Norddeutschland, ein Landstrich geprägt von rauen Küsten, weiten Landschaften und reicher Geschichte, übt eine besondere Faszination auf Reisende aus. Besonders die Freiheit und Flexibilität, die Wohnmobiltouren durch Norddeutschland bieten, machen diese Region zu einem Top-Ziel für Abenteurer und Erholungssuchende gleichermaßen. Ob Sie die endlosen Deiche der Nordseeküste erkunden, die charmanten Ostseebäder genießen oder das grüne Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen entdecken möchten – das Wohnmobil ist der perfekte Begleiter. Tauchen Sie ein in die Vielfalt des Nordens und lassen Sie sich von unvergesslichen Momenten verzaubern, fernab ausgetretener Pfade und doch nah an kulturellen Highlights.
Norddeutschland im Fokus: Eine Reise für Reiseführer
Als Reisejournalist und Betreiber eines Wohnmobilstellplatzes habe ich das Privileg, die schönsten Ecken Deutschlands beruflich zu erkunden. In diesem Jahr führte mich eine meiner ausgedehnten Wohnmobiltouren durch Norddeutschland, genauer gesagt durch den Osten und Norden der Region, um Bildmaterial für gleich zwei Reiseführer zu sammeln. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein standen dabei im Mittelpunkt. Die Aufgabe klingt einfach: Fotografien von Camping- und Stellplätzen aufnehmen. Doch die Realität sah oft anders aus, denn das Reisen für die Arbeit unterscheidet sich stark von einer entspannten Urlaubsreise.
Bedauerlicherweise ist die Resonanz auf Presseanfragen bezüglich Bildmaterial von vielen Platzbetreibern oft gering. Als jemand, der selbst einen Wohnmobilstellplatz in Nordkirchen führt, sehe ich dies als eine verpasste Chance für kostenlose Werbung. Ich schicke umgehend Material und Informationen, wenn ich angefragt werde. Die Einstellung, man bräuchte keine zusätzliche Werbung – selbst kurz nach monatelangen Lockdowns, wie ich es einmal erlebt habe – ist aus unternehmerischer Sicht schwer nachvollziehbar. Daher fiel die Entscheidung leicht, auf solchen Plätzen zwar meine Arbeit zu erledigen, aber für die Übernachtung lieber andere, kooperativere Stellplätze aufzusuchen.
Quer durch die norddeutschen Bundesländer: Impressionen und Herausforderungen
Meine Wohnmobiltour führte mich kreuz und quer durch Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, mit Abstechern ins südliche Niedersachsen. Dabei besuchte ich zahlreiche Sehenswürdigkeiten und genoss die abwechslungsreiche Landschaft. Die ersten Tage der Reise waren jedoch von einer besonderen Herausforderung geprägt: Da ich noch nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft war, musste ich für jede Übernachtung einen tagesaktuellen Coronatest vorlegen. Dies führte zu einer ungewohnten Routine, die das spontane Reisen etwas erschwerte. Doch mit der vollständigen Impfung wurde die Reise anschließend merklich unbeschwerter.
Die Tour bot zwar keine „spektakulären“ neuen Entdeckungen für einen erfahrenen Norddeutschland-Reisenden wie mich, aber dafür viele schöne landschaftliche Eindrücke. Die Elbtalauen präsentierten sich wie gewohnt idyllisch, und die Ostseeküste ist immer einen Besuch wert, auch wenn sie zuweilen überfüllt und teurer ist. Ein amüsanter Höhepunkt war jedoch der Spaziergang von “Brasilien” nach “Kalifornien” – zwei kuriose Orte in Schleswig-Holstein, die mit ihren Namen für ein Schmunzeln sorgten. Manchmal sind es eben die kleinen, unerwarteten Momente, die eine Reise besonders machen.
Wohnmobilstellplatz in Grömitz an der Ostseeküste
Camping- und Stellplätze: Oasen der Ruhe und Flexibilität
Die Wahl des richtigen Stellplatzes ist entscheidend für das Gelingen einer Wohnmobiltour durch Norddeutschland. Besonders positiv fielen auf dieser Reise die Wohnmobilstellplätze in Grömitz und Damp ins Auge. Sie boten ausreichend Platz und Anonymität, was eine entspannte Abendgestaltung ermöglichte. Zudem waren hier die Chancen, einen freien Platz zu finden, auch in der Hochsaison noch sehr gut – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in beliebten Reisezielen. Diese Plätze wurden zu wahren Oasen der Ruhe nach arbeitsintensiven Tagen, an denen ich für die Reiseführer unterwegs war.
