Rezepte für veganen Käsekuchen gibt es mittlerweile in Hülle und Fülle, doch wie unterscheiden sie sich wirklich in Textur und Geschmack? Als begeisterter Kenner der deutschen Esskultur und engagierter Experte für pflanzliche Ernährung habe ich mich auf eine systematische Suche begeben. Ich habe elf vielversprechende Rezepte aus namhaften Blogs und Kochbüchern getestet, die auf unterschiedlichsten Basiszutaten wie veganem Quark, Frischkäse, Cashews oder sogar Kichererbsen basieren. In diesem umfassenden Artikel auf Shock Naue enthüllen wir die feinen Unterschiede, präsentieren unsere persönlichen Favoriten und beleuchten, wie diese pflanzlichen Köstlichkeiten zur deutschen Backtradition passen. Tauchen Sie ein in die Welt des veganen Käsekuchens und entdecken Sie, wie wir das ultimative Rezept für authentischen, herrlich cremigen und lockeren veganen Käsekuchen gefunden haben. Für weitere Inspirationen rund um die pflanzliche Backkunst, entdecken Sie auch unsere Sammlung für vegane Kuchen.
Die Herausforderung: Authentischer veganer Käsekuchen
Ein Stück Käsekuchen, das ist für mich der Inbegriff von Gemütlichkeit und Heimat. Seitdem ich mich vegan ernähre, ist die Suche nach dem perfekten veganen Käsekuchen zu einer wahren Passion geworden. Während unsere No-Bake Cheesecakes – die wir auf Shock Naue ebenfalls vorstellen – durch ihre Frische, Cremigkeit und Luftigkeit wie „echte“ Cheesecakes überzeugen und sogar von Nicht-Veganern bestätigt werden, sieht die Sache bei gebackenen Käsekuchen oder Cheesecakes oft anders aus. Ich habe schon unzählige Rezepte ausprobiert. Viele dieser veganen Käsekuchen waren zwar lecker und durchaus „omnivor-tauglich“, doch oft konnte man sie relativ schnell als vegane Variante identifizieren. Meist fehlt ihnen der vielschichtig-frische Geschmack eines „echten“ Käsekuchens, gepaart mit der sahnigen Lockerheit, die wir von traditionellen deutschen Käsekuchen kennen und lieben.
Warum überhaupt gebackener Käsekuchen? Für viele von uns weckt er wohlige Erinnerungen an Omas Küche, an Familienfeiern und gesellige Nachmittage mit Kaffee und Kuchen. Er steht für Tradition und Bodenständigkeit, eher als für ausgefallene Trendsetter-Desserts. Doch die „Veganisierung“ dieses Klassikers erfordert Kreativität und das richtige Verständnis für Zutaten. Veganer Käsekuchen kann auf den unterschiedlichsten Grundlagen basieren, um die gewünschte Cremigkeit zu erreichen. Manche Zutaten wie veganer Frischkäse, Sojaquark oder Seidentofu liegen auf der Hand, andere wie Kichererbsen oder Hirse würde man in einem Käsekuchen wohl eher nicht vermuten. Doch die vegane Küche ist voller Überraschungen und innovativer Ansätze, die wir auf Shock Naue stets mit großem Interesse verfolgen.
Unser systematisches Experiment: Die Suche nach der idealen Basis
Bei der Vielzahl an Rezepten und den unterschiedlichsten Zutaten ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Es ist schlicht unmöglich, alles auszuprobieren. Meine Suche nach den Basiszutaten für den besten, leckersten, cremigsten und authentischsten veganen Käsekuchen wollte ich daher systematisch angehen.
Dafür habe ich gezielt nach Rezepten Ausschau gehalten, die als „sehr lecker“, „New York-Style“, „best vegan cheesecake (ever)“ oder „just like the real thing“ beworben werden und auf möglichst unterschiedlichen Grundzutaten basieren. Insgesamt habe ich elf vielversprechende Käsekuchen bzw. Cheesecakes nachgebacken. Um den Fokus auf das Wesentliche zu legen, habe ich mich dabei nur auf die Käsemasse konzentriert, den Boden also weggelassen. Es ging mir vor allem darum, welche Zutaten die ideale Basis für eine perfekte vegane Füllung bilden.
Die getesteten Rezepte stammen von folgenden Blogs bzw. Koch- und Backbüchern, deren Expertise wir auf Shock Naue schätzen:
- BOSH! – New York-Style Baked (Strawberry) Cheesecake
- Gretchen’s Vegan Bakery – Vegan (Cranberry) Cheesecake
- Hot For Food – Baked (Blueberry) Cheesecake
- Bianca Zapatka – New York Cheesecake (basiert auf Nora Cooks)
- Avant-Garde Vegan – New York-Style Baked (Coconut &) Vanilla Cheesecake
- A Virtual Vegan – Vegan New York Cheesecake
- Vegantina – Käsekuchen mit Hirse
- B.B.’s Bakery – Erdnuss-Cheesecake (abgewandelt)
- Brigitte Bach (B.B.’s Bakery) – Macadamia-Topfen-Kuchen
- Cutiekulla – Apfel-Streusel-Käsekuchen (Käsekuchenmasse)
- Minimalist Baker – Easy Baked Cheesecake
Folgende Grundzutaten kamen in diesen Rezepten zum Einsatz, die für die Konsistenz und den Geschmack des veganen Käsekuchens entscheidend sind:
- Nüsse / Samen: Cashews, Mandeln, Macadamias, Sesam
- Vegane Schokolade: Weiße Schokolade
- Tofu: Seidentofu, Soft Tofu
- Vegane Milchprodukte-Alternativen: Veganer Frischkäse, Sojaquark, Kokosjoghurt, aufschlagbare Sojasahne
- Fette: Vegane Butter, Kokosöl
- Bindemittel: Stärke / Mehl
- Innovative Zutaten: Kichererbsen, Hirse
- Kokos: Kokosmilch / Coconut Cream / Kokosjoghurt
Das primäre Ziel dieser Testreihe war es nicht nur, das beste Rezept für authentischen veganen Käsekuchen zu finden. Vor allem wollte ich herausfinden, welche Basiszutaten die idealen Eigenschaften mit sich bringen, um dem traditionellen Geschmack und der Textur so nahe wie möglich zu kommen. Lesen Sie weiter, um die detaillierten Ergebnisse unseres Experiments zu erfahren, oder springen Sie direkt zur Zusammenfassung für die wichtigsten Erkenntnisse.
