Wasser ist lebensnotwendig. Es unterstützt den Stoffwechsel, steigert die Konzentration, sorgt für eine schöne Haut und kann Kopfschmerzen verhindern. Aber wie viel Wasser ist wirklich gesund, und wann wird es gefährlich? Das Stichwort: Wasservergiftung.
Der Mensch kann etwa 30 Tage ohne Nahrung, 3 Tage ohne Wasser und nur 3 Minuten ohne Sauerstoff überleben. Diese einfache Regel verdeutlicht die immense Bedeutung von Wasser für unseren Körper.
Infografik über die 3er-Regel: So lange kann ein Mensch überleben
Der Körper besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser und benötigt es für viele Funktionen, beispielsweise zur Wärmeregulation und als Transportmittel. Da wir täglich rund 2,5 Liter Wasser über Haut, Atmung und Ausscheidung verlieren, müssen wir diesen Verlust durch Trinken ausgleichen.
Wie viel Wasser ist gesund?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich. Bei Hitze oder starker körperlicher Belastung dürfen es auch drei Liter sein. Wichtig ist, regelmäßig über den Tag verteilt zu trinken. Die benötigte Menge hängt von individuellen Faktoren wie Alter, Klima, Aktivitätslevel und dem Wassergehalt der Nahrung ab.
Ein dunkler Urin oder Kopfschmerzen können Anzeichen für zu geringe Flüssigkeitsaufnahme sein.
Wer unter wasser in den beinen was tun hausmittel leidet, sollte die Trinkmenge mit dem Arzt absprechen.
Frau trinkt nach dem Sport aus ihrer Wasserflasche
Die Gefahr einer Wasservergiftung: Wenn zu viel Wasser schadet
So wichtig Wasser auch ist, zu viel kann schädlich sein. Wie bei fast allen Substanzen gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Wer Zu Viel Wasser Trinken trinkt, bringt den Stoffwechsel und den Mineralhaushalt des Körpers aus dem Gleichgewicht. Im schlimmsten Fall droht eine sogenannte Wasservergiftung (Hyponatriämie), bei der der Natriumgehalt im Blut zu stark sinkt.
Todesfälle durch übermäßigen Wasserkonsum
Es gibt tatsächlich dokumentierte Todesfälle aufgrund von Wasservergiftungen. Ein tragisches Beispiel ist der Tod eines 30-jährigen Triathleten beim Frankfurter Ironman 2015, der zu viel Wasser getrunken hatte. Solche Fälle sind selten, aber sie zeigen, wie gefährlich übermäßiger Wasserkonsum sein kann. Gerade im Amateurbereich trinken Sportler oft aus Angst vor Dehydration zu viel.
Experten schätzen, dass bei Marathonläufen etwa ein Drittel der Teilnehmenden zu viel trinkt. Bei bis zu 50 Läufern kann dies sogar zu lebensbedrohlichen Veränderungen führen. Gefährdet sind aber nicht nur Sportler, sondern auch Menschen, die im Rahmen von Crash-Diäten große Mengen Wasser trinken, um das Hungergefühl zu unterdrücken.
Auch absurde Mutproben oder Wettbewerbe können zu einer Wasservergiftung führen, wie der Fall einer Frau zeigt, die 2007 bei einem Wasserwetttrinken eines Radiosenders in Kalifornien starb. Eine gesunde ernährung bei lipödem ist essenziell.
Symptome einer Hyponatriämie
Der medizinische Fachbegriff für Wasservergiftung ist Hyponatriämie. Dabei wird das Blut durch das viele Wasser stark verdünnt, was den Salzhaushalt durcheinanderbringt und insbesondere den Natrium- und Kaliumaustausch im Körper stört.
Dadurch wird mehr Flüssigkeit in die Zellen transportiert als aus ihnen heraus. Dies kann zu Herzrhythmusstörungen führen, die Nieren belasten und im schlimmsten Fall ein Hirnödem verursachen, also Wassereinlagerungen im Hirngewebe. Da der Schädel dem Gewebe keinen Platz zum Ausdehnen lässt, ist dies lebensgefährlich. Der erhöhte Hirndruck kann außerdem ein Lungenödem verursachen.
