Welpenerziehung: Grundlagen für ein harmonisches Zusammenleben

Schwarzer Welpe nagt an Schnürsenkeln

Ein Welpe zieht ein – eine Zeit voller Freude, aber auch Herausforderungen. In den ersten zwölf bis achtzehn Monaten seines Lebens durchläuft ein Welpe eine beeindruckende Entwicklung, die von der Geburt über die Kindheit bis zur Geschlechtsreife und zum Erwachsensein reicht. Als Bezugsperson ist es entscheidend, die Welpenerziehung an diese verschiedenen Entwicklungsstadien anzupassen, um einen vertrauensvollen, ausgeglichenen Hund heranzuziehen. Dein neuer vierbeiniger Mitbewohner muss in kurzer Zeit unglaublich viel Neues lernen. Er hat sein vertrautes Umfeld, seine Geschwister und seine ursprüngliche Familie verlassen und muss sich nun an neue Menschen und eine völlig neue Umgebung gewöhnen. Gib ihm diese Zeit! Bei aller Liebe und dem unwiderstehlichen Charme des kleinen Fellknäuels werden Situationen auftreten, die deine Geduld auf die Probe stellen – beispielsweise, wenn das dritte Paar deiner Lieblingsschuhe dem Welpen zum Opfer fällt. Spätestens dann wird klar, wie wichtig es ist, frühzeitig mit der Grundlagen der Welpenerziehung zu beginnen. Die folgenden Tipps konzentrieren sich auf die wesentlichen Punkte, die dein Hundekind von Anfang an beherrschen sollte, um eine solide Basis für ein langes, glückliches Miteinander zu legen.

Schwarzer Welpe nagt an SchnürsenkelnSchwarzer Welpe nagt an Schnürsenkeln

Stubenreinheit: Geduld und Routine sind der Schlüssel

Die Stubenreinheit beim Welpen zu trainieren, erfordert vor allem eines: Routine und Beobachtungsgabe. Je jünger der Hund, desto kleiner ist seine Blase und desto weniger Kontrolle hat er über seine Blasenmuskulatur. Es ist vollkommen kontraproduktiv, einen Welpen für Missgeschicke im Haus zu bestrafen. Dies führt lediglich dazu, dass er Angst vor dir entwickelt und sich heimlich entleert, anstatt anzuzeigen, dass er nach draußen muss. Es liegt in deiner Verantwortung, die Anzeichen zu erkennen und ihn sofort nach draußen zu bringen – idealerweise immer an dieselbe Stelle, damit er seinen Geruch wiederfindet und den Ort mit seinem „Geschäft“ verknüpft.

Ein acht Wochen alter Welpe kann im Wachzustand etwa eine bis eineinhalb Stunden “aushalten”. Im Alter von drei Monaten sind es schon zwei bis drei Stunden, es sei denn, er hat gerade getobt, gespielt, gefressen oder getrunken – dann verkürzt sich die Zeitspanne. Selbst erwachsene Hunde müssen sich durchschnittlich mindestens viermal täglich lösen.

Wann du deinen Welpen immer nach draußen bringen solltest:

  • Nach dem Aufwachen: Die Blase ist nach dem Schlaf meist voll.
  • Nach dem Fressen und/oder Trinken: Verdauung und Flüssigkeitsaufnahme regen die Blase an.
  • Nach dem Spielen und Toben: Körperliche Aktivität kann den Harndrang erhöhen.
  • Nach einer freudigen Begrüßung: Aufregung führt oft zu “Freuden-Pipi”.
  • Bei Suchsignalen: Wenn er unruhig wird, kleine Kreise zieht oder intensiv schnüffelt.

Behalte deinen Welpen besonders in der Anfangszeit genau im Blick. Sobald du Anzeichen siehst, dass er einen Platz zum Lösen sucht, nimm ihn behutsam hoch und trage ihn zügig nach draußen zu seinem festen Toilettenplatz. Es ist immer besser, zu oft als zu selten nach draußen zu gehen. Verknüpfe das Lösen mit einem festen Kommando wie „Mach Pipi“ oder „Lösen“, damit er dies später, auch in ungewohnten Situationen oder auf Reisen, versteht.

