Das Zima Getränk, ein in den 90er Jahren in den USA eingeführtes alkoholisches Mixgetränk, wurde einst als revolutionäre Bieralternative gefeiert und entwickelte sich schnell zu einem Statussymbol. Besonders in Japan erlangte es Kultstatus und behauptete sich dort länger als in jedem anderen Land. Die einzigartige Klarheit und der frische Geschmack machten es zu einem Phänomen, dessen Geschichte von Höhenflügen, unerwarteten Rückschlägen und einer tiefen Verbundenheit mit der Popkultur geprägt ist.
Ein revolutionäres Konzept: Was war Zima?
Bei Zima handelte es sich um ein mehrfach gefiltertes Bier, dessen Malzgeschmack vollständig durch ein markantes Zitrusaroma ersetzt wurde. Das Ergebnis war ein vollkommen klares, prickelndes alkoholisches Getränk, das 1993 als “Zima Clearmalt” in Nordamerika debütierte. Es wurde als leichte, unkonventionelle Alternative zum traditionellen Bier beworben. Obwohl es zunächst in manchen Kreisen als “unmännlich” abgetan wurde, fand es in der aufstrebenden Jugend- und Popkultur der damaligen Zeit schnell Anklang und prägte dort einen echten Trend.
Von globalen Stolpersteinen zum japanischen Phänomen
Trotz des anfänglichen Hypes in den USA erlebte Zima international einen schwierigen Start. Vorurteile und eine langsame Gewöhnung an den neuartigen Geschmack führten außerhalb Japans zu sinkenden Verkaufszahlen. Die Brauerei Coors gab ihre Kreation jedoch nicht auf. Bis in die späten 2000er Jahre versuchte man, mit neuen Geschmacksrichtungen und Rebrandings das Zima Getränk wiederzubeleben. Während der Abwärtstrend in den USA unaufhaltsam war und Zima 2008 aus den dortigen Regalen verschwand, blieb es in Japan erstaunlich erfolgreich.
Die Produktion wurde nicht eingestellt, sondern ins Ausland verlagert, zunächst nach China. Dort versuchte man zwischen 2007 und 2011, eine Likör-Version zu etablieren, die jedoch nicht überzeugen konnte. Parallel dazu erlebte Zima in Japan seinen wahren Siegeszug.
Japan: Die Heimat des Zima-Kults
Das Zima Getränk wurde 1997 erstmals nach Japan importiert und fand dort in einem vakanten Markt ideale Bedingungen vor. Um die Jahrtausendwende fehlte es an einem wirklich populären alkoholischen Getränk für die breite Masse. Traditionelle Optionen wie Sake und Shochu galten als Getränke für ältere Generationen, und Bier war aufgrund hoher Steuern kostspielig und konnte die jungen Konsumenten noch nicht vollständig für sich gewinnen.
Zima füllte diese Lücke perfekt aus. Als erschwingliche und moderne Alternative etablierte es sich schnell in Clubs und Bars im ganzen Land. Es wurde zum festen Bestandteil der japanischen Ausgehkultur und prägte über viele Jahre hinweg das Lebensgefühl einer ganzen Generation.
Das unerwartete Ende einer Ära
Bis 2020 war ein Abend in vielen japanischen Bars ohne Zima kaum vorstellbar. Doch die globale COVID-19-Pandemie veränderte alles. Eingeschränkte Öffnungszeiten, Alkoholverbote und ein stetig wachsender Wettbewerb auf dem japanischen Getränkemarkt setzten dem Zima Getränk stark zu. Der Hauptvertriebspartner Molson Coors zog sich aus dem Fernen Osten zurück, wodurch die Belieferung Japans eingestellt wurde.
Im Dezember 2021 erfolgte schließlich die offizielle Mitteilung der Brauerei an ihre Großkunden in Japan: Die Produktion von Zima wurde eingestellt. Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell auf Plattformen wie Twitter und löste bei zahlreichen Japanern Bestürzung und eine Welle der Nostalgie aus, da viele mit dem unverwechselbaren Geschmack des Getränks prägende Jugenderinnerungen verbinden.
Offizielle Mitteilung von Molson Coors auf Twitter über die Einstellung der Zima Getränk Produktion in Japan, die bei japanischen Fans für Entsetzen sorgte.
Ein Comeback in Sicht?
Obwohl die Produktion eingestellt wurde, gab es noch Restbestände des Zima Getränks, die abverkauft werden konnten. Die Coors-Brauerei ließ durchblicken, weiterhin an Möglichkeiten für ein Comeback in Japan zu arbeiten und suchte aktiv nach neuen Vertriebspartnern. Die Zeiten haben sich jedoch gewandelt, und das gesellschaftliche Klima ist von der Pandemie nachhaltig beeinflusst worden. Sollte Zima den Weg zurück nach Japan finden, würde es dort sicherlich von seinen treuen Fans wieder mit offenen Armen empfangen werden.
Fazit
Die Geschichte des Zima Getränks ist ein faszinierendes Beispiel für den Aufstieg und Fall eines globalen Kultgetränks. Obwohl es in seinem Heimatmarkt Amerika früh scheiterte, eroberte es die Herzen der japanischen Jugend und prägte dort über Jahrzehnte die Barkultur. Sein jähes Ende aufgrund der Pandemie und veränderter Marktbedingungen hinterlässt eine nostalgische Lücke. Doch die Möglichkeit eines Comebacks hält die Hoffnung bei seinen Liebhabern am Leben. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Zima? Teilen Sie Ihre Gedanken mit uns!
Referenzen:
- Zima Japan
- Sake verkauft sich in Japan immer schlechter
- Tokyo will Restaurants und Bars ab Oktober den Alkoholausschank wieder erlauben
- Twitter-Mitteilung über Zima-Einstellung