Gold, Bitcoin, Silber, Diamanten: Ein Vergleich zur Wertanlage

Die Welt der Wertanlagen ist vielfältig und faszinierend. Seit jeher vertrauen Menschen auf die Stabilität und den Wert von Edelmetallen und Edelsteinen. Doch mit dem Aufkommen digitaler Währungen wie Bitcoin hat sich das Anlageuniversum rasant erweitert und stellt Anleger vor neue, spannende Herausforderungen. Auf www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis finden Sie aktuelle Informationen zum Goldpreis, einem wichtigen Indikator für wirtschaftliche Aktivitäten und oft im Kontext von Aktienwerten und Wechselkursen genannt.

Während Gold und Silber als traditionelle Werte schon seit Jahrhunderten existieren, ist Bitcoin als relativ junge Anlageform – kaum mehr als ein Jahrzehnt alt – immer stärker in den Fokus gerückt. An manchen Tagen scheint der Bitcoin-Kurs sogar bedeutsamer als der Wert etablierter Währungen wie dem Euro oder dem Dollar.

Gold, Silber, Bitcoin und Diamanten: Eine Preis- und Wertbetrachtung

Kryptowährungen, und hierbei insbesondere Bitcoin, dominieren oft die Schlagzeilen, nicht zuletzt wegen ihrer ausgeprägten Preisschwankungen. Der sogenannte Bitcoin Crash 2022 ist nur ein Beispiel für die hohe Volatilität, die diese digitale Anlageklasse kennzeichnet. Kryptowährungen können innerhalb kürzester Zeit enorme Gewinne erzielen, aber auch drastische Verluste erleiden. Rückblickend auf die frühen 2000er Jahre hätten sich Finanzexperten kaum vorstellen können, dass Wachstumsraten von über 10.000 % innerhalb weniger Jahre möglich sein würden.

Quelle: www.finanzen.net/devisen/bitcoin-euro-kurs [abgerufen am 29.06.2023]

Vergleicht man die Wertentwicklung von Bitcoin mit dem Goldpreis über die letzten fünf Jahre, zeigt sich ein deutlich moderaterer Aufwärtstrend bei Gold. Die Wachstumsraten liegen hier im Vergleich zu Bitcoin im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Quelle: www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis [abgerufen am 29.06.2023]

Ähnliche Beobachtungen lassen sich beim Silberpreis im Vergleich zum US-Dollar machen. Auch hier sind, ähnlich wie beim Goldpreis, Volatilität und ein genereller Aufwärtstrend erkennbar.

Quelle: www.finanzen.net/rohstoffe/silberpreis [abgerufen am 29.06.2023]

Bei Edelsteinen wie Diamanten gestaltet sich ein direkter Preisvergleich komplexer. Der Wert eines einzelnen Diamanten wird von zahlreichen Faktoren wie Gewicht, Reinheit, Farbe und Schliff beeinflusst. Anders als der Goldmarkt ist der Diamantenmarkt weniger reguliert und es gibt keinen einheitlichen Preisindex. Betrachtet man beispielsweise den Diamantenindex von IDEX, wird eine wesentlich geringere Volatilität im Vergleich zu den genannten Edelmetallen und Bitcoin deutlich. Die prozentualen Wertveränderungen bewegen sich hier oft unter einem Prozent. Carlos Link-Arad, Experte für Finanzbildung, betont, dass Diamanten sich besonders in turbulenten Marktphasen als Portfolio-Absicherung bewährt haben, ähnlich wie Gold. Sie agieren quasi als “Feuerversicherung” für das Portfolio.

Quelle: http://www.idexonline.com/diamond_prices_index [abgerufen am 29.06.2023]

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Carlos Link-Arad fügt hinzu: „In erster Linie steht bei einem Diamanten-Investment der Werterhalt im Fokus. Im Vergleich zu einem Goldinvestment ist vor allem die geringere Volatilität ein Vorteil für Anleger.“

Historische Entwicklung und Wertverankerung

Diamanten haben eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, wo sie als Talismane und Werkzeuge dienten. Erst seit dem 18. Jahrhundert werden sie als kostbare Wertanlage betrachtet. Ihre Knappheit und das Potenzial für immensen Wert einzelner Steine faszinieren bis heute. So erzielte ein in Botswana entdeckter Diamant einen Verkaufspreis von 53 Millionen Euro. Diamanten sind auch ein starkes Statussymbol, wie die britischen Kronjuwelen eindrucksvoll beweisen.