Material und Methode: Wissenschaftlich gebacken
Um nicht elf große Cheesecakes backen und aufessen zu müssen, habe ich bei allen Rezepten die Mengenangaben auf ein Viertel oder ein Achtel des Originalrezepts reduziert (diese reduzierten Mengen sind bei den jeweiligen Rezeptbeschreibungen unten angegeben). Bei drei Rezepten wurden bestimmte Zutaten durch andere ersetzt; dies ist entsprechend gekennzeichnet. Das genaue Abwiegen erfolgte mit einer Feinwaage, die regelmäßig mit Referenzgewichten überprüft wurde. Amerikanische Cup-, Esslöffel- und Teelöffel-Mengen habe ich mit Hilfe eines speziellen Cup-Sets und Messlöffeln abgemessen, um maximale Präzision zu gewährleisten. Beim Pürieren der Zutaten für die Käsemasse hat sich ein kleiner, leistungsstarker Mixer als bester Helfer erwiesen.
Wenn nicht anders angegeben, wurde die Käsemasse in einem Crème brûlée-Schälchen im vorgeheizten Ofen gebacken, je nach Originalrezept mit oder ohne Wasserbad. Um die Käsemasse nach dem Backen leicht aus dem Schälchen entnehmen zu können, habe ich den Rand vor dem Einfüllen der Masse mit Backspray eingesprüht und den Boden mit einem passend zugeschnittenen, runden Stück Backpapier ausgelegt. Aufgrund der reduzierten Zutatenmengen wurde auch die Backzeit angepasst und – wenn nicht anders vermerkt – nur so lange gebacken, bis die Ränder der Käsemasse leicht gebräunt waren. Nach dem Backen durfte die Käsemasse nach Rezeptanweisung vollständig abkühlen (meist über Nacht), bevor ich sie vorsichtig mit einem kleinen Messer aus dem Schälchen löste.
Alle Käsekuchen wurden von meinem Freund und mir nach Optik, Textur und Geschmack bewertet. Dabei spielte auch das Potenzial des Rezepts eine Rolle, also wie sich kleine Änderungen auf Geschmack oder Textur auswirken könnten. Die Bewertung der Käsekuchen ist selbstverständlich vollkommen subjektiv und sollte eher relativ zueinander als absolut gesehen werden. Schließlich hat jeder einen anderen Geschmack und unterschiedliche Vorlieben, was Zutaten und Konsistenzen betrifft.
Die Ergebnisse im Detail: Jeder vegane Käsekuchen unter der Lupe
BOSH! New York-Style Baked (Strawberry) Cheesecake
Dunkelbeige vegane Käsekuchenmasse, glatt und klebrig, in einer kleinen Backform
Aus dem Kochbuch „BISH BASH BOSH!“ bin ich ein großer Fan der BOSH!-Gerichte, daher musste ich ihren Cheesecake natürlich probieren.
Basiszutaten: Cashews, weiße Schokolade, Seidentofu, Kokosöl
Zutaten:
- 100 g Cashews
- 70 g weiße Schokolade, geschmolzen (hier: Schakalode)
- abgeriebene Schale von ½ Zitrone
- Saft von ½ Zitrone
- 85 g Seidentofu, trockengetupft
- 75 g Puderzucker
- ½ EL neutral schmeckendes Kokosöl
- ¾ TL Vanilleextrakt
Zubereitung: Die Cashews mit kochendem Wasser übergießen, 15 min einweichen, abtropfen lassen und etwas trocken tupfen. Mit den übrigen Zutaten zu einer glatten Masse mixen. Die Masse wurde in einer 15 cm-Springform gebacken. Da das Ergebnis sehr flach war, bin ich bei den übrigen Rezepten zu einem Crème brûlée-Schälchen übergegangen.
Backtemperatur: 180 °C (versehentlich zu hoch, gemäß Rezept hätte die Käsemasse eigentlich bei 110 °C gebacken werden sollen)
Backzeit: ca. 60 min
Wasserbad: nein
Optik: Der Cheesecake hatte eine dunkel-beige Farbe und eine glatte Oberfläche.
Textur: Die Käsemasse war cremig, sehr klebrig und daher nur bedingt schnittfest. Insgesamt klebte sie mehr zusammen, als dass sie zusammenhielt.
Geschmack: Vor allem nach weißer Schokolade und leicht säuerlich nach Zitrone. Insgesamt war der Geschmack sehr süß und etwas mächtig.