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Beiger Labradorwelpe schnüffelt am Boden während ein schwarzer Labradorrüde neben ihm sitzt mit herausgestreckter ZungeBeiger Labradorwelpe schnüffelt am Boden während ein schwarzer Labradorrüde neben ihm sitzt mit herausgestreckter Zunge

Mit der Zeit wird dein Welpe verstehen, dass das Haus keine Toilette ist und von sich aus zur Tür laufen, wenn er „mal muss“. Kommt es doch einmal zu einem Missgeschick im Haus – und das wird sicherlich vorkommen – reinige die Stelle gründlich mit einem speziellen Enzymreiniger aus dem Fachhandel. Diese Reiniger neutralisieren Gerüche vollständig, sodass der Welpe nicht dazu animiert wird, dieselbe Stelle wieder als Toilette zu nutzen. Die konsequente Umsetzung dieser Routinen ist entscheidend für den Erfolg der Welpenerziehung.

Alleine bleiben lernen: Ein Prozess des Vertrauens

Für Welpen ist es ganz natürlich, ihrem Menschen auf Schritt und Tritt zu folgen. Ein verlassener Welpe hätte in der Natur keine Überlebenschance, daher reagiert er mit lautem Jaulen und Weinen, wenn er alleine gelassen wird – aus seiner Perspektive ist dies ein alarmierender Irrtum. Hunde, die zu früh oder zu abrupt alleine gelassen werden, entwickeln oft erheblichen Stress, der sich in zerstörerischem Verhalten äußern kann, wie dem Zerkauen von Möbeln, dem Abreißen von Tapeten oder der Verwüstung des Hauses. Ist dieses Verhalten erst einmal manifestiert, ist es sehr schwer, dem Hund die tief sitzende Angst wieder zu nehmen, und es ist leider ein häufiger Grund, warum Hunde später wieder abgegeben werden.

Es ist essenziell, dass sich der Welpe in seinem neuen Zuhause erst sicher und geborgen fühlt, bevor man mit dem Alleinebleiben beginnt. Er muss lernen, dass seine Verzweiflung unbegründet ist und du immer wieder zurückkommen wirst. Das Alleinebleiben muss schrittweise geübt werden, sobald der Welpe eine gewisse Gelassenheit und ein ausreichendes Alter erreicht hat, normalerweise nicht vor der 14. oder 15. Lebenswoche.

Kleiner Labradorwelpe knabbert an einem HundespielzeugKleiner Labradorwelpe knabbert an einem Hundespielzeug

Beginne damit, deinem Welpen einen besonderen Kauknochen oder ein gefülltes Futterspielzeug zu geben, das ihn entspannt beschäftigt. Sobald er konzentriert darauf herumkaut, verlasse für kurze Zeit den Raum. Sollte er vor der Tür weinen, öffne diese erst wieder, wenn er eine kurze Pause mit dem Jaulen macht. Gehe beispielsweise kurz zum Briefkasten und mache bei deiner Rückkehr keinen übermäßigen Begrüßungsaufstand – du warst ja nur kurz weg. Sobald er diese kurzen Abwesenheiten akzeptiert, verlängere die Phasen allmählich.

Ein nützlicher Tipp für die Welpenerziehung im Kontext des Alleinebleibens ist, dem Hund ein Futterspielzeug, gefüllt mit kleinen Leckerlis, vor dem Verlassen des Hauses zu geben. Das macht dein Weggehen weniger dramatisch. Wichtig ist auch, sich niemals aus dem Haus zu schleichen. Verabschiede dich stattdessen immer im gleichen, neutralen Tonfall. Je häufiger und geduldiger du diese kurzen Abwesenheiten übst, desto weniger wird ihm das Alleinebleiben ausmachen. Entgegen der landläufigen Meinung, dass Hunde kein Zeitgefühl haben, wissen sie genau, wann Fütterungszeiten sind oder wann die Kinder von der Schule kommen. Intensives und geduldiges Üben minimiert den Stress des Alleinebleibens für beide Seiten. Sollte dein Hund trotz intensiven Trainings weiterhin starke Stresssymptome zeigen, ist es ratsam, einen erfahrenen Hundetrainer zu Rate zu ziehen. Einige Hunderassen zeigen möglicherweise auch Verhaltensweisen, die an wölfe als haustier erinnern könnten, wenn sie sich unsicher fühlen – ein klares Zeichen, dass professionelle Hilfe erforderlich ist.

