Das Trampolinspringen, oft als eine der dynamischsten und ästhetischsten Sportarten bezeichnet, fasziniert Menschen weltweit. Wer die Schwerelosigkeit und die Präzision dieser Disziplin selbst erleben oder seine Kinder dafür begeistern möchte, fragt sich oft, wie man am besten einsteigt. Die Antwort liegt klar auf der Hand: in einem Trampolinspringen Verein. Hier finden Interessierte nicht nur die nötige Ausrüstung und qualifizierte Trainer, sondern auch eine Gemeinschaft, die die Leidenschaft für diesen einzigartigen Sport teilt. In Deutschland und Österreich bieten zahlreiche Vereine die Möglichkeit, die Grundlagen zu erlernen, die Technik zu verfeinern und vielleicht sogar den Sprung in den Wettkampfsport zu wagen.
Das Wettkampf-Trampolin: Ein Sprungbrett zu neuen Höhen
Die Geräte, die im Wettkampftrampolin zum Einsatz kommen, unterscheiden sich grundlegend von den Freizeittrampolinen, die man in Gärten oder Spielparks findet. Ihre enorme Sprungkraft ist das entscheidende Merkmal. Um Sportlerinnen und Sportler auf fast 10 Meter Höhe zu katapultieren, ist ein spezieller Rahmen mit den Maßen 5,2 x 3,05 Metern erforderlich, der über einen Meter (115 cm) über dem Boden steht. Das Sprungtuch ist mit 118 Stahlfedern am Rahmen befestigt und selbst extrem elastisch. Es besteht aus einem Geflecht von eng verknüpften Nylonbändern, die die beeindruckende Dynamik ermöglichen.
Die Faszination des Trampolinspringens: Geschichte und erste Schritte im Verein
Die Geschichte des Trampolinspringens reicht weiter zurück, als viele vermuten, und der Einstieg ist einfacher, als man denkt, besonders mit der richtigen Unterstützung durch einen Verein.
Wann, wie und wo wurde Trampolinspringen erfunden?
Trampolinähnliche Zirkus-Kunststücke gab es bereits über mehrere Jahrhunderte. Das moderne Trampolin im heutigen Sinne wurde jedoch erst 1937 von George Nissen in den USA entwickelt. Schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erreichte diese innovative Sportart auch Europa und verbreitete sich schnell.
Trampolinspringen für Anfänger: Dein Start im Verein
Die ersten Versuche auf einem Wettkampftrampolin können eine sehr ungewöhnliche Erfahrung sein – fast so, als würde man auf einem Boot bei starkem Seegang stehen. Doch früher oder später (meistens früher) gewöhnt man sich an das Gefühl. Das Auf und Ab wird zu einem lustigen, lustbetonten und spannenden Erlebnis. Ein Trampolinspringen Verein ist der ideale Ort, um die ersten Schritte zu machen. Dort lernt man unter Anleitung von erfahrenen Trainern und Trainerinnen. Es gibt über 30 verschiedene Sprünge, die ein Anfänger ausprobieren kann, bevor das erste Mal „Kopf unten“ (Salto) auf dem Programm steht. Viele Vereine bieten Schnupperkurse an, um einen Einblick in diese faszinierende Welt zu bekommen. Interessant ist auch, dass Trampolinspringen als Basissportart für viele andere Disziplinen dient, was es zu einer hervorragenden Ergänzung für den Sportunterricht macht, indem es Koordination und Körperbeherrschung fördert.
Trampolinspringen Staatsmeister Niklas Fröschl
Der Weg zur Spitze: Anforderungen und Training im Trampolinspringen Verein
Wer sich für den Wettkampfsport entscheidet, findet in einem Trampolinspringen Verein die notwendigen Strukturen, um sein Potenzial voll auszuschöpfen.
Was zeichnet eine*n gute*n Trampolinspringer*in aus?
Hochklassiges Trampolinspringen erfordert eine fehlerfreie Technik und großen Mut, besonders beim Erlernen neuer Bewegungen. Auf Topniveau ist es extrem kraftvoll und dynamisch. Nur koordinativ hoch Begabte können mit professionellem Training die komplexen Anforderungen der Weltklasseküren erfüllen. Es ist ein Sport, der sowohl körperliche als auch geistige Stärke fordert.
