Umwelt schützen im Alltag: 11 wirkungsvolle Tipps für jeden Deutschen

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Der Schutz unserer Umwelt und der Tierwelt beginnt nicht erst bei großen politischen Entscheidungen, sondern mitten in unserem täglichen Leben. Jede bewusste Handlung, sei sie noch so klein, sendet ein starkes Signal. Sie zeigt der Politik, der Wirtschaft und unseren Mitmenschen, dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und aktiv zum Erhalt unserer Natur beizutragen. Ihr Alltag bietet unzählige Gelegenheiten, einen positiven Unterschied zu machen – und das nicht nur für die Umwelt, sondern auch für uns selbst.

Der Planet Erde gleicht einer unaufhaltsamen Reise, auf der der Mensch erst spät zugestiegen ist und sich rasant ausbreitet, sodass für andere Lebewesen und Pflanzen kaum noch Raum bleibt. Doch vielleicht können sie bald wieder aufatmen. Setzen wir unseren Raubbau an der Natur fort, wird uns die Evolution zweifellos bald aus diesem Zug werfen. Einerseits berauben wir uns unserer eigenen Lebensgrundlage, andererseits könnte unsere Selbstüberschätzung uns zum Verhängnis werden. Wir halten uns für die anpassungsfähigsten Lebewesen, doch schaffen es nicht einmal, die Geschwindigkeit auf 130 km/h für das Klima zu drosseln. Gerade im Umweltschutz gibt es so einfache Gelegenheiten im Alltag, die wir sofort ergreifen können.

Der Alltag hält viele Möglichkeiten bereit. Auch wenn die großen Weichen nur von Politik, Wirtschaft und Industrie gestellt werden können, ist die Mithilfe jedes Einzelnen eine Verpflichtung. Denn wenn wir uns nicht bewegen, wird sich auch die Wirtschaft und Politik nicht rühren.

1. Würdige jedes Lebewesen – und dich selbst als Teil des Ganzen.

Umweltschutz beginnt mit der richtigen inneren Haltung. Die ökologische Krise ist letztlich auch das Ergebnis eines fundamentalen Missverständnisses: Der Mensch hat sich eingeredet, er sei dazu bestimmt, Tiere und Natur zu beherrschen. Eine Auslegung, die von jedem, der sich auch nur ein wenig mit der Schöpfungsgeschichte auseinandersetzt, kritisch betrachtet wird. Sie diente lange Zeit nur als Rechtfertigung für den Raubbau der letzten Jahrhunderte, besonders stark verwurzelt im europäischen Denken. Ein typisches Verhaltensmuster: Wenn ich etwas zerstöre, erkläre ich es einfach für gottgewollt. Doch der Mensch mag sich einreden, was er will: Er ist untrennbar Teil eines Ökosystems, ohne das er selbst nicht überleben kann. Es ist an der Zeit, sich nicht länger für etwas Besseres zu halten.

Auch unter den Tieren sollten wir nicht die Arten höher bewerten, die wir subjektiv als niedlich, schön oder harmlos empfinden. Konventionell erhält der Dackel das Leckerli, der Wal die Petition, der Hai erfährt Gleichgültigkeit, und der Weberknecht wird oft achtlos erschlagen. Dabei sind gerade die Tiere, die wir kaum wahrnehmen, oft von entscheidender Bedeutung für unsere eigene Existenz. So wären beispielsweise die Regale in Supermärkten ohne die Bestäubungsleistung der Insekten gähnend leer. Wir brauchen tiefen Respekt vor allen Lebewesen.

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2. Denke Tier-, Klima- und Umweltschutz ganzheitlich.

Ein weiterer wichtiger Punkt für die innere Einstellung, bevor wir zur Tat schreiten: Wer Tiere schützen will, muss zwingend die Umwelt schützen – den natürlichen Lebensraum aller Lebewesen. Daher müssen Klima-, Umwelt- und Tierschutz immer Hand in Hand gedacht werden. Die Reduzierung von Treibhausgasen ist Tierschutz und Umweltschutz auf einer Metaebene. Die Erderwärmung schreitet unaufhaltsam voran, und die meisten Lebewesen werden sich nicht schnell genug anpassen können. Deshalb ist die wahrscheinlich bedeutendste Maßnahme im Tierschutz und Umweltschutz so abstrakt: die drastische Reduzierung von CO2.

