Zwerchfellschmerzen: Hausmittel und bewährte Strategien für Linderung

Schema der Bicorn-Methode

Der Zwerchfellbruch, auch Hiatushernie genannt, ist eine Erkrankung, die für viele Menschen mit unangenehmen Beschwerden einhergeht. Oftmals äußern sich diese durch Sodbrennen und ein brennendes Gefühl in der Speiseröhre, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. In diesem Beitrag beleuchten wir die Behandlungsmöglichkeiten bei Zwerchfellbruch, wobei wir uns insbesondere auf Zwerchfellschmerzen Hausmittel konzentrieren, die eine spürbare Erleichterung verschaffen können.

Was hilft bei Zwerchfellbruch?

Die Behandlung eines Zwerchfellbruchs zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und, wenn möglich, die Ursachen anzugehen. Bei leichten Beschwerden, insbesondere wenn das Hauptsymptom Sodbrennen ist, können bereits einige allgemeine Maßnahmen Linderung bringen.

1. Allgemeine Lebensstiländerungen

Diese Punkte sind oft der erste und wichtigste Schritt zur Verbesserung, besonders wenn die Beschwerden moderat sind:

  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht: Überschüssiges Bauchfett kann Druck auf das Zwerchfell ausüben und den Rückfluss von Magensäure begünstigen. Eine Gewichtsabnahme kann hier spürbar Abhilfe schaffen.
  • Verzicht auf späte Mahlzeiten: Essen Sie Ihre letzte große Mahlzeit des Tages mindestens drei Stunden vor dem Zubettgehen. Dies gibt dem Magen genügend Zeit, sich zu entleeren, bevor Sie liegen.
  • Schlafen mit erhöhtem Kopfende des Bettes: Ein leicht erhöhtes Kopfteil (ca. 15-20 cm) kann verhindern, dass Magensäure im Liegen in die Speiseröhre zurückfließt.
  • Moderater Alkoholkonsum: Alkohol kann die Speiseröhrenmuskulatur entspannen und die Magensäureproduktion anregen.
  • Nicht rauchen: Rauchen schwächt den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen und fördert die Säureproduktion.
  • Meiden von Kaffee und Schokolade: Beide Genussmittel können den unteren Speiseröhrenschließmuskel entspannen.
  • Vermeiden von fettreichen Mahlzeiten: Fettreiche Speisen verweilen länger im Magen und können den Druck erhöhen.
Weiterlesen >>  Lebensmittel mit viel Eisen: Die Top-Eisenquellen für Ihre Ernährung

Medikamentöse Behandlung: Symptomkontrolle statt Ursachenbekämpfung

Es ist wichtig zu verstehen, dass es keine Medikamente gibt, die einen geschwächten Zwerchfellschließmuskel oder einen Zwerchfellbruch direkt beheben können. Medikamente konzentrieren sich darauf, die Symptome zu lindern, indem sie die Säure im Magen reduzieren oder neutralisieren.

Es gibt zwei Hauptansätze:

  • Säurebinder: Diese neutralisieren bereits produzierte Magensäure.
  • Protonenpumpenhemmer (PPI): Diese reduzieren die Produktion von Magensäure.

Diese Therapien behandeln lediglich die Symptome, nicht jedoch die zugrundeliegende Ursache des Rückflusses. Bei einer diagnostizierten Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis) ist eine medikamentöse Behandlung jedoch unerlässlich.

Risiken und Nebenwirkungen einer medikamentösen Behandlung

Während Protonenpumpenhemmer kurzfristig eine effektive Therapie darstellen, birgt eine langfristige Einnahme potenzielle Risiken:

  • Keine Behebung des Rückflusses: Die Medikamente verhindern nicht den eigentlichen Rückfluss von Speisebrei in die Speiseröhre.
  • Beeinträchtigung der Verdauung: Ein Mangel an Magensäure kann die Verdauung stören und das Immunsystem schwächen. Die Magensäure ist eine wichtige Barriere gegen schädliche Bakterien und Parasiten, die mit der Nahrung aufgenommen werden können.
  • Erhöhtes Infektionsrisiko: Eine reduzierte Säurebarriere kann das Risiko für Magen-Darm-Infektionen, wie bakterielle Fehlbesiedlungen des Dünndarms, Durchfallerkrankungen durch Salmonellen oder Campylobacter, sowie Infektionen mit Clostridium difficile und Parasiten wie Giardia lamblia erhöhen. Auch extraintestinale Infektionen, wie ambulante Lungenentzündungen, können ein moderat erhöhtes Risiko aufweisen.
  • Mögliche langfristige Folgen: Über Jahre hinweg eingenommene PPIs können zur Entstehung von Pseudopolypen im Magen führen und sind potenziell mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose verbunden. Klinisch relevante Beeinträchtigungen der Aufnahme von Vitamin B12, Vitamin C und Eisen durch PPIs sind in der Routine eher selten.

Operative Behandlung: Die Ursache beheben

Der entscheidende Vorteil der operativen Reflux-Therapie ist die Behebung der Ursache des Säurerückflusses. Minimal-invasive Eingriffe, die heute weit verbreitet sind, ermöglichen eine schonende Behandlung mit schneller Erholung.

Weiterlesen >>  Fit & Fight Gym: Haftungsausschluss, Verzichtserklärung und Freistellung

Herkömmliche Operationsverfahren

Frühe operative Verfahren umfassten die Bildung einer 360°-Manschette aus dem oberen Magenanteil um die Speiseröhre. Diese Methode, erstmals um 1950 angewendet, war zwar effektiv gegen den Säurerückfluss, führte aber zu Nebenwirkungen wie Schwierigkeiten beim Erbrechen und Luftaufstoßen.

Im Laufe der Zeit wurden diese Verfahren modifiziert. Techniken wie die nach Toupet (180°-Manschette dorsal) und Dor (180°-Manschette ventral) wurden entwickelt, um die Nebenwirkungen zu minimieren. Auch Rossetti verfeinerte das Verfahren, indem er die Manschette aus der Magenvorderwand bildete und teilweise auf die Durchtrennung der kurzen Magengefäße verzichtete.

Obwohl diese Verfahren (Nissen, Rossetti, Toupet, Dor) den Säurerückfluss meist effektiv verhinderten, konnten Schluckbeschwerden, Völlegefühl und Probleme beim Erbrechen oder Aufstoßen nicht gänzlich vermieden werden, da die Manschette von der ursprünglichen Anatomie abwich. Auch Verfahren mit Fremdkörpern wie Silikonringe (Angelchick-Prothese) erwiesen sich langfristig als problematisch, da sie ihre Position verändern oder in den Magen wandern konnten. Aktuell wird ein ähnliches Prinzip, der Magnetring, wieder aufgegriffen.

Moderne Alternativen: Das Bicorn-Verfahren

Wir setzen bei der operativen Behandlung auf das Bicorn-Verfahren nach Dr. Bernd Ablaßmaier. Dieses Verfahren zielt darauf ab, die ursprüngliche Anatomie des Magens wiederherzustellen, indem der verschobene Magen korrigiert und das Zwerchfell wieder verengt wird.

Schema der Bicorn-MethodeSchema der Bicorn-Methode

Dieses innovative Verfahren bietet eine vielversprechende Alternative zur Linderung von Zwerchfellschmerzen und den damit verbundenen Beschwerden.


Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zur Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden suchen Sie bitte einen Arzt auf.