Im Gegensatz zu Diamanten, deren Wert stark an individuelle Funde gebunden ist, ist die historische Entwicklung von Erzen wie Gold und Silber weitaus besser dokumentiert. Gold galt bereits im antiken Mesopotamien (mehr als 2000 Jahre v. Chr.) als Symbol für Reichtum und Macht. Die Suche nach Gold war ein treibender Faktor für die europäische Eroberung Amerikas, wie die Legende von El Dorado zeigt. Der Begriff “Gold” wird heute oft synonym für “wertvoll” oder “begehrt” verwendet, denken wir nur an das “schwarze Gold” für Öl. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die virtuelle Währung Bitcoin oft symbolisch als Goldmünze dargestellt wird.

Ein direkter Vergleich des Goldpreises mit dem Bitcoin-Kurs ist insofern “unfair”, als die Zeiträume und Entwicklungsgeschichten grundverschieden sind. Laut Statista.de kostete eine Feinunze Gold im Jahr 1900 durchschnittlich 18,96 USD. Im Jahr 2021 lag dieser Wert bei 1.800,09 USD, was einem Anstieg von über 9.300 % entspricht. Diese Wachstumsrate nähert sich den beeindruckenden Zuwächsen von Bitcoin, allerdings über einen wesentlich längeren Zeitraum. Gold erfordert also Geduld, während die Investition in digitale Währungen kurzfristig höhere Renditen versprechen kann.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156959/umfrage/entwicklung-des-goldpreises-seit-1900/

Ein entscheidender Unterschied bei der Wertbestimmung von Gold im Vergleich zu Bitcoin liegt im Vertrauen. Der Wert von Gold wird selten in Frage gestellt, während Bitcoin seit jeher mit Skepsis und Zweifeln konfrontiert ist, insbesondere nach dem deutlichen Preisverfall im Jahr 2022.

Staatliche Einflussnahme und Regulierung

Ein wesentlicher Kritikpunkt, aber auch ein Grund für die Existenz von Bitcoin, ist seine Unabhängigkeit von staatlicher oder bankengesteuerter Regulierung. Der Goldpreis hingegen kann durchaus durch staatliche Interventionen beeinflusst werden, wie eine historische Grafik zeigt.

Quelle: http://www.gegen-altersarmut.de/images/Goldpreis-100-Jahre.pdf

Wirtschaftspolitische Entscheidungen wie das Verbot von Goldbesitz in den USA nach dem Schwarzen Freitag 1929 oder die Reflationierungs-Politik der FED hatten nachweislich Einfluss auf den Goldpreis. Auch das Währungssystem von Bretton Woods schien den Goldpreis über lange Zeit stabil zu halten.

Obwohl Bitcoin dezentral agiert, ist es nicht gänzlich immun gegen politische Einflüsse. Politische Unruhen und Inflation in den USA im Januar 2021 trugen beispielsweise zum Kursanstieg von Bitcoin bei. Die digitale Währung wird von vielen Anlegern als alternative Währung und Konkurrent zum Gold betrachtet. Die extremen Preisschwankungen, der Bitcoin Crash 2022, sowie der hohe Energieaufwand für das Schürfen werfen jedoch Fragen hinsichtlich seiner langfristigen Stabilität und Attraktivität auf. Während eine Anlage in Gold zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine solide Altersvorsorge darstellte, ist die Eignung von Bitcoin als Altersvorsorge fraglich. Der Bitcoin-Kurs scheint in den letzten Jahren “außer Kontrolle geraten” zu sein, und eine Prognose seiner zukünftigen Entwicklung ist spekulativ.

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Strategische Geldanlage: Ein Überblick

Jede Form der Wertanlage, sei es Gold, Silber, Bitcoin oder Diamanten, birgt spezifische Vor- und Nachteile. Eine fundierte Anlageentscheidung erfordert eine genaue Betrachtung dieser Aspekte.

Rohstoff- oder Finanzhandel?

Gold und Silber fallen eindeutig in die Kategorie des Rohstoffhandels. Ähnlich wie Kaffee, Kakao oder Rohöl werden diese Metalle abgebaut und an den Märkten gehandelt. Ihre Bestände sind begrenzt, und ihre Gewinnung kann aufwendig sein. Der Goldpreis und der Silberpreis schwanken stark und werden von Angebot und Nachfrage bestimmt. Ein wichtiger Aspekt beim physischen Besitz von Gold und Silber (Münzen oder Barren) ist die sichere Lagerung. Anlagegold und -silber sind oft spekulativer Natur, da Anleger auf eine positive Preisentwicklung setzen.

Ähnlich verhält es sich bei Bitcoin. Die Menge an Bitcoin, die “geschürft” werden kann, ist begrenzt, und Anleger spekulieren auf Preisänderungen. Während für Gold und Silber auch Zertifikate oder ETCs existieren, können digitale Münzen direkt erworben und digital gelagert werden, wodurch das physische Lagerungsproblem entfällt.