Gesamtbewertung: Sowohl geschmacklich als auch von der Textur her unterschied sich der Cheesecake stark von einem regulären Käsekuchen und hat uns insgesamt nicht überzeugt. Eventuell hatte die höhere Backtemperatur einen negativen Einfluss, aber ich gehe davon aus, dass es keinen großen Unterschied gemacht hätte, da der Cheesecake nicht verbrannt war. Wir vergeben nur einen von fünf Sternen.
Gretchen’s Vegan Bakery: Vegan (Cranberry) Cheesecake
Hellgelbe, goldbraun gebackene vegane Käsekuchenmasse in einem Schälchen, leicht angebräunt an der Oberfläche
Dieses Rezept stammt von Gretchen Price, deren Kreationen ich oft als köstlich empfinde. Sie beschreibt diesen Cheesecake als den „creamiest New York-style Cheesecake you will ever meet“.
Basiszutaten: veganer Frischkäse, vegane Butter, Speisestärke/Mehl
Zutaten:
- 113,5 g veganer Frischkäse (hier: Soyananda, Originalrezept: Tofutti)
- 7 g geschmolzene vegane Butter
- 37,5 g Zucker
- 7,5 g Speisestärke
- 4 g Mehl (Type 550)
- ¼ TL Eiersatzpulver (hier: Orgran)
- ¼ TL Vanilleextrakt
- 52 g Sojamilch
- ⅓ TL Apfelessig
Zubereitung: Alle Zutaten glatt mixen.
Backtemperatur: 175 °C
Backzeit: 50 min
Wasserbad: ja
Nach Ende der Backzeit den Ofen ausschalten und den Cheesecake noch 1 Stunde im Ofen stehen lassen.
Optik: Die Käsemasse hatte eine ansprechend hellgelbe Farbe. Meine Backzeit war etwas zu lang, daher ist der Cheesecake an der Oberfläche intensiv goldbraun geworden.
Textur: Die Textur war angenehm cremig, ähnlich der eines „echten“ Käsekuchens, zudem luftig und sehr gut schnittfest.
Geschmack: Der Geschmack war vergleichsweise leicht. Den Frischkäse schmeckte man deutlich heraus, insgesamt fehlte noch die Frische eines regulären Käsekuchens.
Gesamtbewertung: Wir mochten diesen Cheesecake vor allem aufgrund der authentischen Farbe und der cremigen Textur und vergeben vier von fünf Sternen.
Hot For Food: Baked (Blueberry) Cheesecake
Perfekt cremiger, hellgelber veganer Käsekuchen mit glänzender Oberfläche in einer kleinen Auflaufform
Lauren von Hot For Food bewirbt ihren Cheesecake als cremig, frisch und ununterscheidbar von einem echten Cheesecake.
Basiszutaten: Cashews, Soft Tofu, veganer Frischkäse
Zutaten:
- 37,5 g (¼ Cup) Cashews
- 56 g (¼ Cup) Soft Tofu (Asialaden), etwas trocken getupft
- 56 g (¼ Cup) veganer Frischkäse (hier: Soyananda)
- 49 g (¼ Cup) Zucker
- 1/16 TL frisch geriebene Zitronenschale
- 15 g frisch gepresster Zitronensaft (1/16 Cup)
Zubereitung: Die Cashews 20 min in heißem Wasser einweichen, abgießen und gut abtropfen lassen. Zusammen mit den übrigen Zutaten zu einer glatten Masse mixen.
Backtemperatur: 175 °C
Backzeit: ca. 35 min
Wasserbad: nein
Optik: Hellgelbe Farbe mit einem leichten Graustich, insgesamt sehr ähnlich einem „richtigen“ Käsekuchen. Die Oberfläche hatte einen hübschen Glanz.
Textur: Der Cheesecake war sehr gut schnittfest, hatte eine perfekt cremige, dichte Textur und war dabei trotzdem locker. Insgesamt erinnerte die Textur stark an New York-Style Cheesecake.
Geschmack: Dezent nach Zitrone, den Tofu schmeckte man hingegen nicht heraus und den veganen Frischkäse nur leicht. Der Geschmack war reichhaltig und vergleichsweise frisch. Für Perfektionisten könnte er eventuell ein kleines bisschen vielschichtiger sein, war aber auch so wirklich lecker.
Gesamtbewertung: Dieser veganer Käsekuchen überzeugte uns auf ganzer Linie und bekommt daher fünf Sterne.
Bianca Zapatka: New York Cheesecake (basiert auf Nora Cooks)
Helle, gelbliche vegane Käsekuchenmasse mit matter Oberfläche, die gebacken wurde und sich leicht bräunt
Die Rezepte von Bianca Zapatka und Nora Cooks sind fast identisch. Nach Nora ist dies „the best vegan cheesecake ever“.
Basiszutaten: Coconut Cream, veganer Frischkäse, Speisestärke
Zutaten:
- 106 g veganer Frischkäse (hier: Soyananda), zimmerwarm
- 50 g Coconut Cream (aus der Dose, Asialaden)
- 25 g Zucker
- ½ schwach gehäufter EL Speisestärke
- ⅛ EL Vanilleextrakt
- 1 TL frisch gepresster Zitronensaft
Zubereitung: Den Frischkäse mit einem elektrischen Rührgerät cremig rühren. Zusammen mit den übrigen Zutaten zu einer glatten Masse verrühren.