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Das wichtigste Kommando für mehr Freiheit: „Komm!“

Das Kommando „Komm!“ oder „Hier!“ ist zweifellos eines der wichtigsten und potenziell lebensrettenden Kommandos in der Welpenerziehung. Ein Hund, der zuverlässig auf Rückruf reagiert, genießt deutlich mehr Freiheit: Er darf ohne Leine laufen, kann aus der Ferne von potenziellen Gefahren ferngehalten werden und ausgiebig mit anderen Hunden spielen. Daher solltest du viel Zeit und Sorgfalt in das Training dieses Kommandos investieren.

Beginne das Rückruftraining in einem sicheren, abgezäunten Bereich. Rufe den Namen deines Welpen und verknüpfe ihn sofort mit dem ausgewählten Rückrufkommando, beispielsweise „Bruno, komm!“, „Bruno, zu mir!“ oder „Bruno, hierher!“. Wichtig ist, dass du dieses Wort von nun an immer für den Rückruf verwendest. Dann renne fröhlich weg. Der Welpe wird dir instinktiv und freudig folgen, da er dich auf keinen Fall verlieren möchte. Bleib stehen, gehe in die Hocke, und sobald der Kleine bei dir ankommt, belohne ihn überschwänglich mit einem hochwertigen Leckerli und Lob. Wiederhole diese Übung 20-30 Mal am Tag, auch im Haus, bevor du ihn fütterst, bevor du mit ihm spielst oder zu anderen angenehmen Anlässen.

Die Herausforderung besteht darin, ihn zu rufen, wenn er gerade etwas wirklich Interessantes vor der Nase hat. Ein fünf Monate alter Welpe wird in solchen Situationen oft nicht reagieren können, da er dich im Eifer des Gefechts nicht wahrnimmt, besonders wenn er gerade wild mit einem anderen Hund spielt. Vergeude dein Kommando in solchen Fällen nicht. Gehe stattdessen einfach hin und hole ihn ab. Wenn er jedoch nur alleine im Garten schnüffelt, rufe ihn mit einer verheißungsvollen, fröhlichen Stimme und gib ihm einen besonders schmackhaften Snack, sobald er bei dir ist. Je schwieriger die Situation ist, aus der du deinen jungen Hund erfolgreich abrufst, desto mehr solltest du ihn loben und belohnen, um die positive Verknüpfung zu stärken. Dies ist ein essenzieller Bestandteil einer erfolgreichen Hundetraining Welpe Strategie.

Grenzen setzen mit Bedacht: Das Kommando „Lass das!“

Manche unerwünschten Verhaltensweisen deines Welpen lassen sich gut ignorieren: Wenn er zum Beispiel versucht, dich anzuspringen, drehe dich einfach weg und entziehe ihm so die Aufmerksamkeit, die er wollte. Das Ignorieren nimmt ihm genau das, was er beabsichtigte. In vielen Situationen reicht das jedoch nicht aus: Wenn dein Welpe gerade deine Lieblingsschuhe zerlegt, kannst du das nicht einfach ignorieren. In solchen Fällen ist es wichtig, ein Kommando zu etablieren, das den Welpen in seinem Tun unterbricht. „Lass das!“ eignet sich hierfür besser als ein generelles „Nein!“, da es im Alltag nicht in so vielen unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet wird und somit klarer für den Hund ist.