Die Essenz des Trampolinspringens: Freiheit, Technik und Dynamik
Der Weltturnverband FIG beschreibt die Essenz dieser Sportart treffend: „Trampolinspringen symbolisiert Freiheit, Fliegen und Raum. Die mehrfachen Salti und Schrauben auf einer Höhe von bis zu 10 Metern setzen feine Technik, perfekte Körperbeherrschung und höchst ästhetisches Bewegungsgefühl voraus. Das Trampolin wird aber auch als Trainingshilfsmittel für alle Sportarten verwendet, die akrobatische Elemente beinhalten. Trampolinspringen ist spektakulär. Es assoziiert Mut, Eleganz, Leichtigkeit, Magie und Jugendlichkeit.“
Wie lange muss man für Wettkampf-Teilnahmen trainieren?
Talenten stehen die ersten Kinderwettkämpfe oft schon nach einem halben bis dreiviertel Jahr Training offen. Quereinsteiger aus verwandten Sportarten wie Kunstturnen, Wasserspringen, Ski-Freestyle oder Parkour können innerhalb desselben Zeitraums die Trampolin-Wettkampfreife auf nationalem Niveau erreichen. Für internationales Niveau ist jedoch – wie in allen Turnsportarten – über mehrere Jahre hinweg hartes Training erforderlich. Dies zeigt, dass Trampolinspringen in seiner Komplexität dem Leichtathletik Turnen in nichts nachsteht und eine fundierte Ausbildung im Verein unerlässlich ist.
Dynamik des Trampolinspringens
Wie oft trainieren Trampolinspringer*innen?
Die Weltklasse absolviert ein professionelles Full-Time-Programm mit zweimal täglichem Training (insgesamt pro Tag rund sechs Stunden) an fünf bis sechs Tagen pro Woche. Dieses intensive Training unterstreicht den hohen Leistungsanspruch der Sportart.
Das optimale Alter für Trampolinspringen
Die Weltklasse ist im Schnitt zwischen 18 und 30 Jahren alt. Die meisten heutigen Stars haben im Alter von 9 bis 14 Jahren mit dem Springen begonnen. Im Freizeitbereich gibt es grundsätzlich keine Alterslimits für das Trampolinspringen – obwohl die dynamischen Herausforderungen es besonders für „junge Leute“ geeignet erscheinen lassen. Ein Trampolinspringen Verein berücksichtigt oft verschiedene Altersgruppen und Leistungsniveaus.
Wie hoch und wie lange springt man durch die Luft?
Die Wettkampfregeln verlangen zwar nur eine minimale Hallenhöhe von 8 Metern, doch die Weltspitze erreicht bei ihren Sprüngen 9 Meter und mehr. Bei solch einem Riesensatz ist man rund zwei Sekunden in der Luft. Anfänger können mit ihren Fingerspitzen bald 5 Meter Höhe erreichen, was für ein beeindruckendes Gefühl der Freiheit sorgt.
Trampolinspringen in Deutschland und Österreich: Eine historische Reise
Die Entwicklung des Trampolinspringens, insbesondere im deutschsprachigen Raum, ist eng mit der Etablierung von Vereinen und Fachverbänden verbunden.
Seit wann gibt es Trampolinspringen in Österreich?
Das erste gebrauchte Trampolin „verirrte“ sich 1959 ins Wiener Universitätssportzentrum. 1968 gab es erste Ansätze eines Trainingsbetriebs. Die erste Österreichische Meisterschaft fand 1993 unter der Verantwortung des Österreichischen Fachverbandes für Trampolinspringen statt, der sich 2000 selbst auflöste, als der Turnsport Austria (ÖFT) die Verantwortung übernahm und Trampolinspringen als Sparte eingliederte. Auch in Deutschland entwickelte sich der Sport in den Vereinen stetig weiter und ist heute fest im Sportsystem verankert.