Backtemperatur: 175 °C
Backzeit: 45 min
Wasserbad: ja
Nach Ende der Backzeit den Ofen ausschalten und den Cheesecake noch 1 Stunde im Ofen stehen lassen.
Optik: Die Käsemasse hatte eine sehr ansprechend hellgelbe Farbe und eine matte Oberfläche. Beim Backen war mir die oberste Schicht über den Rand der Backform hinausgelaufen, daher war mein Cheesecake an der Oberseite hell. Ansonsten wäre er leicht gebräunt gewesen.
Textur: Die Textur war cremig, relativ weich und locker und erinnerte sehr an „echten“ Käsekuchen. Mein Cheesecake war ganz leicht wässrig, was sich aber einfach durch die Verwendung von festerer Kokoscreme (aus einer Dose Kokosmilch) oder einer etwas höheren Menge Speisestärke beheben lässt.
Geschmack: Angenehm dezent nach Zitrone; Kokos und veganer Frischkäse schmeckten deutlich hervor. Der Geschmack war vergleichsweise leicht und weniger frisch und vielschichtig als bei einem klassischen Cheesecake.
Gesamtbewertung: Der Geschmack nach Kokos und Frischkäse war uns persönlich zu ausgeprägt, wir vergeben 3 von 5 Sternen.
Avant-Garde Vegan: New York-Style Baked (Coconut &) Vanilla Cheesecake
Hellbeige vegane Käsekuchenmasse mit leichten Rissen auf der Oberfläche, cremig und dicht
Aus dem Kochbuch „Vegan 100“ von Gaz Oakley, dessen Kochbücher wir ebenfalls schätzen. Seine Version eines New York-Style Cheesecakes basiert unter anderem auf Kokosmilch. Da ich den Cheesecake lieber ohne Kokosnote haben wollte, habe ich Kokosmilch durch aufschlagbare Sojasahne ersetzt.
Basiszutaten: Erdmandeln, veganer Frischkäse, Sojasahne, Speisestärke/Mehl
Zutaten:
- 16 g geröstete und gemahlene Erdmandeln (Originalrezept: Mandelmehl)
- 90 g veganer Frischkäse (hier: Soyananda)
- 100 g aufschlagbare (aber nicht aufgeschlagene) Sojasahne (26 % Fett) (Originalrezept: Kokosmilch)
- 50 g Zucker
- 1¼ EL (9,6 g) Mehl (Type 550)
- ¾ EL (4,7 g) Speisestärke
- ½ TL Vanilleextrakt
- 1 Prise frisch geriebene Zitronenschale (nicht im Originalrezept enthalten)
Zubereitung: Mandeln, Frischkäse und Sojasahne zu einer glatten Creme mixen, dann die übrigen Zutaten zugeben und alles kurz untermixen.
Backtemperatur: 170 °C
Backzeit: 45 min
Wasserbad: ja
Nach Ende der Backzeit die Backform samt Wasserbad aus dem Ofen nehmen und den Cheesecake eine weitere Stunde im Wasserbad stehen lassen.
Optik: Die Käsemasse hatte eine hellbeige Farbe mit leichtem Graustich. Die Oberfläche war trotz des Wasserbads mit kleinen Rissen durchzogen.
Textur: Dicht, sehr cremig und vergleichsweise weich und klebrig. Mich erinnerte die Textur aufgrund der gemahlenen Erdmandeln ganz entfernt an Grießbrei.
Geschmack: Reichhaltig, aber nicht mächtig. Bei diesem Cheesecake schmeckten wir den veganen Frischkäse deutlich heraus, am nächsten Tag fand ich den Geschmack ausgewogener. Trotz der leichten Zitronennote fehlte die Frische eines regulären Käsekuchens. Durch den Austausch von ungesüßter Kokosmilch (Originalrezept) gegen gesüßte Sojasahne schmeckte mein Cheesecake recht süß. Besser wäre es gewesen, die Zuckermenge zu reduzieren.
Gesamtbewertung: Die klebrige Textur mochten wir persönlich nicht so sehr und vergeben daher drei Sterne. Inwieweit der Austausch von Kokosmilch gegen Sojasahne und Mandelmehl gegen gemahlene Erdmandeln die Textur beeinflusst hat, habe ich nicht getestet.
A Virtual Vegan: Vegan New York Cheesecake
Beige vegane Käsekuchenmasse mit seidenmatter Oberfläche und leichten Rissen, sehr dicht und cremig
Dieses Rezept wurde in einer veganen Backgruppe auf Facebook beworben. Auf die ungewöhnliche Idee, Hülsenfrüchte in einen Cheesecake zu stecken, wäre ich selbst nie gekommen. Im Blog-Post der Autorin wird der Kuchen als ultra-reichhaltig und dekadent cremig beschrieben.
Basiszutaten: Cashews, Tahin, Kichererbsen, Kokosmilch, Pfeilwurzelstärke
Zutaten:
- 75 g Cashews
- 44 g Kichererbsen (aus der Dose, ungesalzen, ohne Schale)
- Schale und Saft von ¼ Zitrone
- ¾ TL Vanilleextrakt
- ½ EL (4 g) Pfeilwurzelstärke
- 42 g (⅛ Cup) Ahornsirup
- ½ EL (8 g) helles Tahin
- 100 g Kokosmilch (17 % Fett)
- ⅛ TL Salz
- ¾ EL (7 g) Apfelessig
Zubereitung: Die Cashews 15 Minuten in kochend heißem Wasser einweichen und gut abtropfen lassen. Alle Zutaten zu einer glatten Masse mixen.
