Die Freude über neue Küchengeräte ist groß – sei es ein hochmoderner Kühlschrank, ein energieeffizienter Geschirrspüler oder ein vielseitiger Küchenhelfer. Doch mit der Anschaffung innovativer Geräte stellt sich unweigerlich die Frage: Was tun mit den alten? In Deutschland ist die umweltgerechte Entsorgung von Elektro-Altgeräten und Batterien nicht nur eine Frage der Nachhaltigkeit, sondern eine gesetzliche Pflicht. Dieser Leitfaden von Shock Naue unterstützt Sie dabei, Ihre alten Begleiter korrekt zu entsorgen, damit Sie Ihre neuen Errungenschaften sorglos “Welcome Küchengeräte” heißen können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie wertvolle Ressourcen schonen und die Umwelt schützen, während Sie Ihre Küche modernisieren.
Elektro-Altgeräte in der Küche: Was Sie wissen müssen
Küchengeräte fallen in die Kategorie der Elektro- und Elektronikgeräte. Sie enthalten oft wertvolle Rohstoffe, aber auch potenziell umweltschädliche Substanzen, die bei unsachgemäßer Entsorgung freigesetzt werden können. Aus diesem Grund ist es gesetzlich vorgeschrieben, Elektro-Altgeräte nicht über den Hausmüll zu entsorgen. Das Symbol einer durchgestrichenen Mülltonne auf Rädern kennzeichnet diese Geräte und weist auf die separate Sammlung hin.
Jeder Verbraucher ist dazu verpflichtet, seine Elektro-Altgeräte an einer zugelassenen Sammel- oder Rücknahmestelle abzugeben. Dies können beispielsweise die lokalen Wertstoff- oder Recyclinghöfe sein. Dort werden die Geräte kostenlos angenommen und einem umwelt- und ressourcenschonenden Verwertungsprozess zugeführt.
Für die Suche nach einer Sammelstelle in Ihrer Nähe ist die Website www.take-e-back.de eine hilfreiche Anlaufstelle. Dort können Elektro-Altgeräte mit einer Kantenlänge von bis zu 25 cm unabhängig von der Anzahl kostenfrei abgegeben werden.
Für größere Küchengeräte (mit einer Kantenlänge von mehr als 25 cm) gilt bei den take-e-back-Sammelstellen eine Besonderheit: Die Annahme ist dort nur möglich, wenn Sie ein Neugerät bei einem entsprechenden Händler erworben haben und dies durch einen Kaufbeleg nachweisen können. Sollten Sie keine passende Sammelstelle über die genannten Wege finden, steht Ihnen oft die Kundenberatung des Gerätehändlers zur Verfügung.
Kostenlose Abholung von Altgeräten beim Kauf neuer Küchengroßgeräte
Gerade bei großen Küchengeräten wie Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühlschränken oder Gefriergeräten, bei denen mindestens eine äußere Abmessung mehr als 50 cm beträgt (Kategorie 4 gemäß Elektro- und Elektronikgerätegesetz) oder bei Kühl- und Gefriergeräten (Kategorie 1), bietet sich oft ein komfortabler Service: die kostenlose Abholung Ihres Altgeräts direkt bei Lieferung des Neugeräts.
Wird Ihnen ein Neugerät aus diesen Kategorien an den privaten Haushalt geliefert, haben Sie gesetzlich die Möglichkeit, ein Altgerät der gleichen Geräteart, das im Wesentlichen die gleichen Funktionen wie das Neugerät erfüllt, unentgeltlich abholen zu lassen. Viele Händler, wie zum Beispiel OTTO, integrieren diese Option direkt in den Bestellprozess. Sie werden dann gefragt, ob Sie bei der Auslieferung des neuen Geräts ein Altgerät zurückgeben möchten.
Sollte dieser Service während des Bestellprozesses nicht angeboten werden, liegt es entweder daran, dass das Neugerät nicht zu den oben genannten Kategorien gehört, oder dass aus anderen Gründen die gesetzlichen Vorschriften bezüglich der Altgeräterücknahme nicht anwendbar sind. In diesem Fall können Sie selbstverständlich die anderen genannten Entsorgungsmöglichkeiten nutzen.