Das Wetter spielte, wie so oft im Norden, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Schlechte Wetterbedingungen, etwa auf Fehmarn, erforderten flexible Routenplanung und ständigen Blick auf Wetter-Apps und Webcams, um die besten Bedingungen für Fotos abzupassen. Dieses Zickzack-Fahren war zwar anstrengend, aber effektiver als tagelanges Ausharren. Es verdeutlicht, wie wichtig es ist, bei Wohnmobiltouren durch Norddeutschland auf wechselhaftes Wetter vorbereitet zu sein und spontan reagieren zu können, um das Beste aus jeder Situation zu machen.
Bunte Strandkörbe am Strand der Ostsee
Historisches Schloss Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern
Kurze Abstecher über die Grenze: Ein Hauch von Internationalität
Ein weiteres Highlight dieser Wohnmobiltour durch Norddeutschland waren die kurzen Abstecher über die Grenzen zu den Nachbarländern. Nahe Usedom bot sich die Gelegenheit, schnell nach Polen zu fahren. In Zeiten von Reisebeschränkungen durch die Pandemie war es ein besonderes Gefühl, das Land zu verlassen, andere Sprachen zu hören und zu lesen – selbst wenn es nur für einen kurzen Tankstopp war. Ebenso unternahm ich einen kurzen Ausflug nach Dänemark, allerdings ohne Wohnmobil und über die grüne Grenze. Diese kleinen internationalen Momente verliehen der Reise eine zusätzliche Würze und zeigten, wie gut Norddeutschland als Ausgangspunkt für Entdeckungen im näheren Ausland dient.
Die Vorfreude auf eine geplante Dänemark-Reise später im Jahr war groß, was die Begeisterung für die aktuelle Norddeutschland-Tour zuweilen etwas relativierte. Doch auch wenn diese Reise primär beruflicher Natur war, gab es immer wieder Momente der Freude und Entspannung. Der Aufenthalt in Reußenköge mit einem abendlichen Spaziergang zur Hamburger Hallig zählt definitiv dazu. Obwohl ich die Hamburger Hallig bereits von früheren Reisen kannte, ist sie mit ihrer einzigartigen Landschaft immer wieder ein Erlebnis und konnte selbst durchwachsenes Wetter nicht trüben.
Nordsee vs. Ostsee: Eine persönliche Präferenz auf Rädern
Diese Wohnmobiltour durch Norddeutschland entwickelte sich unerwartet zu einem Vergleichstest zwischen Nordsee und Ostsee, zumindest innerhalb Deutschlands. Persönlich bevorzuge ich die Nordsee, wenn es um norddeutsche Reiseziele geht. Die Gründe sind vielfältig: Ich schätze die Ruhe und Weite der Deichlandschaften, die zum Wandern einladen, und das faszinierende Wattenmeer mit seiner einzigartigen Natur. Überfüllte Strandpromenaden und touristische Hotspots mit unzähligen Einkehrmöglichkeiten, wie sie an der deutschen Ostsee oft zu finden sind, schrecken mich eher ab.
Ein einfaches Fischbrötchen am Sielhafen macht mich glücklicher als ein schickes Restaurant in einem überlaufenen Küstenort. Auch die Inseln der Nordsee bieten oft ein authentischeres Gefühl als manch eine Ostseeinsel, bei der man kaum merkt, dass man sich auf einer Insel befindet. Die Nordseeküste steht für ursprüngliche Natur, frische Seeluft und eine gewisse Gelassenheit, die für mich den Reiz einer Wohnmobiltour ausmacht.
Idyllischer Weg zur Hamburger Hallig im Wattenmeer
Weitläufiger Ostseestrand mit blauem Himmel
Der Nord-Ostsee-Kanal mit Schiff und grüner Uferlandschaft
Ihr nächstes Abenteuer in Norddeutschland wartet
Trotz des beruflichen Charakters und mancher Herausforderung zeigte diese Reise einmal mehr die enorme Vielfalt und den Reiz von Wohnmobiltouren durch Norddeutschland. Von den malerischen Küsten Schleswig-Holsteins über die weiten Landschaften Mecklenburg-Vorpommerns bis hin zu den kulturellen Highlights im Binnenland – der Norden Deutschlands bietet für jeden Wohnmobilisten etwas Besonderes. Entdecken Sie die Faszination des Reisens auf Rädern, erleben Sie unvergessliche Naturmomente und tauchen Sie ein in die einzigartige Atmosphäre dieser Region. Planen Sie Ihre eigene Wohnmobiltour, finden Sie Ihren persönlichen Lieblingsplatz und teilen Sie Ihre Erlebnisse mit der Welt. Norddeutschland wartet darauf, von Ihnen erkundet zu werden!