Backtemperatur: 160 °C
Backzeit: ca. 40 Minuten
Wasserbad: nein
Optik: Die Käsemasse hatte eine beige Farbe, die Oberfläche war seidenmatt und wies stellenweise Risse auf.
Textur: Die Textur war sehr dicht, aber locker, sehr cremig und perfekt schnittfest.
Geschmack: Überrascht hat mich, dass man weder die Kichererbsen noch die Kokosmilch herausschmeckte. Stattdessen schmeckte der Cheesecake dezent nach Sesam und Zitrone, insgesamt angenehm frisch, vielschichtig und perfekt reichhaltig ohne mächtig zu sein. Zwar unterschied sich der Geschmack aufgrund des erdigen Untertons von dem eines klassischen Cheesecakes, war aber dennoch harmonisch und lecker.
Gesamtbewertung: Dieser veganer Käsekuchen begeisterte vor allem durch die cremig-käsige Textur und bekommt von uns vier Sterne.
Vegantina: Käsekuchen mit Hirse
Hellbeige, fest gebackene vegane Käsekuchenmasse mit seidenmatter Oberfläche und leichten Rissen
Inspiriert von A Virtual Vegan und B.B.’s Bakery. Auf der Suche nach weiteren Käsekuchenrezepten bin ich auf Brigittes Blog auf die Variante mit gekochter Hirse in Kombination mit Cashews, Mandeln und pflanzlichem Quark gestoßen. Ich habe das Rezept von „A Virtual Vegan“ als Basis genommen und die genannten Zutaten darin eingebaut.
Basiszutaten: Cashews, Mandeln, Hirse, Sojaquark, Pfeilwurzelstärke
Zutaten:
- 75 g Cashews
- 44 g gekochte Hirse
- 10 g frisch gepresster Zitronensaft
- Schale von ¼ Zitrone
- ¾ TL Vanilleextrakt
- 4 g Pfeilwurzelstärke
- 21 g Ahornsirup
- 21 g Agavendicksaft
- 8 g helles Mandelmus
- 115 g Sojaquark
- 30 g Sojamilch
- 7 g Apfelessig
Zubereitung: Die Cashews 15 Minuten in kochend heißem Wasser einweichen und gut abtropfen lassen. Alle Zutaten zu einer glatten Masse mixen.
Backtemperatur: 160 °C
Backzeit: 40 Minuten
Wasserbad: nein
Optik: Die Käsemasse hatte eine hellbeige Farbe. Wie bei der Variante mit Kichererbsen war die Oberfläche seidenmatt und wies stellenweise Risse auf.
Textur: Perfekt schnittfest und quarkig-cremig, allerdings sehr fest.
Geschmack: Reichhaltig und dezenter als die Variante mit Kichererbsen. Für einen authentischen Käsekuchen müsste der Geschmack nur noch ein wenig frischer sein. Die Säure des Apfelessigs schmeckte leicht dominant hervor, am nächsten Tag war der Geschmack harmonischer.
Gesamtbewertung: Die cremige Textur und der dezente Geschmack erinnern sehr an einen traditionellen deutschen Käsekuchen und sollten nur noch hinsichtlich mehr Lockerheit und Frische optimiert werden. Es mag ungewöhnlich klingen, aber gekochte Hirse scheint die perfekte Zutat für authentischen veganer Käsekuchen zu sein. Das Rezept erhält von uns 4 Sterne.
B.B.’s Bakery: Erdnuss-Cheesecake (Rezept abgewandelt)
Hellgelber veganer Käsekuchen, dicht und fein, mit einer leicht rissigen, seidenmatten Oberfläche
Dieses Rezept ist abgewandelt von B.B.’s Bakery.
Basiszutaten: Cashews, Sojasahne, Sojaquark, Vanillepuddingpulver
Zutaten:
- 20 g aufschlagbare Sojasahne
- ⅛ TL Johannisbrotkernmehl
- 30 g Zitrone-Limette-Joghurt (Originalrezept: Sojajoghurt natur)
- 81 g Sojaquark
- 9 g Vanillepuddingpulver
- 7,5 g Ahornsirup
- 6 g Zucker (Originalrezept: Kokosblütenzucker)
- 20 g Cashewmus (Originalrezept: Erdnussmus)
- 1 Prise frisch geriebene Zitronenschale (nicht enthalten im Originalrezept)
Zubereitung: Sojasahne steif schlagen, dabei das Johannisbrotkernmehl unterrühren. Alle übrigen Zutaten zu einer glatten Masse mixen und die aufgeschlagene Sahne vorsichtig unterheben.
Backtemperatur: 160 °C
Backzeit: 40 min
Wasserbad: nein
Optik: Der Cheesecake hatte eine hellgelbe Farbe wie ein klassischer Käsekuchen und eine seidenmatte Oberfläche, die stellenweise eingerissen war.
Textur: Dicht, aber trotzdem locker und sehr fein. Eine omnivore Testerin meinte, dass die Käsemasse anders als ein „echter“ Käsekuchen im Mund leicht zusammenklebt.
