis 600 Litern. Der Energieverbrauch variiert zwischen 100 und 600 Kilowattstunden pro Jahr. Gefriertruhen verursachen Kosten in Höhe von 50 bis 180 Euro. Bei Interesse sollten Sie genau vergleichen. Grundsätzlich steigt der Stromverbrauch mit zunehmendem Fassungsvermögen der Gefriertruhe. Ein wesentlicher Vorteil von Gefriertruhen ist, dass beim Öffnen des Deckels die kalte Luft, die schwerer ist als warme Luft, in der Truhe verbleibt und weniger entweicht. Dies macht sie bei gleicher Isolierung tendenziell energieeffizienter, besonders wenn sie nicht zu häufig geöffnet werden. Aber auch hier gilt: kleinere Geräte können mehr Strom verbrauchen als Geräte mit größerem Volumen, wenn ihre Effizienzklasse schlechter ist.
Fazit: Sparen mit dem richtigen Gefriergerät und bewusstem Verhalten
Der Gefrierschrank ist zweifellos ein unverzichtbarer Helfer in vielen Haushalten, aber er gehört auch zu den Top Ten der Stromverbraucher. Durch die bewusste Entscheidung für ein energieeffizientes Neugerät der Klasse A (früher A+++) und die konsequente Anwendung unserer Energiespartipps können Sie Ihren Geldbeutel und die Umwelt gleichermaßen schonen. Regelmäßiges Abtauen, der richtige Standort und ein achtsamer Umgang mit der Tür sind kleine Maßnahmen mit großer Wirkung.
Bevor Sie sich für einen neuen Gefrierschrank entscheiden, nehmen Sie sich die Zeit für einen Vergleich der Modelle und ihrer Energieeffizienzklassen. So stellen Sie sicher, dass Ihr zukünftiges Gerät nicht nur funktional ist, sondern auch langfristig zu den sparsamsten im Betrieb gehört. Machen Sie den ersten Schritt zu einem effizienteren Haushalt und einem geringeren Stromverbrauch!
