Union Berlin News: Sorgenvolle Vorbereitung & Baumgarts schwieriger Start

Im ersten unserer 18 taktischen Vorschauen hier auf Get German Football News werfen wir einen Blick auf den Hauptstadtclub im Köpenicker Viertel! Wie geht es dem berühmten Ost-Berliner Verein, der einst von Wolf Biermann und Nina Hagen besungen wurde? Nun ja… sagen wir einfach, das Trainingslager lässt die Bundesliga-Beobachter das Schlimmste befürchten. Urs Fischer führte Union Berlin einst zu drei aufeinanderfolgenden Jahren im europäischen Fußball, gipfelnd in der Champions-League-Qualifikation am Ende der Saison 2022/23. Doch die aktuellen Union Berlin News zeichnen ein anderes Bild.

Neuere Fans der Bundesliga mögen sich nicht bewusst sein, dass keine dieser Fischer-Mannschaften wirklich viel offensive Durchschlagskraft besaß. Keines der Teams von 2020/21, 2021/22 oder 2022/23 erzielte mehr als 51 Ligatore. Es waren extrem defensiv ausgerichtete Mannschaften, die Tore aus Spielern wie Max Kruse, Joel Pohjanpalo und Kevin Behrens herausquetschten. Die glücklose “Champions-Lease”-Mannschaft von 2023/24 – die auch mit den Abgängen von Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker zurechtkommen musste – leitete eine längst überfällige Abwärtsspirale ein.

Nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren im Abstiegskampf lässt eine miserable Saisonvorbereitung, in der Steffen Baumgarts Union in den letzten vier Freundschaftsspielen kein einziges Tor erzielte, große Sorgen aufkommen. Ehrlich gesagt, keiner der beiden Trainer, die auf Fischer folgten (Nenad Bjelica und Bo Svensson), tat wirklich viel, um Fischers müdes und fehlerhaftes System zu ändern. Wie wir weiter unten genauer beleuchten werden, hat Baumgart im Trainingslager vieles ausprobiert. Vieles scheint jedoch nicht zu funktionieren, und ein Trainer, der wahrscheinlich auf dem Schleudersitz sitzt, wirkt zunehmend verzweifelt.

1. FC Union Berlin: Eine Ära neigt sich dem Ende zu?

Es fühlt sich angenehm an, Unions taktische Analyse als Erste zu veröffentlichen, da die Formation, die Baumgart im letzten Testspiel am Samstag einsetzte, wahrscheinlich auch gegen Gütersloh am Freitag zu sehen sein wird. Der FCU-Trainer muss die Dinge so kompakt und sicher wie möglich halten. In Bezug auf die Startelf bleibt Baumgarts Auswahl nach diesem Trainingslager ziemlich eindeutig – das sieht jeder, der dieses Team beobachtet.

Wichtige Personalveränderungen im Sommer bei Union Berlin

Geschätzte Transferbilanz im Sommer = +€4,8 Millionen

Nachdem der Toptorjäger Benedict Hollerbach zum FSV Mainz 05 wechselte, reagierte das administrative Team des FCU, indem es Andrej Ilic von Lille fest verpflichtete und Ilyas Ansah vom SC Paderborn 07 holte. Der berühmte „Joker-Stürmer“ von Werder Bremen, Oliver Burke, schloss sich den Eisernen ebenfalls ablösefrei an. Der im Januar verpflichtete Offensiv-Flop Marin Ljubicic sollte eine weitere Chance erhalten, die Spitze zu bilden. In der Defensive ging Union mit dem Hoffenheim-Flop Stanley Nsoki ein Risiko ein.

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Es wird erwartet, dass es weitere Abgänge im zentralen Abwehrbereich geben wird, da sowohl Danilho Doekhi als auch Diogo Leite weiterhin von größeren Clubs umworben werden. Mittelfeldspieler Alex Kral wurde ebenfalls mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Baumgarts taktische Aufstellungen in der Vorbereitung scheinen darauf hinzudeuten, dass er nicht mit Leite plant. Im Tor entschied sich der FCU-Coach, den Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition zu eröffnen, indem er seinen ehemaligen Hamburger SV-Schützling Matheo Raab holte.

Eindrücke aus dem Trainingslager von Union Berlin

Die Dinge begannen im ersten Testspiel vielversprechend. Ilic erzielte vier Tore bei einem 9:1-Sieg gegen den Fünftligisten Brandenburger SC Süd. Die Youngster Andrik Markgraf und Suheib Elias Ali trugen sich ebenfalls in die Torschützenliste ein. Die beiden Talente zeigten auch im zweiten Freundschaftsspiel gegen den Sechstligisten SV Grün-Weiß Ahrensfelde weitere gute Leistungen. Ljubicic traf ebenfalls in beiden Spielen und Burke steuerte im zweiten Spiel ein Tor bei.