3. Steige auf Ökostrom um.

Die einfachste und wahrscheinlich wirkungsvollste Möglichkeit, privat Treibhausgase zu reduzieren, ist der Wechsel zu Ökostrom. Die Nutzung von Ökostrom reduziert deinen persönlichen CO2-Fußabdruck bereits erheblich.

4. Kleide dich bewusst – nachhaltig.

Weitere Möglichkeiten, CO2 einzusparen, finden sich in der Wahl deiner Kleidung. Mode dient oft als schnelle Strategie zur Steigerung des Selbstbewusstseins. Diese Strategie ist jedoch selten nachhaltig. Oftmals greifen wir zu Kleidungsstücken, die wir nur halbherzig mögen und letztendlich kaum tragen. Allein durch den Kauf neuer Kleidung verursacht jede:r Europäer:in jährlich eine beträchtliche Menge an CO2-Emissionen. Du kannst dieses Kontingent reduzieren, indem du Kleidung gezielter kaufst und sie dann lange und mit Freude trägst. Kaufe Secondhand oder tausche Kleidung, wenn du etwas Neues begehrst. Wer regelmäßig Kleidung tauscht, verbraucht laut Studien deutlich weniger Ressourcen als Menschen, die stets alles neu erwerben.

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Bio-Stoffe schonen die Umwelt.

Bio-Baumwolle und andere biologische Stoffe belasten die Umwelt merklich weniger. Bio-Baumwolle ist weder genmanipuliert noch mit chemischen Pestiziden behandelt und verbraucht im Vergleich zu konventioneller Baumwolle signifikant weniger Wasser. Die konventionelle Textilindustrie schädigt die Umwelt weitaus stärker. Der Baumwollanbau verbraucht einen erheblichen Anteil der weltweiten Insektizid- und Pestizidmengen. Zudem gelangen jährlich immense Mengen an Chemikalien in die Natur, die über das Grundwasser auch wieder zum Menschen zurückkehren.

Auch bei anderen Produkten auf Langlebigkeit achten.

Ebenso solltest du bei anderen Produkten stets auf Langlebigkeit achten. Rund 75 % der Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus eines Produkts fallen bereits bei dessen Herstellung an. Gerade die Produktion von Elektrogeräten verbraucht immense Ressourcen, die oft mit gravierender Umweltzerstörung einhergeht. Achte beim Neukauf von Elektrogeräten auf anerkannte Umweltsiegel wie den Blauen Engel oder das EU-Ecolabel. Beide Siegel stehen für eine ressourcenschonendere Produktion. Und wenn ein Gerät einmal nicht mehr funktioniert, ersetze es nicht vorschnell durch ein neues, sondern prüfe, ob es sich reparieren lässt. Eine Reparatur ist oft die umweltschonendere und kostengünstigere Alternative.

5. Vermeide unnötige Verpackungen und trenne deinen Müll korrekt.

Der Mensch neigt zum Horten, und der Planet wird zunehmend zu seiner Müllhalde. Die Schattenseiten unseres Konsums offenbaren sich in Form von Müll, der die Meere verschmutzt und Strände überflutet. Unsere Welt ist durchdrungen von Plastik. Selbst in den entlegensten Winkeln der Erde, wie im arktischen Eis, findet man dieses Material. Ein Großteil des weltweit produzierten Plastiks wird aus Kohle, Öl und Erdgas hergestellt, was es zu einem besonders klimabelastenden Stoff macht. Bis 2050 werden die kunststoffbedingten Treibhausgas-Emissionen voraussichtlich ein Vielfaches dessen erreichen, was für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels noch erlaubt ist – ein Ziel, das wir jetzt schon kaum noch erreichen.

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In der Natur richtet Plastik unermesslichen Schaden an. Es gelangt in die Umwelt, wird Teil der Nahrungskette und findet schließlich seinen Weg zurück in unsere Mägen.