Historische Entwicklung des Trampolinspringens
Mittelalter | Ein angeblicher Monsieur Trampoline erfindet ein federndes Absprunggerät. |
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1928 | US-Sportlehrer und Offizier George Nissen entwirft ein erstes „trampolinähnliches“ Absprunggerät für Zirkusakrobaten. |
1937 | Nissen entwickelt sein Gerät weiter, vergrößert es auf die heutigen Dimensionen. |
1945 | Einführung als Wettkampfgerät in der Schweiz, später in Deutschland. |
1957 | George Nissen setzt sich persönlich in Europa für die Verbreitung des Trampolinspringens ein, verfasst ein erstes Lehrbuch samt Richtlinien und Regeln. |
1958 | Der Internationale Turnerbund FIG erklärt Trampolinspringen als „eigenständig“ und sich selbst als für nicht zuständig. |
1959 | Erstes Trampolin in Österreich am USZ Wien: Second Hand, noch ohne Rahmenabdeckung, mit Gummizug statt Stahlfedern. |
1964 | Erste Weltmeisterschaft. Gründung des Int. Trampolinverbandes FIT. |
1968 | Erstmals regelmäßiger Übungsbetrieb in Österreich (WAT Wien-Brigittenau). |
1982 | Gründung des Österreichischen Fachverbandes für Trampolinspringen. |
1983/1984 | Erste österreichische EM- und WM-Teilnahme (Dietmar Baumann und Stefan Pokorny). |
1990 | Erste staatliche Lehrwarteausbildung. |
Ca. ab 1990 | Weltweiter Boom von Freizeit-Trampolinanlagen. |
1993 | Erste Österreichische Meisterschaften. |
1998 | FIT-Selbstauflösung und Integration des Trampolinspringens in den Int. Turnerbund FIG. Aufnahme als olympische Programmsportart. |
1999 | Aufnahme des Trampolinspringens als Sparte in den Österreichischen Fachverband für Turnen (Turnsport Austria) und dadurch offizielle Anerkennung durch die Bundes-Sportorganisation. Erste anerkannte „Staats“meisterschaften. |
2000 | Selbstauflösung des Österreichischen Fachverbandes für Trampolinspringen (17. Juni). Erster Weltcup in Österreich. Bei den Olympischen Spielen in Sydney werden erstmals Trampolin-Medaillen vergeben werden. |
2011 | Erstes österreichisches Junioren-EM-Finale (Martin Spatt). |
2012 | Erster österreichischer EM-Top10-Rang (Synchron, Martin Spatt und Jakob Wallentin). |
2016 | Erste österreichische Junioren-Weltcupsiege (Benny Wizani, Sebastian Neuwirth). |
2018 | Benny Wizani gewinnt die Bronzemedaille bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires. |
2021 | Bislang erfolgreichste Europameisterschaft für Österreich: Ränge 4 (Benny Wizani / Niklas Fröschl) und 6 (Sara Hekele / Eileen Ilunamie) im Synchronbewerb, Rang 7 in der Teamwertung und 3x Einzel-Semifinale (Wizani, Hekele, Ilunamien). |
Trampolinspringen Junioren-Weltcupsieger Benny Wizani und Sebastian Neuwirth
Trampolin-Fachsprache: Wichtige Begriffe für Sportler und Interessierte
Die Welt des Trampolinspringens hat ihre eigene, spezifische Terminologie, die man kennen sollte, besonders wenn man sich in einem Trampolinspringen Verein bewegt.