Anschließend reisten die Köpenicker nach Österreich für zwei Freundschaftsspiele gegen LASK Linz und Rapid Wien. Gegen stärkere Konkurrenz zeigte Union bereits Schwächen im kreativen Offensivspiel. Lange Bälle reichten nicht mehr aus, um die Abwehr zu durchbrechen. Ansah und Lucas Tousart verhalfen Union zu einem 2:0-Sieg über Linz. Tim Skarke erzielte dann das letzte FCU-Tor der Vorbereitung bei einem 1:1-Unentschieden gegen Wien.

Union beendete seine Testspielserie mit vier aufeinanderfolgenden Niederlagen gegen die SpVgg Greuther Fürth, Schweinfurt 05, Espanyol Barcelona und Olympiakos. Alarmierend ist, dass Baumgarts Mannschaft in allen vier 0:1-Niederlagen kein Tor erzielte und kaum Gefahr ausstrahlte. Eine 3-3-2-2-Formation gegen Fürth sollte eindeutig das Flügelspiel verbessern. Baumgart setzte sogar den Linksfuß Robert Skov auf rechts und den Rechtsfuß Josip Juranovic auf links ein, um für Abwechslung zu sorgen.

Dies führte zu keinem Erfolg.

Baumgart testete in den beiden folgenden Testspielen 5-4-1- und 3-4-3-Systeme, ebenfalls ohne wirklichen Erfolg. Der Angriff blieb lahm und uninspirierend. Ein 5-3-2 gegen Olympiakos ließ einen nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und bedauern, dass “typischer Union-Fußball” einfach an der Tagesordnung war. Keine Ideen nach vorne. Eine völlig ängstliche Haltung am Ball. Schlampiges Passspiel im Mittelfeld. All die Mängel bleiben nur allzu vertraut.

Das soll nicht heißen, dass Union jedes Spiel langweilig ist, aber es ist am besten, wenn man eine Kopie seines “Fußball-Apologeten-Handbuchs” mitbringt, wenn man ins Stadion An der Alten Försterei geht. Genießt die Atmosphäre auf den Rängen, anstatt euch Sorgen darüber zu machen, was auf dem Platz passiert. Natürlich passiert immer, wenn man so etwas sagt, etwas wie das lächerliche 4:4-Unentschieden gegen Stuttgart.

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Die Gewinner des Trainingslagers bei Union Berlin

Andrik Markgraf, LWB

Der 19-Jährige – der diesen Sommer einen Profivertrag unterschrieben hat – ist noch nicht ganz bereit für die große Bühne, hat aber in den frühen Testspielen durchaus auf sich aufmerksam gemacht. Baumgart gab ihm in den ersten vier Testspielen solide 45 Minuten, beginnend in der Hälfte der Partien. Als die Tests ernster wurden, trat Markgraf in den Hintergrund. Dort wird er auch auf absehbare Zeit bleiben. Man freut sich auf den Tag, an dem der gebürtige Berliner seine erste echte Chance bekommt.

Christopher Trimmel, RWB

Im “alten Hund” steckt noch viel Leben. Union verlängerte den Vertrag des 38-Jährigen im vergangenen April und bestätigte erst kürzlich, dass er weiterhin als Mannschaftskapitän fungieren wird. Trimmel sorgte tatsächlich für einige der einzigen offensiven Impulse in den späten, enttäuschenden Testspielen und sieht seinem Alter überhaupt nicht entsprechend aus. Wie bei den meisten Spielern seines Alters war der Plan, dass Trimmel an seiner Trainerlizenz arbeitet und gleichzeitig eine geringere Arbeitsbelastung trägt. Nach diesem Trainingslager fragt man sich jedoch, ob der Österreicher nicht doch als Stammspieler fungieren könnte.

Janik Haberer, CM

Unions berühmter “Distanzkönig” erzielte im zweiten Testspiel eines seiner markanten Tore. Der beliebte ehemalige deutsche Jugendnationalspieler war in den Freundschaftsspielen eindeutig Baumgarts konstantester Mittelfeldakteur. Zugegeben, seine Konkurrenz war nicht gerade groß. Der 31-Jährige musste sich nicht gerade in Szene setzen, um Spieler wie Kral, Lazslo Benes und den (noch langsam integrierten) Woo-Yeong Jeong zu übertreffen. Man sieht ihn weiterhin einen Stammplatz behalten, wenn die Saison beginnt.