Symptome einer Hyponatriämie sind Schwindel, Atemnot, Krämpfe, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen. In manchen Fällen verläuft eine Wasservergiftung sogar tödlich. Bei lebensmittelvergiftung hausmittel können helfen, bei einer Wasservergiftung ist ärztliche Hilfe gefragt.
Wie viel Wasser ist zu viel? Individuelle Empfehlungen beachten
Im Alltag ist eine Wasservergiftung eher selten. Um vorzubeugen, sollte man die individuell empfohlene Trinkmenge pro Tag im Auge behalten und das Wasser über den Tag verteilt trinken. Das Durstgefühl ist ein guter Indikator. Junge und gesunde Menschen sollten nicht über ihren Durst hinaus trinken. Bei älteren Menschen oder bei Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenproblemen kann das Durstgefühl beeinträchtigt sein. Hier sollte die richtige Trinkmenge mit einem Arzt abgesprochen werden.
Eine Frau öffnet eine Wasserflasche
Was tun bei Verdacht auf zu hohe Wasseraufnahme?
Wer zu viel wasser trinken zu sich genommen hat, sollte Salze und Mineralstoffe aufnehmen. Spezielle hypertonische Gels und Getränke können hier helfen, sind aber in der Regel nur für Extremsportler geeignet. Eine Salzbrezel kann als erste Hilfe dienen. In jedem Fall sollte man sich aber schnellstmöglich in ärztliche Behandlung begeben, da eine Wasservergiftung lebensbedrohlich sein kann.
Fazit: Die richtige Balance ist entscheidend
Die meisten Menschen trinken eher zu wenig als zu viel Wasser. Es ist wichtig, auf die individuelle empfohlene Tagesmenge zu achten.
Wasser, ungesüßter Tee und mit viel Wasser zubereitete Fruchtschorlen sind ideal, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Etwa ein Drittel unseres Flüssigkeitsbedarfs nehmen wir über die Nahrung auf. Und denken Sie daran: Achten Sie auf eine gesunde Balance und übertreiben Sie es nicht mit dem Trinken, um eine Hyponatriämie zu vermeiden. Körper entsäuern hausmittel können bei der Balance helfen.
Bei Diäten sollte man auch die 10 hausmittel gegen bauchfett im Blick behalten.
Fluorid im Trinkwasser: Unbedenklich oder gesundheitsschädlich?
In den sozialen Medien kursieren immer wieder Warnungen vor Fluorid im Trinkwasser. Was ist dran an diesen Behauptungen?
Fluoride haben grundsätzlich eine positive Wirkung auf die Zahngesundheit. Allerdings sollte eine erhöhte Aufnahme vermieden werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt eine gesundheitlich unbedenkliche Höchstaufnahmemenge von 7 Milligramm (mg) Fluorid pro Tag für Personen ab 15 Jahren an.
Fluoride kommen natürlicherweise im Trinkwasser vor. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge liegt der natürliche Fluoridgehalt in Deutschland in über 90 Prozent der Trinkwasserregionen unter 0,3 mg pro Liter. In keinem der großen Wasserversorgungsgebiete überschreitet er den in der Trinkwasser-Verordnung festgesetzten Grenzwert von 1,5 mg Fluorid pro Liter.
Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich wird in einigen Ländern (z.B. USA, Irland, Teile Großbritanniens) dem Trinkwasser Fluorid zugesetzt.
Um sicherzustellen, dass die gesundheitlich unbedenkliche Höchstaufnahmemenge nicht überschritten wird, empfehlen das BfR und andere Institutionen, die systemische Fluoridzufuhr zur Kariesprophylaxe auf eine Quelle zu beschränken. Neben Fluorid aus natürlichen Quellen können dies fluoridiertes Speisesalz oder Fluoridsupplemente sein. Zusätzlich sollten fluoridhaltige Zahnpflegemittel lokal (also im Mundraum zum Zähneputzen) angewendet werden.
Das BfR spricht sich unter den derzeitigen Bedingungen in Deutschland gegen eine Trinkwasserfluoridierung aus, da dies die Fluoridzufuhr der Bevölkerung stark erhöhen würde.
Zusammenfassend lässt sich sagen: In der richtigen Dosierung ist Fluorid nicht gesundheitsschädlich. In Deutschland findet keine Fluoridierung von Trinkwasser statt, und der natürliche Fluoridgehalt überschreitet die festgesetzten Grenzwerte nicht.