Geschmack: Cremig und lecker mit dezenter Zitronennote. Den Ahornsirup schmeckte man nicht heraus, er sorgt aber für mehr geschmackliche Tiefe. Der Cheesecake war eher auf der trockenen Seite und hatte mehr Ähnlichkeit mit einem deutschen Käsekuchen als mit einem amerikanischen Cheesecake. Für Perfektionisten könnte der Geschmack noch ein wenig frischer und vielschichtiger sein, er war aber auch so wirklich gut.
Gesamtbewertung: Für dieses tolle Rezept vergeben wir vier Sterne.
Brigitte Bach (B.B.’s Bakery): Macadamia-Topfen-Kuchen
Ansprechend hellgelber veganer Käsekuchen, gebacken, in der Mitte leicht eingesunken mit glänzender Oberfläche
Aus dem Backbuch „Vegane Backträume“.
Basiszutaten: Macadamias, Seidentofu, Vanillepuddingpulver
Zutaten:
- 29 g geröstete, ungesalzene Macadamianüsse (Originalrezept: ungeröstete Macadamias)
- 37,5 g Mandelsahne
- 87,5 g Seidentofu, etwas trocken getupft
- 25 g Puderzucker
- 14 g Vanillepuddingpulver
- ¼ TL Vanilleextrakt (Originalrezept: Vanillepulver)
- ¼ EL Karamellsirup
Zubereitung: Die Macadamias über Nacht in Wasser einweichen, abgießen, abspülen und gut abtropfen lassen, gegebenenfalls trocken tupfen. Alle Zutaten im Mixer zu einer glatten Masse pürieren.
Backtemperatur: 165 °C
Backzeit: 40 min
Wasserbad: nein
Optik: Die Käsemasse hatte eine ansprechend hellgelbe Farbe wie ein klassischer Käsekuchen. Die Oberfläche war leicht gebräunt, in der Mitte tief eingesunken und hatte einen hübschen Glanz.
Textur: Dicht und perfekt schnittfest. Für Perfektionisten könnte sie ein wenig lockerer sein.
Geschmack: Intensiv nach Macadamias und Karamellsirup, zudem sehr cremig und reichhaltig, ohne mächtig zu sein.
Gesamtbewertung: Wer auf der Suche nach einer 1:1 veganen Interpretation eines klassischen Käsekuchens ist, sollte eher zu neutraler schmeckenden Zutaten greifen. Als eigene Cheesecake-Variante ist der intensive Geschmack köstlich, wir vergeben 4 Sterne. Ein festliches veganes Weihnachtsessen könnte mit diesem besonderen Cheesecake abgerundet werden.
Cutiekulla: Apfel-Streusel-Käsekuchen (Käsekuchenmasse)
Attraktiv gelbe, gebackene vegane Käsekuchenmasse, in der Mitte leicht eingesunken, aber cremig und locker
Die Käsekuchen auf Danielas Blog sehen sehr verführerisch aus. Dieses ist das einfachste der von mir getesteten Rezepte, denn für die Käsemasse werden nur wenige Zutaten benötigt, die im gewöhnlichen Supermarkt erhältlich sind.
Basiszutaten: Sojaquark, vegane Butter, Vanillepuddingpulver
Zutaten:
- 125 g Sojaquark
- 19 g geschmolzene vegane Butter
- 19 g Zucker
- 9 g Vanillepuddingpulver
- Abrieb von ⅛ Zitrone
- 1 g Vanillezucker
Zubereitung: Alle Zutaten zu einer glatten Masse mixen.
Backtemperatur: 200 °C
Backzeit: ca. 35 min im unteren Drittel des Backofens
Wasserbad: nein
Optik: Durch die vegane Butter und das Vanillepuddingpulver hatte die Käsemasse eine ansprechend gelbe Farbe, die Oberfläche war in der Mitte tief eingesunken.
Textur: Dicht, aber trotzdem locker und angenehm cremig-quarkig. Obwohl die Textur vergleichsweise weich war, war der Kuchen perfekt schnittfest.
Geschmack: Die Käsemasse hatte eine leichte Zitronennote und schmeckte ausreichend reichhaltig, aber dennoch leicht und saftig. Für einen perfekten authentischen Käsekuchen könnte der Geschmack noch ein wenig frischer und vielschichtiger sein, er war aber auch so schon wirklich lecker.
Gesamtbewertung: Auch mit einfachen Zutaten kann man leckeren veganen Käsekuchen backen. Das Rezept bekommt von uns vier Sterne.
Minimalist Baker: Easy Baked Cheesecake
Dunkelbeige, sehr feuchte und eingesunkene vegane Käsekuchenmasse, die extrem cremig und dicht ist
In Facebook mehrfach und unabhängig voneinander angepriesen, musste ich dieses Rezept unbedingt in meine Testreihe mit aufnehmen. Ich habe das Rezept leicht abgewandelt, indem ich Coconut Cream durch neutraler schmeckenden Kokosjoghurt ausgetauscht habe.
Basiszutaten: Cashews, Kokosjoghurt, veganer Frischkäse, Pfeilwurzelstärke, Kokosöl
Zutaten:
- 30 g Cashews
- 60 g Kokosjoghurt (Greek-style, 11 % Fett) (Originalrezept: Coconut Cream)
- 57 g veganer Frischkäse (hier: Soyananda)
- ¼ EL (2 g) Pfeilwurzelstärke
- ¼ TL Vanilleextrakt
- 40 ml (52 g) Ahornsirup
- ¼ EL (2,7 g) geschmolzenes, neutral schmeckendes Kokosöl
- ½ TL Zitronenschale
- ca. ¼ EL (4 g) Zitronensaft
Zubereitung: Die Cashews mit kochendem Wasser übergießen und ohne Deckel eine Stunde lang stehen lassen, dann sorgfältig abgießen und trocken tupfen. Zusammen mit den übrigen Zutaten zu einer glatten Masse mixen.