Die Quick-Tipps für Müllvermeidung

  • Vermeide Müll von vornherein: Reduziere deinen Konsum von Plastiktüten, verpacktem Gemüse, Einweggeschirr und Plastikflaschen. Nutze stattdessen wiederverwendbare Glasflaschen, Thermobecher oder Stoffbeutel. Für Kaffee-to-go oder Take-Away-Essen gibt es innovative Pfandsysteme.
  • Nimm deinen Müll immer mit: Entsorge auch vermeintlich kleine Abfälle wie Kronkorken sachgerecht. Wenn es dich nicht übermäßig belastet, sammle auch den Müll anderer Leute ein.
  • Achte auf verstecktes Plastik: Viele Kosmetik- und Hygieneprodukte enthalten Mikroplastik, das täglich in großen Mengen ins Abwasser gelangt. Bevorzuge Naturkosmetik und Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle, Wolle oder Lyocell.
  • Trenne deinen Müll konsequent: Nur durch korrekte Mülltrennung kann Plastik sinnvoll recycelt werden. Oft ist das Sortieren des Mülls aufwändiger als die Neuproduktion. Leider ist nur ein geringer Teil des Plastikmülls in Deutschland tatsächlich recycelt. Der Rest wird verbrannt oder exportiert.
  • Nutze Unverpackt-Läden: Immer mehr Supermärkte und Läden setzen auf Plastikverpackungen. Eine Liste mit solchen Geschäften in Deutschland findest du bei Umweltorganisationen. Verpackungsfrei einkaufen mag anfangs etwas Umstellung erfordern, aber es ist letztendlich eine Frage der Gewohnheit.

6. Reduziere deine Emissionen im Verkehr.

Im Bereich der Mobilität schneidet der Umwelt- und Klimaschutz besonders schlecht ab. Die CO2-Emissionen im Straßenverkehr sind in den letzten Jahrzehnten sogar gestiegen. Zwar sind die CO2- und Schadstoffemissionen pro Kilometer gesunken, doch bessere Abgastechnik und umweltfreundlichere Motoren sind wirkungslos, wenn immer mehr und größere Fahrzeuge unterwegs sind, die mehr Kraftstoff verbrauchen.

Wo mehr Fahrzeuge fahren, werden auch mehr Straßen benötigt, was zu noch mehr Emissionen führt und wertvolle Flächen zerstört. Straßen zerschneiden Landschaften und vernichten Wälder sowie Lebensräume von Tieren.

Die Problematik beschränkt sich nicht nur auf CO2-Emissionen und Flächenversiegelung. Feinstaub, Ozon und Stickoxide führen zu gravierenden Gesundheitsschäden und jährlich zu vielen vorzeitigen Todesfällen. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet, da ihre Organe und ihr Immunsystem noch wachsen.

Der Verkehrssektor ist auch beim CO2-Ausstoß ein Problemkind. Er verursacht einen erheblichen Anteil der Gesamtemissionen. Zusätzlich gelangen durch Reifenabrieb jährlich Tonnen von Mikroplastik in die Umwelt. Zudem nimmt der Verkehr enorm viel Fläche in Anspruch.

So machst du es besser.

Wenn du die Umwelt, die Tiere und das Klima schützen möchtest, wähle Fortbewegungsmittel, die weniger Emissionen ausstoßen. Das Fahrrad ist hierbei stets die beste Wahl, da sein CO2-Fußabdruck aus der Produktion nach kurzer Nutzungsdauer ausgeglichen ist. Wer auf das Auto nicht verzichten kann, sollte über einen alternativen Antrieb nachdenken. Elektroautos verursachen zwar in der Produktion mehr CO2 als Verbrenner, werden aber mit Ökostrom geladen nach wenigen Jahren klimaneutral, während Verbrenner kontinuierlich Treibhausgase emittieren. Als Pendler:in kannst du kreativ werden. In den Städten ist ohnehin kaum Platz für weitere Autos, und viele Städter:innen sind vom Verkehr genervt, sodass die Umwandlung von Innenstädten in autofreie Zonen von vielen begrüßt wird. E-Roller und Sharing-Bikes sind hervorragende Alternativen für Kurzstrecken, besonders wenn die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel nicht optimal ist. Sie können helfen, die Notwendigkeit eines eigenen Autos zu reduzieren.