Warum die korrekte Entsorgung Ihrer Küchengeräte so wichtig ist
Die fachgerechte Entsorgung von Elektro-Altgeräten – und somit auch Ihrer alten Küchengeräte – ist aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung:
- Ressourcenschonung: Elektrogeräte enthalten wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium, Eisen und seltene Erden. Durch Recycling können diese Materialien zurückgewonnen und erneut verwendet werden, was den Bedarf an Primärrohstoffen reduziert und die Umweltbelastung durch Bergbau verringert.
- Schadstoffentfrachtung: Viele Geräte, insbesondere ältere Modelle, können umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe wie Cadmium, Blei, Quecksilber oder FCKW (in alten Kühlgeräten) enthalten. Bei zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben werden diese Schadstoffe fachgerecht entfernt und unschädlich gemacht.
- Umweltschutz: Eine ordnungsgemäße Entsorgung verhindert, dass Schadstoffe in Böden, Gewässer und Luft gelangen und dort Ökosysteme schädigen oder die menschliche Gesundheit gefährden.
- Kreislaufwirtschaft: Die Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Komponenten oder ganzen Geräten verlängert deren Lebenszyklus und fördert eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Die Sammelstellen leiten die Altgeräte an zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe weiter. Diese prüfen zunächst, ob eine Aufarbeitung und Wiederverwendung der Geräte möglich ist. Ist dies nicht der Fall, werden die Geräte behandelt, Schadstoffe entfernt und wertvolle Ressourcen der Verwertung zugeführt.
Abfallvermeidung: Nachhaltigkeit in der Küche
Die Richtlinie 2008/98/EG über Abfälle und ihre Umsetzung in nationalen Gesetzen der EU-Mitgliedstaaten betonen, dass Maßnahmen zur Abfallvermeidung grundsätzlich Vorrang vor der Abfallbewirtschaftung haben. Im Bereich der Elektro- und Elektronikgeräte bedeutet dies, die Lebensdauer von Küchengeräten zu verlängern.
Denken Sie über Reparaturen nach, wenn ein Gerät defekt ist, statt es sofort zu ersetzen. Viele Ersatzteile sind erhältlich, und eine Reparatur ist oft günstiger und umweltfreundlicher als ein Neukauf. Funktionstüchtige, aber nicht mehr benötigte Geräte können Sie auch verkaufen oder spenden, anstatt sie direkt zu entsorgen. Dies gibt den Geräten ein zweites Leben und schont ebenfalls Ressourcen.
Besondere Hinweise beim Entsorgen von Küchengeräten
Bevor Sie Ihre alten Küchengeräte zur Sammelstelle bringen oder abholen lassen, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
Batterien und Leuchtmittel bitte entfernen
Viele Küchengeräte enthalten Batterien (z.B. in Küchenwaagen, Funkthermometern) oder Leuchtmittel (z.B. in Dunstabzugshauben, Kühlschränken, Backöfen). Diese müssen, sofern sie zerstörungsfrei entnommen werden können und nicht fest im Gerät verbaut sind, vor der Abgabe des Elektro-Altgeräts entfernt und separat entsorgt werden.
Flüssige Betriebsstoffe entfernen
Geräte, die Flüssigkeiten enthalten können (z.B. alte Fritteusen mit Öl, Kaffeemaschinen mit Wassertanks, aber auch benzinbetriebene Garten- oder Reinigungsgeräte, falls diese im Haushalt anfallen und zum gleichen Zeitpunkt entsorgt werden), müssen vor der Rücksendung oder Mitnahme vollständig entleert werden.
Datenlöschen nicht vergessen
Smart Home-Geräte, smarte Kühlschränke oder Backöfen mit integrierten Displays und gespeicherten Daten erfordern besondere Aufmerksamkeit. Jeder Verbraucher ist selbst dafür verantwortlich, personenbezogene Daten auf dem Elektro- bzw. Elektronikgerät vor der Entsorgung unwiederbringlich zu löschen. Denken Sie an gespeicherte Rezepte, WLAN-Zugangsdaten oder Profileinstellungen.
Batterien und Akkus separat entsorgen
Unabhängig von Küchengeräten, aber häufig im Haushalt anzutreffen, sind Batterien und Akkumulatoren (Akkus). Auch diese enthalten wertvolle Ressourcen und teils gefährliche Schadstoffe. Die separate Entsorgung ist gesetzlich vorgeschrieben.
