In einer Zeit, die von unerwarteten Ereignissen und rasanten technologischen Entwicklungen geprägt ist, wird die Notwendigkeit robuster Sicherheitsmechanismen immer deutlicher. Insbesondere im Bereich der Cybersicherheit tauchen ständig neue, hochentwickelte Bedrohungen auf, die herkömmliche Abwehrmethoden an ihre Grenzen bringen. Hier kommt Yara Kaspersky ins Spiel, ein mächtiges Werkzeug, das Sicherheitsexperten hilft, die komplexesten Cyberangriffe zu identifizieren und abzuwehren.
Die Natur von Cyberbedrohungen: „Schwarze Schwäne“ im digitalen Raum
Die moderne Welt wird zunehmend von sogenannten „schwarzen Schwänen“ heimgesucht – Ereignissen, die unvorhersehbar sind und tiefgreifende Auswirkungen haben. Dieses Konzept, populär gemacht durch Nassim Nicholas Taleb, beschreibt Ereignisse, die im Nachhinein zwar logisch erscheinen, aber vor ihrem Eintreten von niemandem vorhergesagt wurden. Ein prägnantes Beispiel ist die globale COVID-19-Pandemie, die seit März 2020 zu weitreichenden Lockdowns geführt hat. Ähnlich verhält es sich mit vielen Cyberbedrohungen.
Eine der gefährlichsten Arten von Cyberbedrohungen sind Zero-Days. Dies sind Schwachstellen in Software, die den Sicherheitsexperten unbekannt sind und bis zu ihrem Ausnutzen unentdeckt bleiben. Sie können immensen Schaden anrichten. Doch auch in diesem Bereich der Unsicherheit und Ambiguität verfügen Cybersicherheitsexperten über Methoden, um potenzielle „schwarze Schwäne“ zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Eines dieser entscheidenden Werkzeuge ist Yara Kaspersky.
Ein Experte arbeitet an einem Computer mit Cybersecurity-Grafiken
Was ist Yara und wie funktioniert es?
YARA ist ein Open-Source-Tool, das zur Identifizierung von Malware-Samples entwickelt wurde. Es unterstützt die Forschung und Erkennung von Schadsoftware, indem es eine regelbasierte Methode zur Erstellung von Beschreibungen von Malware-Familien anhand von textuellen oder binären Mustern bereitstellt. Vereinfacht ausgedrückt hilft YARA dabei, ähnliche Malware zu finden, indem es Muster identifiziert. Ziel ist es, festzustellen, ob bestimmte bösartige Programme von denselben Akteuren mit ähnlichen Zielen erstellt wurden.
Stellen Sie sich Ihr Netzwerk als das weite Meer vor, bevölkert von Tausenden von Fischarten. Sie sind ein industrieller Fischer, der mit großen Schleppnetzen hinausfährt, um bestimmte Fischsorten – im übertragenen Sinne, Malware von spezifischen Hacker-Gruppen – zu fangen. Ihr Schleppnetz ist dabei besonders ausgeklügelt: Es verfügt über spezielle Fächer, in denen nur Fische einer bestimmten Art (also Malware mit charakteristischen Merkmalen) gefangen werden. Am Ende des Tages haben Sie eine Sammlung von Fischen, alle in ihren jeweiligen Fächern sortiert. Einige davon sind neu und bisher unbekannt (neue Malware-Samples), über die Sie wenig wissen. Aber wenn sie in einem bestimmten Fach liegen – beispielsweise „sieht aus wie Sorte [Hacker-Gruppe] X“ oder „sieht aus wie Sorte [Hacker-Gruppe] Y“ –, erhalten Sie wertvolle Hinweise.
Yara Kaspersky in der Praxis: Ein Fallbeispiel
Ein eindrucksvolles Beispiel, das diese Metapher verdeutlicht, ist ein Fall aus dem Jahr 2015. Costin Raiu, ein führender Experte von Kaspersky Lab und Leiter der Global Research & Analysis Team (GReAT), setzte sein Wissen über YARA ein, um eine Schwachstelle in Microsofts Silverlight-Software aufzudecken. Durch die sorgfältige Analyse von E-Mail-Korrespondenz, die von einer Hacker-Gruppe namens Hacking Team geleakt worden war, konnte Raiu eine YARA-Regel aus nahezu nichts erstellen. Diese Regel war entscheidend dabei, die Schwachstelle zu finden und so die Welt vor potenziell schwerwiegenden Problemen zu schützen.