7. Reduziere deinen Konsum von tierischen Produkten.

Wer Tiere am Leben lassen möchte, muss sich einer einfachen Wahrheit stellen: Iss sie nicht und verwende keine Produkte aus ihnen. Verzichte auf Pelz, Daunen oder Angorawolle. Die Ernährung hat einen enormen Einfluss auf Tier- und Umweltschutz. Wer keine Tiere konsumiert, tötet sie auch nicht. Die Umstellung auf eine vegetarische oder vegane Ernährung rettet bereits unzählige Tierleben. Aber auch kleinere Schritte helfen: Weniger Fleisch essen oder zumindest auf Billigfleisch verzichten. Wer den Konsum von tierischen Produkten reduziert, trägt zudem dazu bei, dass mehr Fläche für den ökologischen Ackerbau zur Verfügung steht, da der Anbau von Futtermitteln viel Platz beansprucht.

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8. Iss mehr Bio.

Der ökologische Anbau schont die Umwelt ganz direkt. Da Bio-Landbau auf mineralische Kunstdünger verzichtet, gelangen weniger Gifte in die Umwelt, insbesondere ins Grundwasser. Die Nitratbelastung sinkt, und auch die Emissionen werden reduziert, da Biodünger weniger energieintensiv ist als mineralischer Kunstdünger. Bioprodukte erkennst du am EU-Biosiegel. Daneben gibt es viele Bioanbauverbände, deren Kriterien über die Mindeststandards der EU-Verordnung hinausgehen. Denke jedoch daran: Bio ist nicht automatisch gleichbedeutend mit umweltfreundlicherem Verhalten. Eine regionale, konventionelle Tomate ist oft besser als eine Bio-Avocado aus den Tropen, die viel Wasser verbraucht und eine lange Transportstrecke hinter sich hat.

9. Schütze die Tiere in deinem Garten.

In deinem Garten oder auf dem Balkon kannst du ganz konkret etwas für die Artenvielfalt und den Schutz der Tiere tun. Lasse deinen Rasen nicht zu früh mähen, damit Vögel Nistplätze und Igel Unterschlupf finden. Gib deinem Garten Raum, sich frei zu entfalten. Lasse Wildblumen und insektenfreundliche Pflanzen wachsen, die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge lieben. Vermeide Pestizide, um das ökologische Gleichgewicht nicht zu stören. Kaufe stets torffreie Blumenerde, da Moore wichtige CO2-Senken sind.

10. Unterstütze Umwelt- und Tierschutz-Organisationen.

Du kannst die Umwelt und Tiere auch direkt durch die Unterstützung von Organisationen fördern. So stellst du sicher, dass diese ihre wichtige Arbeit fortsetzen können. Organisationen benötigen gesellschaftlichen Rückhalt, da ihre Arbeit leider oft von Kritikern diskreditiert wird. Organisationen führen nicht immer einen aussichtslosen Kampf, sondern erzielen durchaus große Erfolge. Wenn du zu Wirklich Ökostrom wechselst und dabei eine ausgewählte Organisation unterstützt, fließt ein Teil deines Beitrags direkt an diese.

11. Mach bei Aktionen mit.

Du kannst auch selbst aktiv werden. Halte Ausschau nach Umweltschutzaktionen in deiner Umgebung. Es gibt immer mehr CleanUps, bei denen gemeinsam Müll gesammelt wird, sei es in Parks, an Flussufern oder Stränden. Es geht nicht darum, jedes einzelne Plastikteil aufzusammeln, sondern darum, ein Zeichen zu setzen und andere zum Mitmachen zu animieren. Medien berichten oft über CleanUps und geben ihnen Sichtbarkeit. Bei Polarstern veranstalten wir regelmäßig CleanUps mit großartigen Partnern.

Wirklich Ökostrom von Polarstern.

Die Erzeugung von Strom und Gas ist für die Natur immer mit Herausforderungen verbunden. Nur bei der Produktion von Ökoenergie können die Schäden auf ein Minimum reduziert werden. Unser Wirklich Ökostrom wird zu 100 % aus Wasser-, Wind- und Solarkraft erzeugt. Unser Wirklich Ökogas wird komplett aus biogenen Abfall- und Reststoffen oder pflanzlichen Quellen gewonnen. Mit unseren Tarifen förderst du außerdem die Energiewende wie bei kaum einem anderen Anbieter – sogar weltweit. Denn es muss jetzt schnell gehen mit dem Klima-, Tier- und Umweltschutz. Also, leg los!