Schadstoffhaltige Batterien sind oft mit den chemischen Symbolen Cd für Cadmium, Hg für Quecksilber und Pb für Blei gekennzeichnet. Ein Symbol mit einer durchgestrichenen Mülltonne weist darauf hin, dass Batterien nicht in den Hausmüll gehören.
Haushalts-Batterien und -Akkus können kostenlos in jedem Geschäft abgegeben werden, das vergleichbare Produkte verkauft – unabhängig davon, wo sie gekauft wurden, und unabhängig von Marke und Typ. Beispielsweise nimmt auch jeder OTTO-Shop diese kostenlos entgegen. Bei Hochleistungs-Batterien (z.B. Handy- und Laptop-Akkus, die zwar nicht direkt Küchengeräte sind, aber oft im gleichen Entsorgungsvorgang anfallen können) sollten vor der Abgabe die Pole abgeklebt werden, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Defekte Batterien geben Sie bitte bei der Schadstoffsammlung des lokalen Wertstoff- oder Recyclinghofes ab.
Hinweiszeichen für die separate Entsorgung von Altbatterien
Umfassende Informationen zu Sammlung und Recycling von Altbatterien sowie den damit verbundenen Kosten finden Sie unter: www.batterie-zurueck.de
Leuchtmittel in der Küche: Die richtige Entsorgung
Auch Leuchtmittel, wie sie oft in Dunstabzugshauben, Einbauleuchten oder unter Hängeschränken in der Küche zu finden sind, müssen korrekt entsorgt werden. Die meisten Lampen (Kompakt-Leuchtstofflampen, stabförmige Leuchtstofflampen, Energiesparlampen, Entladungslampen und LED) enthalten ebenfalls Schadstoffe und Ressourcen und dürfen nicht im Hausmüll landen.
Jeder Verbraucher ist gesetzlich verpflichtet, sie an einer zugelassenen Sammelstelle abzugeben. Diese werden dort kostenlos angenommen und einer umwelt- und ressourcenschonenden Verwertung zugeführt. Lokale Wertstoff- oder Recyclinghöfe nehmen Lampen und Leuchten kostenfrei an. Auch hier bietet www.take-e-back.de eine Übersicht über Sammelstellen in Ihrer Nähe.
Besondere Vorsicht bei quecksilberhaltigen Lampen: Kompakt-Leuchtstofflampen, Halogen-Metalldampflampen, Leuchtstoffröhren und Neonlampen können geringe Mengen an Quecksilber enthalten. Bei einer Beschädigung dieser Lampen sollten Sie Hautkontakt vermeiden. Sammeln Sie die Bruchstücke vorsichtig mit einem feuchten Papier oder einem Stück Pappe auf und verpacken Sie die Reste für den Transport zum Wertstoff-/Recyclinghof oder Schadstoffmobil luftdicht, beispielsweise in einem Glas mit Schraubdeckel. Lüften Sie den Raum für etwa 30 Minuten und verwenden Sie keinen Staubsauger, um die Bruchstücke aufzusaugen.
Herkömmliche Glühlampen und Halogenlampen sind die Ausnahme und dürfen in den Hausmüll gegeben werden. Im Zweifelsfall, wenn Sie sich unsicher sind, um welchen Lampentyp es sich handelt, geben Sie die Leuchtmittel bitte immer an einer geeigneten Sammelstelle ab.
Fazit: Mit Verantwortung neue Küchengeräte willkommen heißen
Die Anschaffung neuer Küchengeräte ist eine Investition in Komfort und Effizienz. Gleichzeitig bietet sie die Chance, einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung zu leisten. Indem Sie sich bewusst mit den Entsorgungspflichten und -möglichkeiten für Ihre alten Elektrogeräte, Batterien und Leuchtmittel auseinandersetzen, handeln Sie verantwortungsvoll und nachhaltig.
Nutzen Sie die vorhandenen Sammelstellen, die kostenlosen Abholservices der Händler und achten Sie auf die korrekte Vorbereitung Ihrer Altgeräte. So stellen Sie sicher, dass Ihre “welcome küchengeräte” nicht nur Ihnen Freude bereiten, sondern auch einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt haben. Machen Sie den ersten Schritt und planen Sie die Entsorgung Ihrer Altgeräte ebenso sorgfältig wie die Auswahl Ihrer neuen Küchenbegleiter!