Backtemperatur: 160 Grad
Backzeit: ca. 35 min
Wasserbad: nein
Optik: Durch den Ahornsirup hatte der Cheesecake eine dunkelbeige Farbe, die Oberfläche war tief eingesunken und sehr feucht.
Textur: Unheimlich cremig, perfekt schnittfest, sehr dicht und vergleichsweise fest. Die Festigkeit ist vermutlich auf den Austausch von Coconut Cream gegen Kokosjoghurt zurückzuführen, da letzterer anders als Coconut Cream bei Hitze nicht flüssig wird.
Geschmack: Vor allem nach Ahornsirup mit leichter Zitronennote; Kokos und veganer Frischkäse schmeckten hingegen kaum heraus. Der Geschmack war perfekt reichhaltig, ohne mächtig zu sein, allerdings insgesamt sehr süß.
Gesamtbewertung: Der Cheesecake überzeugte uns durch perfekte Cremigkeit. Obwohl ich das Rezept hinsichtlich eines neutraleren Geschmacks und einer lockereren Textur noch optimieren würde, hat es viel Potenzial und erhält daher 5 Sterne. Wenn Sie nach weiteren cremigen, pflanzlichen Desserts suchen, könnte ein unwiderstehliches veganes Tiramisu genau das Richtige sein.
Kurz gesagt: Unsere Erkenntnisse auf einen Blick
Falls Sie bis hierhin alles gelesen haben, herzlichen Glückwunsch für Ihre Ausdauer! Für alle anderen sind hier die Ergebnisse des Käsekuchen-Screenings übersichtlich zusammengefasst. Zudem ist der prozentuale Fett- und Proteingehalt der verschiedenen Käsekuchen angegeben. Die genannten Zutaten beziehen sich natürlich immer auf die vegane Variante.
Zutaten | BOSH! | Gretchen’s Vegan Bakery | Hot for Food | Bianca Zapatka | Avant-Garde Vegan |
---|---|---|---|---|---|
Nüsse/Samen | X | X | X | ||
Schokolade | X | ||||
Tofu | X | X | |||
Frischkäse | X | X | X | X | |
Butter/Kokosöl | X | X | |||
Stärke/Mehl | X | X | X | ||
Sojaquark | |||||
Kichererbsen | |||||
Hirse | |||||
Kokos | X | X | (X2) | ||
Schlagcreme | X1 | ||||
Fett [%] | 19 | 19 | 16 | 24 | 22 |
Protein [%] | 8 | 3 | 6 | 3 | 2 |
Optik (Farbe) | dunkel-beige | hellgelb | hellgelb, leichter Graustich | blass-gelb | hellbeige, Graustich, kleine Risse |
Textur | cremig, dicht, klebrig | cremig, luftig, locker | perfekt cremig, dicht, locker | cremig, weich, locker | sehr cremig, weich, dicht, klebrig |
Geschmack | nach weißer Schokolade und Zitrone, recht süß, sauer, mächtig | nach veganem Frischkäse, leicht | nach Zitrone, frisch, reichhaltig | nach veganem Frischkäse und Kokos, leicht | nach veganem Frischkäse, reichhaltig |
Bewertung | ★☆☆☆☆ | ★★★★☆ | ★★★★★ | ★★★☆☆ | ★★★☆☆ |
X1: getestete Zutat, X2: Originalzutat (in diesem Experiment ersetzt durch X1)
Zutaten | A Virtual Vegan | Vegan-tina | B.B.’s Bakery | Brigitte Bach | Cutie-kulla | Minimalist Baker |
---|---|---|---|---|---|---|
Nüsse/Samen | X | X | X | X | X | |
Schokolade | ||||||
Tofu | X | |||||
Frischkäse | X | |||||
Butter/Kokosöl | X | X | ||||
Stärke/Mehl | X | X | X | X | X | X |
Sojaquark | X | X | X | |||
Kichererbsen | X | |||||
Hirse | X | |||||
Kokos | X | X | ||||
Schlagcreme | X | |||||
Fett [%] | 18 | 12 | 9 | 14 | 11 | 20 |
Protein [%] | 8 | 8 | 6 | 4 | 4 | 5 |
Optik (Farbe) | beige | hell-beige | hellgelb | hellgelb | gelb | dunkel-beige |
Textur | sehr cremig, dicht, locker | quarkig, cremig, sehr fest | cremig, dicht, locker, sehr fein | cremig, relativ dicht | cremig, weich, dicht, locker, leicht feucht | sehr cremig, sehr dicht, relativ fest |
Geschmack | nach Sesam und Zitrone, erdig-frisch, vielschichtig, reichhaltig | reichhaltig, dezent | dezent nach Zitrone, reichhaltig, eher trocken | intensiv nach Macadamias und Karamell, reichhaltig | nach Zitrone, leicht | nach Ahornsirup, sehr süß, perfekt reichhaltig |
Bewertung | ★★★★☆ | ★★★★☆ | ★★★★☆ | ★★★★☆ | ★★★★☆ | ★★★★★ |
Ob ein Rezept mehr an deutschen Käsekuchen oder amerikanischen Cheesecake erinnert, hängt unter anderem vom Fettgehalt ab: Die New York-Style Cheesecakes in meinem Experiment hatten einen Fettgehalt von ca. 16-24 %, die deutschen Käsekuchen hingegen nur 9-14 %. Dies ist eine wichtige Erkenntnis für alle, die einen veganer Käsekuchen backen möchten, der den traditionellen deutschen Varianten nahekommt.