Die Verlierer des Trainingslagers bei Union Berlin

Marin Ljubicic, CF

So viel zu zweiten Chancen. Der herausragende Neuzugang im Januar wirkte im Freundschaftsspiel gegen seinen alten Verein Linz unbeholfen und fehl am Platz und konnte gegen Schweinfurt keinerlei Akzente setzen. Baumgart hat den Kroaten seitdem kaum eingesetzt. Vielleicht spricht für den 23-Jährigen im Moment nur, dass die konkurrierenden Stürmer Ansah und Ilic ebenfalls ihren Anteil an schlechten Leistungen hatten. Man könnte auch hinzufügen, dass Baumgart schon einmal einem FCU-Flop neues Leben eingehaucht hat. Mit diesem Kader könnte Ljubicic eine dritte, vierte oder fünfte Chance erhalten.

Tom Rothe, LB

Leites bevorstehender Abgang lässt Rothe die Position des linken Innenverteidigers in Baumgarts Dreierkette einnehmen. Man muss dem ehemaligen Dortmunder Akademie-Spieler zugutehalten, dass er in dieser Rolle große Fortschritte gemacht hat, nachdem er in den ersten Spielen sehr unbehaglich wirkte. Als die letzten drei Testspiele anstanden, leistete der 20-Jährige solide Beiträge zur kompakten Abwehr von Union. Trotzdem missfällt es, Rothe so weit hinten eingesetzt zu sehen. Es scheint wirklich eine Verschwendung seines natürlichen Talents zu sein.

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Alex Kral, CM

Ein weiterer Spieler, der in Baumgarts provisorischer Dreierkette arbeiten musste, wirkte dort immer sehr unwohl. Der tschechische Nationalspieler konnte sich offensiv ein paar Mal bemerkbar machen, wenn er weiter vorne eingesetzt wurde, aber das wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um ihm eine Zukunft beim Verein zu sichern. Es wird zunehmend wahrscheinlicher, dass der 27-Jährige zu PAOK Thessaloniki nach Griechenland wechseln wird. Baumgart hat einfach noch nicht herausgefunden, wie er den zurückkehrenden Leihspieler in seine Pläne integrieren kann.

Taktischer Ausblick für Union Berlin

Das 5-3-2 aus dem Olympiakos-Freundschaftsspiel dürfte bestehen bleiben, wenn auch mit einigen Anpassungen gegen einen Viertligisten. Baumgart kann es sich immer noch nicht leisten, den FC Gütersloh zu unterschätzen. Die Ostwestfalen haben in ihren ersten beiden Liga- und Erstrunden-Landespokalspielen insgesamt 16 Tore erzielt. Gütersloh – das zum ersten Mal seit zwei Jahren am Pokal teilnimmt – plant, die Tribünen zu füllen, um etwa 10.300 Fans in einem Stadion mit 8.400 Plätzen zu ermöglichen.

Baumgart könnte sich wohlfühlen, Raab im Tor eine Chance zu geben. Haberer könnte nach rechts rücken, während Andras Schäfer für Skarke Platz macht, oder Khedira könnte einfach nach vorne rücken, um die zweite Achse ausgeglichener und durchsetzungsfähiger zu gestalten. Skov musste kürzlich das Training abbrechen, was bedeutet, dass Juranovic wieder auf links starten könnte. Rothe kann wahrscheinlich noch nicht aufrücken, da Nsoki noch nicht fit genug ist, um seinen Platz einzunehmen. Vielleicht ein Debüt für Markgraf?

Wir werden sehen.

Fazit: Union Berlin vor einer Saison der Ungewissheit

Die Vorbereitung von 1. FC Union Berlin unter Steffen Baumgart war von Rückschlägen und einer auffälligen Harmlosigkeit im Angriffsspiel geprägt. Obwohl es einzelne Lichtblicke wie die Leistungen von Andrik Markgraf, Christopher Trimmel und Janik Haberer gab, überwiegen die Sorgenfalten bezüglich der taktischen Ausrichtung und der Effizienz vor dem Tor. Die Integration neuer Spieler und die Neuausrichtung nach dem Abschied der Erfolgsära von Urs Fischer gestalten sich schwierig. Die Fans müssen sich auf eine Saison einstellen, die möglicherweise wieder vom Abstiegskampf geprägt sein wird, und in der die Unterstützung von den Rängen wichtiger denn je sein könnte, um die Mannschaft durch diese herausfordernde Phase zu tragen. Bleiben Sie dran für weitere Union Berlin News und Analysen auf Shock Naue, um keine Entwicklung zu verpassen!