Der Hauptunterschied bei der Bewertung liegt darin, dass der Handelspreis für Gold und Silber typischerweise am US-Dollar notiert wird. Fällt der Wert des Dollars, beeinflusst dies auch den Goldwert. Der Bitcoin-Preis hingegen ist ein Devisenkurs, der gegen andere Währungen gehandelt werden kann.

Diamanten als Geldanlage?

Diamanten lassen sich nicht eindeutig einer Kategorie zuordnen. Einerseits sind sie ein Rohstoff, andererseits ist ihr Wert nicht universell festgelegt. Der Preis kann für jeden einzelnen Diamanten stark variieren und hängt von Kriterien wie Gewicht, Schliff, Farbe und Reinheit ab. Der Markt ist zudem weniger reguliert, was die Suche nach einem Käufer erschweren kann. Beim Erwerb von Diamanten ist Fachwissen gefragt, um nicht auf Betrüger hereinzufallen. Eine sichere Lagerung und gegebenenfalls Versicherung sind notwendig, was zusätzliche Kosten verursacht. Aus diesen Gründen sind Diamanten für Privatanleger oft weniger attraktiv.

Carlos Link-Arad von Finantio.de ergänzt:
„Als Spekulationsobjekte für das schnelle Geld eignen sich Diamanten nicht. Vielmehr sind sie vergleichbar mit einem Picasso-Investment. Anlegern würde ich eine Portfolioquote von maximal 5 Prozent ans Herz legen, um das Klumpenrisiko nicht zu stark zu gewichten. Aber: Man sollte sich Fachwissen aneignen, um in den Markt einzusteigen – da jeder Edelstein individuell beurteilt werden muss. Aus dem Grund eignet sich ein Investment eher für fortgeschrittene Anleger.“

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Diamanten gelten als Sachwert und ähneln Investitionen in Oldtimer, Antiquitäten oder Gemälde. Das Risiko, keinen Käufer zu finden, ist jedoch gegeben. Diese Art der Anlage gilt als inflationssicher.

Generell gilt für jede Investition: Investieren Sie nur Geld, dessen Verlust Sie verkraften können. Sowohl Gold, Silber, Diamanten als auch Bitcoin sind Spekulationen auf Preisänderungen, die auch negativ ausfallen können. Es gibt keine Gewinn-Garantie. Während die hohe Volatilität von Bitcoin kurzfristig lukrativ sein kann, sind Sachwertanlagen eher für langfristige Investitionen geeignet. Zudem bergen Diamanten und ähnliche Sachwerte das Risiko von Diebstahl und Betrug bereits beim Erwerb.

Anonymität und steuerliche Aspekte

Ein häufig diskutierter Aspekt im Zusammenhang mit Bitcoin ist die Anonymität. Zwar bietet Bitcoin Möglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre, eine vollständige Anonymität ist jedoch nicht gegeben.

Bei Diamanten, Gold und Silber sind sogenannte Tafelgeschäfte möglich, die bis zu einem gewissen Wert eine anonyme Transaktion erlauben. Die Grenze liegt bei Gold bei 2.000 Euro und bei Diamanten bei 10.000 Euro. Abgesehen von den Geldwäschegesetzen gibt es für Diamanten keine weiteren rechtlichen Bestimmungen. Ein anonymer Kauf sollte jedoch gut überlegt sein, da die Anlagen zu Hause gelagert werden müssen und ohne Kaufbeleg eine Versicherung schwierig ist.

Bei diesen Geldanlagen sind auch steuerliche Aspekte zu beachten. Der Erwerb von Anlagegold (Barren und Münzen) ist steuerfrei, während auf Altgold und historische Münzen Mehrwertsteuer anfällt. Auf den Erwerb von Silber wird generell Steuer erhoben, wobei die Differenzbesteuerung bei Importen aus dem Ausland den Steuerbetrag senken kann.

Der Kauf von Diamanten unterliegt der üblichen Mehrwertsteuer.

Der Verkauf dieser Anlagen ist steuerfrei, wenn die Haltefrist mindestens ein Jahr beträgt. Erfolgt der Verkauf innerhalb eines Jahres, fällt Einkommenssteuer an, wobei ein Freibetrag von 600 Euro gilt. Diese Regeln gelten auch für Gewinne aus Bitcoin-Verkäufen.

Letztendlich ist die Wahl der Anlage eine persönliche Entscheidung. Alle Investitionsformen sind mit Risiken verbunden, und qualifizierte Anlageberater können bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Eines ist jedoch sicher: Wenn Sie jemandem eine Freude für die Zukunft machen möchten, ist ein schöner Diamant- oder Goldring wahrscheinlich besser geeignet als eine digitale Währung – immerhin lässt er sich auch schön verschenken.