Beginne mit dieser effektiven Übung:

  1. Lege einen besonders attraktiven Snack auf deine Handfläche und halte ihn dem Welpen hin. Sobald er versucht, den Snack zu nehmen, schließe schnell die Hand und sage deutlich „Lass das!“.
  2. Öffne die Hand nach kurzer Zeit erneut und wiederhole das Spiel. Die meisten Welpen lernen recht schnell, was „Lass das!“ bedeutet. Bald werden sie, wenn du die Hand öffnest, zur Seite schauen oder sich vielleicht über die Nase lecken – ein sogenanntes Beschwichtigungssignal, eine Art Entschuldigung.
  3. Warte einen Moment und biete ihm den Snack dann erneut an, diesmal mit dem Kommando „Nimm es!“. Von nun an gibt es Snacks NUR noch mit der Aufforderung „Nimm es!“. Wenn dies gut funktioniert, steigere die Anforderung: Lege einen Snack vor dir auf den Boden. Achte darauf, dass du so positioniert bist, dass du notfalls dazwischengehen kannst, falls dein Hund sich auf den Snack stürzen sollte.
  4. Wiederhole diese Übung zunächst ausgiebig zu Hause und steigere dann den Schwierigkeitsgrad, indem du sie unter Ablenkung draußen durchführst. Das Ziel ist, dass dein Hund den Snack nicht anrührt, bis du ihn mit „Nimm es!“ freigibst. Diese Methode ist eine der grundlegenden Welpen Training Tipps für Impulskontrolle.
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Ein beiger und ein schwarzer Labradorwelpe stehen nebeneinander und schauen interessiert nach vorneEin beiger und ein schwarzer Labradorwelpe stehen nebeneinander und schauen interessiert nach vorne

Das richtige Timing in der Welpenerziehung

Das richtige Timing ist das A und O in jeder Art der Hundeerziehung. Du hast nur etwa zwei bis drei Sekunden Zeit, um ein erwünschtes Verhalten zu bestätigen oder einem unerwünschten Verhalten eine klare Grenze zu setzen. Alles, was danach erfolgt, kann der Hund nicht mehr direkt mit dem zuvor gezeigten Verhalten in Verbindung bringen. Im Falle einer Belohnung ist dies weniger kritisch; der Hund wird sich einfach über den „Gratis-Keks“ freuen. Wenn du ihm jedoch eine Grenze setzen möchtest, ist es absolut entscheidend, dass der Hund sofort versteht, was genau du nicht wünschst – andernfalls wird er dich als unberechenbar und unfair empfinden, was das Vertrauensverhältnis negativ beeinflusst. Klare, sofortige Rückmeldung ist der Schlüssel zu effektiver Welpenerziehung. Auch beim Kauf von Zubehör für dein neues Familienmitglied kann man sparen, denn ein haustier de gutschein hilft dir, die Anschaffungskosten zu minimieren, sodass mehr Budget für hochwertiges Training und Leckerlis bleibt.

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Drei verschiedene Sorten von Snacks für WelpenDrei verschiedene Sorten von Snacks für Welpen

Fazit: Geduld, Liebe und Konsequenz führen zum Erfolg

Die Welpenerziehung ist eine spannende und lohnende Aufgabe, die dein Zusammenleben mit deinem Vierbeiner maßgeblich prägt. Mit Geduld, konsequenter Anwendung der hier vorgestellten Grundlagen und viel positiver Verstärkung legst du den Grundstein für einen gut erzogenen, glücklichen und vertrauensvollen Begleiter. Erinnere dich immer daran, dass dein Welpe ein Lebewesen ist, das lernt und sich entwickelt. Missgeschicke sind Teil des Lernprozesses und sollten mit Verständnis und nicht mit Bestrafung beantwortet werden.

Indem du die Stubenreinheit etablierst, das Alleinebleiben schrittweise übst, einen zuverlässigen Rückruf aufbaust und klare Grenzen durch Kommandos wie „Lass das!“ setzt, schaffst du die Basis für ein harmonisches Miteinander. Die Einhaltung des richtigen Timings bei Lob und Korrektur ist dabei unerlässlich. Denke daran, dass jeder Welpe individuell ist und sein eigenes Lerntempo hat. Sei fair, bleibe positiv und scheue dich nicht, bei Unsicherheiten oder Problemen professionelle Unterstützung durch einen erfahrenen Hundetrainer in Anspruch zu nehmen. Dein Engagement in der Welpenerziehung zahlt sich aus und stärkt die einzigartige Bindung zwischen dir und deinem treuen Freund.