a, b, c | “a” heißt “gestreckt” (gestreckte Körperhaltung), “b” “gebückt” und “c” gehockt. |
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Salto | Wenn ohne Zusatzbezeichnung von einem Salto die Rede ist, ist immer ein Salto rückwärts gemeint. |
vorwärts/rückwärts | Aus der Anzahl der Schrauben ergibt sich automatisch die Drehrichtung der Sprünge. Vorwärts drehende Sprünge haben immer “halbzahlige” Schrauben (1/2 oder 1 1/2, 2 1/2, 3 1/2). Rückwärts drehende Sprünge werden mit keiner oder mit ganzzahligen Schrauben geturnt. Es gibt im Wettkampftrampolinspringen daher (fast) keine Vorwärts-Landungen. |
Barani | Salto vorwärts mit 1/2 Schraube. |
Rudolph (Rudy) | Salto vorwärts mit 1 1/2 Schrauben. |
Randolph (Randy) | Salto vorwärts mit 2 1/2 Schrauben. |
Adolph | Salto vorwärts mit 3 1/2 Schrauben. |
Schraube | Kurzform für einen Schraubensalto bzw. Salto mit einer Schraube. |
Doppelschraube | Salto mit doppelter Schraube. |
Fliffis | Doppelsalto vorwärts mit halber Schraube im letzten Salto. |
Triffis | Dreifachsalto vorwärts mit halber Schraube im letzten Salto. |
Baby Fliffis | 1 1/4 Salto vorwärts mit 1/2 Schraube aus der Rückenlage zum Stand. |
Baby Rudy | 1 1/4 Salto vorwärts mit 1 1/2 Schrauben aus der Rückenlage zum Stand. |
Cody | Eineinviertel (1 1/4) Salto aus der Bauchlage zum Stand. |
ein / aus | Diese zwei Begriffe geben Auskunft über die Position(en) der Schraube(n) innerhalb eines Doppelsaltos. Eine “ein”-Schraube wird im ersten Salto, eine “aus”-Schraube im zweiten Salto gedreht. |
X ein Y aus | Doppelsalto mit X Schrauben im ersten und Y Schrauben im zweiten Salto. |
Voll ein | Doppelsalto mit einer Schraube im ersten Salto. |
Dynamisches Trampolinspringen im Wettkampf
So findest du den passenden Trampolinspringen Verein in deiner Nähe
Wenn du oder dein Kind von den Möglichkeiten des Trampolinspringens begeistert seid, ist der nächste logische Schritt die Suche nach einem passenden Verein. Ein Trampolinspringen Verein bietet nicht nur die notwendige Infrastruktur, sondern auch eine sichere Umgebung für das Erlernen und Üben des Sports.
Zunächst kannst du online nach Sportvereinen in deiner Stadt oder Region suchen, die Trampolinspringen anbieten. Oftmals sind die jeweiligen Landesturnverbände oder der Deutsche Turner-Bund (DTB) ausgezeichnete Anlaufstellen, da sie Listen der angeschlossenen Vereine führen. Informiere dich über Trainingszeiten, Altersgruppen und ob Schnupperstunden angeboten werden.
Achte bei der Auswahl eines Vereins auf folgende Punkte:
- Qualifikation der Trainer: Sind die Trainer lizenziert und erfahren im Trampolinspringen?
- Sicherheit: Entsprechen die Trampoline und die Umgebung den Sicherheitsstandards? Gibt es ausreichend Matten und Aufsicht?
- Atmosphäre: Fühlt man sich im Verein wohl? Ist der Umgang miteinander unterstützend und motivierend?
- Angebote: Gibt es sowohl Breiten- als auch Leistungssportangebote, falls du später ambitionierter werden möchtest?
- Kosten: Informiere dich über Mitgliedsbeiträge und eventuelle Zusatzkosten.
Viele Vereine ermöglichen es, an einer kostenlosen Probestunde teilzunehmen. Nutze diese Gelegenheit, um dir selbst ein Bild zu machen und direkt Fragen zu stellen. Der Einstieg in einen Trampolinspringen Verein ist der beste Weg, um diesen dynamischen Sport von Grund auf zu lernen und Teil einer aktiven Gemeinschaft zu werden. Manchmal sind solche Vereine auch ein guter Ort, um allgemeine Sportarten für den Sportunterricht kennenzulernen, da sie oft eine breite Palette an sportlichen Aktivitäten anbieten.
Fazit: Dein Sprung in die Welt des Trampolinspringens
Trampolinspringen ist ein spektakulärer Sport, der Mut, Technik, Körperbeherrschung und eine unglaubliche Portion Spaß vereint. Von der historischen Entwicklung über die technischen Anforderungen eines Wettkampf-Trampolins bis hin zur spezifischen Fachsprache – die Welt des Trampolinspringens ist reich und vielfältig. Ein Trampolinspringen Verein ist dabei der ideale Partner, um diesen faszinierenden Sport kennenzulernen und zu meistern. Egal, ob als Freizeitaktivität oder mit dem Ziel, an Wettkämpfen teilzunehmen: Der Verein bietet die notwendige Expertise, die Ausrüstung und eine unterstützende Gemeinschaft. Wage den Sprung und entdecke die Freiheit und Dynamik des Trampolinspringens – es ist eine Erfahrung, die weit über das bloße Hüpfen hinausgeht und dich auf neue Höhen katapultieren kann.