Diagramm zur Häufigkeit der verwendeten Zutaten in hoch bewerteten veganen Käsekuchenrezepten
Die Grafik oben zeigt, welche Zutaten in den acht Rezepten, die mit vier oder fünf Sternen bewertet wurden, am häufigsten zum Einsatz kamen.
Fast alle Favoritenrezepte (7 von 8) enthalten Mehl oder Stärke in irgendeiner Form: als gewöhnliche Maisstärke, Vanillepuddingpulver oder Pfeilwurzelstärke. Diese Bindemittel sind entscheidend für die Stabilität und Textur der Käsemasse. Und die überwiegende Mehrzahl (6 von 8) enthält Nüsse oder Samen, hauptsächlich Cashewnüsse, aber auch Mandeln, Macadamias oder Sesam, um eine cremige Textur zu erreichen. Alternativ oder zusätzlich können vegane Butter, Kokosöl, Kokosmilch oder Kokosjoghurt verwendet werden. Dabei ist zu beachten, dass Kokos oft herausschmeckt, wenn er nicht mit anderen geschmacksintensiven Zutaten kombiniert wird.
Als käsige Komponente kommen überwiegend (in 6 von 8 Rezepten) veganer Frischkäse oder Sojaquark zum Einsatz. Für welche man sich entscheidet, machte in meinem Experiment für die Bewertung keinen großen Unterschied. Frischkäse sollte jedoch mit anderen Basiszutaten kombiniert werden, um einen ausgewogeneren, vielschichtigeren Geschmack zu erzielen. Zudem sollte er pur gut schmecken und backstabil sein (was bei Kokos-basiertem Frischkäse nicht immer der Fall ist).
Sehr positiv überrascht haben uns die „Cheesecake-Exoten“ Kichererbsen und Hirse. Die cremig-käsige Konsistenz, die mit diesen Zutaten erreicht werden kann, ist wirklich überzeugend und bietet innovative Wege für den veganer Käsekuchen. Auch Tofu kann eine gute Zutat sein, muss allerdings gut kombiniert werden, damit er nicht herausschmeckt. Aufgeschlagene Sojasahne kann dazu beitragen, die Käsemasse locker zu machen.
Die gute Nachricht ist: Viele Wege führen nach Rom, und das ist für vegane Käsekuchen ganz sicher der Fall. Je nach persönlichen Vorlieben kann man unter einer ganzen Reihe geeigneter Zutaten wählen, um den Traum vom perfekten veganen Käsekuchen zu verwirklichen.
Fazit: Ihr Weg zum perfekten veganen Käsekuchen
Die Welt des veganen Käsekuchens ist vielfältig und voller spannender Möglichkeiten. Unser umfassender Test hat gezeigt, dass die Wahl der Basiszutaten entscheidend für Optik, Textur und Geschmack ist. Ob Sie einen cremigen New York-Style Cheesecake oder einen traditionelleren, festeren deutschen Käsekuchen bevorzugen – mit den richtigen pflanzlichen Alternativen lassen sich beeindruckende Ergebnisse erzielen, die selbst verwöhnte Gaumen überzeugen.
Wir haben gesehen, dass Stärke und Nüsse oft eine Schlüsselrolle spielen, um die gewünschte Cremigkeit und Bindung zu erreichen. Auch Sojaquark und veganer Frischkäse sind hervorragende Basen, die durch innovative Zutaten wie Kichererbsen und Hirse eine überraschend authentische Textur annehmen können. Wichtig ist, mit den verschiedenen Kombinationen zu experimentieren, um Ihre persönliche Lieblingsvariante zu finden, die den Geist der deutschen Backkultur bewahrt und gleichzeitig neue pflanzliche Akzente setzt.
Wir hoffen, unser detaillierter Vergleich der besten veganen Käsekuchen hat Sie inspiriert, selbst die Backschürze anzulegen und sich an diesen köstlichen Kreationen zu versuchen. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und entdecken Sie die unendlichen Möglichkeiten der pflanzlichen Küche auf Shock Naue! Welcher ist Ihr Favorit unter den veganen Käsekuchen? Schreiben Sie es uns in die Kommentare!
Referenzen (Blogs & Kochbücher)
- BOSH! (Kochbuch „BISH BASH BOSH!“)
- Gretchen’s Vegan Bakery (https://www.gretchensveganbakery.com/)
- Hot For Food (Kochbuch „Vegan Comfort Classics“, YouTube-Kanal https://www.youtube.com/user/hotforfoodblog)
- Bianca Zapatka (https://biancazapatka.com/de/)
- Nora Cooks (https://www.noracooks.com/)
- Avant-Garde Vegan (Kochbuch „Vegan 100“, https://www.avantgardevegan.com/)
- A Virtual Vegan (https://avirtualvegan.com/)
- Vegantina (https://vegantina.blog/)
- B.B.’s Bakery (https://www.bbbakery.at/)
- Brigitte Bach (Backbuch „Vegane Backträume“)
- Cutiekulla (https://cutiekulla.com/)
- Minimalist Baker (https://minimalistbaker.com/)