Kängurus als Rasenmäher: Ein ungewöhnlicher Anblick in England

Rotnackenwallaby

Stellen Sie sich vor, Sie spazieren über die saftig grünen Wiesen im verschlafenen ländlichen Norfolk und plötzlich hüpft ein Känguru an Ihnen vorbei. Dieses ungewöhnliche Bild ist in der Nähe des Ortes Tacolneston durchaus Realität geworden. Kängurus übernehmen dort die Aufgabe, die normalerweise Rasenmähern vorbehalten ist.

Der 60-jährige Farmer und Känguru-Züchter Quintin Spratt erklärt der englischen Zeitung Daily Mail: „Sie sind liebenswerte Geschöpfe, machen keinen Lärm und sind wirklich sehr herzlich. Wenn man den Platz hat, sind Kängurus perfekt – und die Kinder lieben sie auch.“ Diese Tiere erweisen sich als erstaunlich nützlich für die Pflege von Grünflächen.

RotnackenwallabyRotnackenwallaby Rotnackenwallaby – Foto: phototrip.cz/stock.adobe.com

Das eigene Känguru als Rasenmäher – Eine realistische Überlegung?

Die Idee, sich ein Känguru als Haustier für den heimischen Garten zuzulegen, mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, sollte jedoch kritisch überdacht werden. Kängurus sind Herdentiere und benötigen entsprechend viel Auslauf und Raum. Sie einzeln in kleinen Gärten zu halten, wäre nicht artgerecht und somit grausam.

Spratt betont, dass man für ein Känguru-Pärchen mindestens 2000 Quadratmeter Fläche und einen knapp drei Meter hohen Zaun benötigt. „Sie sind süß, aber keine Haustiere. Sie mögen auch keine Hunde und sind schlechtes Wachpersonal“, fügt er hinzu. Obwohl faszinierend, sind Kängurus keine typischen Haustiere.

Farmer Spratt, der schon sein ganzes Leben auf einer Farm verbringt und sich schon immer für exotische Tiere interessierte, hat sich mit der Haltung von Kängurus einen Lebenstraum erfüllt. Diese Tiere stellen eine Bereicherung für seine Farm dar und erweitern die Vielfalt der heimischen Tierwelt.

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Eine lange Tradition: Kängurus in England seit über 100 Jahren

Obwohl Kängurus ursprünglich aus Australien stammen, sind sie in England keine Neuankömmlinge. Die älteste und größte Kolonie tasmanischer Kängurus wurde bereits 1889 von Sir Edmund Loder in England eingeführt. Seitdem haben sich diese Beuteltiere in Teilen Englands etabliert.

Robin Loder, der Ur-Ur-Enkel von Sir Edmund, berichtet, dass seine Kängurus die Arbeit von zwei fest angestellten Gärtnern übernehmen könnten. „Wir haben eine Anzahl abschüssiger Böschungen und Flächen, für die sich ein Rasenmäher nicht eignet, aber die Kängurus trimmen und halten sie in gutem Zustand.“ Seine Familie schätzt die Tiere sehr.

Er fährt fort, dass die Kängurus das Gestrüpp fressen, sich aber von den gewünschten Pflanzen fernhalten. Ihr natürlicher Dünger ist zudem förderlich für das Wachstum von Hasenglöckchen und Wildblumen. „Sie arbeiten hart, fordern kein Gehalt, nehmen keinen Urlaub und haben ein wundervolles Wesen. Was will man mehr?“ resümiert Loder begeistert über seine ungewöhnlichen Rasenpfleger.

Kängurus und ihre Interaktion mit einheimischen Tieren

Robin Loder hebt hervor, dass Kängurus sich von anderen heimischen Tieren wie Hasen oder Rehen unterscheiden. „Im Gegensatz zu Hasen, Rehen und anderen Tieren haben Kängurus eine gummiartige Sohle unter ihren Füßen. Daher hinterlassen sie keine tiefen Spuren im Boden und zerstören ihn nicht.“ Dies schont die Bodenstruktur erheblich.

Zudem ist von den Kängurus keine Gefahr für andere Tiere auszugehen. Sie jagen keine anderen Tiere und konkurrieren nicht um deren Futterquellen. Diese friedliche Koexistenz macht sie zu einer wertvollen Ergänzung für die lokale Fauna und die Landschaftspflege. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich diese exotischen Tiere in die englische Natur integriert haben und dort eine nützliche Rolle einnehmen. Wenn Sie mehr über die faszinierende Tierwelt erfahren möchten, könnten Sie sich auch über die Anschaffung von Katzenfutter informieren, eine andere Art von Haustierpflege.

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Die harmonische Integration der Kängurus in die englische Landschaft und ihre positive Wirkung auf die Umwelt zeigen, dass ungewöhnliche Lösungen oft die besten sind. Ob als Rasenmäher oder einfach als faszinierender Anblick, Kängurus bereichern das ländliche England auf vielfältige Weise. Wer die Möglichkeit hat, diese Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten, sollte sie nutzen – es ist ein unvergessliches Erlebnis.