Yara-Regel wird auf Malware angewendet
Die Notwendigkeit von Schulung und Weiterbildung in der Cybersicherheit
Die Kunst der Erstellung von YARA-Regeln wird seit Jahren von Kaspersky Lab gelehrt. Da die von YARA aufgedeckten Cyberbedrohungen äußerst komplex sind, fanden die Kurse traditionell persönlich und nur für eine ausgewählte Gruppe von Top-Cybersicherheitsexperten statt. Angesichts der globalen Einschränkungen seit März 2020 wurde jedoch deutlich, dass eine Anpassung notwendig ist. Das Interesse an diesen spezialisierten Schulungen ist ungebrochen, da Cyberkriminelle ständig ausgefeiltere Angriffe entwickeln, insbesondere während der Lockdowns.
Aus diesem Grund hat Kaspersky Lab seine Trainingsformate von offline auf online umgestellt und sie für ein breiteres Publikum zugänglich gemacht. Obwohl diese Kurse nicht kostenlos sind, ist der Preis für ein Training auf höchstem Niveau äußerst wettbewerbsfähig. Die Yara Kaspersky Online-Kurse bieten die Möglichkeit, die Fähigkeiten im Bereich Threat Hunting zu vertiefen und sich zum „YARA Ninja“ zu entwickeln.
Was erwartet Sie in den Yara Kaspersky Online-Kursen?
Die Kurse sind zu 100 % online und im Selbststudium konzipiert, sodass Sie die Inhalte intensiv über einige Abende oder verteilt über einen Monat bearbeiten können. Sie kombinieren Theorie mit praktischen Übungen. Ein virtuelles Labor steht zur Verfügung, um das Schreiben von Regeln und das Suchen nach Malware-Samples zu trainieren. Die praktischen Übungen basieren auf Beispielen realer Cyber-Spionage-Angriffe. Ein besonderes Modul widmet sich der Kunst, nach etwas zu suchen, über das man keine genauen Kenntnisse hat – wenn die Intuition auf eine verborgene Cyberbedrohung hinweist, aber deren Natur und Ort unbekannt sind. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie ein Zertifikat, das Ihren neuen Status als YARA Ninja bestätigt und Ihnen helfen kann, Ihre Karriere voranzutreiben.
Ein Teilnehmer absolviert eine Übung in einem Online-Kurs zur Cybersicherheit
Unterstützung für gemeinnützige Organisationen
Angesichts der anhaltenden globalen Herausforderungen setzt Kaspersky seine Unterstützung für Organisationen an vorderster Front fort. Nach der Bereitstellung kostenloser Lizenzen für Gesundheitseinrichtungen zu Beginn der Pandemie erweitert Kaspersky nun seine Hilfe auf verschiedene gemeinnützige und nichtstaatliche Organisationen, die sich für Rechte einsetzen oder daran arbeiten, den Cyberspace zu einem sichereren Ort zu machen. Für diese Organisationen ist das YARA-Training kostenlos. Der Grund dafür ist, dass NGOs oft mit sehr sensiblen Informationen arbeiten, die Ziel gezielter Angriffe werden können, und nicht alle NGOs über die finanziellen Mittel für eine eigene IT-Expertise verfügen.
Fazit: Ein unverzichtbares Werkzeug für die digitale Sicherheit
Yara Kaspersky ist ein leistungsstarkes Instrument, das Sicherheitsexperten und Organisationen dabei hilft, die immer komplexer werdenden Cyberbedrohungen zu erkennen und abzuwehren. Die Online-Kurse von Kaspersky Lab bieten eine hervorragende Möglichkeit, dieses Wissen zu erwerben und zu vertiefen. In einer digitalen Welt, die ständig neuen „schwarzen Schwänen“ ausgesetzt ist, ist die Beherrschung von Werkzeugen wie YARA ein entscheidender Schritt zur Gewährleistung unserer Sicherheit.
Referenzen
- Black Swan Theory auf Wikipedia
- YARA auf Wikipedia
- Kaspersky GReAT Team
- Kaspersky Blog: Protecting Healthcare Organizations
- Kaspersky Press Release: Free Threat Hunting Training for NGOs
