Kieler Sprotten neu entdeckt: Ein einzigartiges Sprotten Rezept mit japanischem Twist

Geräucherte Kieler Sprotten auf Dashi-Reis mit Brokkoli und Karotten, japanisch inspiriert, serviert in einer eleganten Schale

Bei meinem ersten Japan-Besuch wollte ich sofort in die authentische Kultur eintauchen und bestellte am ersten Morgen ein traditionelles japanisches Frühstück. Den Frühstückssalon mit “Continental Breakfast” ließ ich links liegen – schließlich war ich nicht gekommen, um Toastbrot mit Marmelade zu essen. Verzaubert von den hübschen Schalen, in denen das japanische Frühstück serviert wurde, nahm ich als einzige “Langnase” im Frühstücksraum Platz. Die Karte war auf Japanisch, also bestellte ich kurzerhand das komplette Programm. Neben eingelegtem Gemüse, Tamago (Eierspeise), der obligatorischen Miso-Suppe und einer Schale Reis gab es da noch einen gegrillten kleinen Fisch. Fisch zum Frühstück – das war von allem das Außergewöhnlichste! Wer hierzulande morgens Fisch isst, will entweder die Folgen üppigen Alkoholgenusses bekämpfen oder hat exotische Vorlieben. Das war meine erste Lektion: Fisch und alles, was aus dem Meer kommt, ist in Japan allgegenwärtig.

Geräucherte Kieler Sprotten auf Dashi-Reis mit Brokkoli und Karotten, japanisch inspiriert, serviert in einer eleganten SchaleGeräucherte Kieler Sprotten auf Dashi-Reis mit Brokkoli und Karotten, japanisch inspiriert, serviert in einer eleganten Schale

Von der norddeutschen Küste nach Japan: Eine kulinarische Reise

Die allgegenwärtige Präsenz von Meeresfrüchten in Japan beginnt schon mit der Dashi-Brühe, einem essenziellen Bestandteil der japanischen Küche. Im klassischen Fall treffen hier Kombu-Algen auf Bonitoflocken und das Ergebnis ist ein wahrer Umami-Kick. Dashi ist ein kleines Wunder: Wasser gemischt mit Algen und Fischflocken, und das verleiht allem eine ganz besondere Tiefe. Mein Koffer war bei der Heimreise vollgepackt mit genau diesen Algen und diversen Sorten Furikake, einer Würzstreusel-Mischung, die man über so ziemlich alles streuen kann (ein Rezept für selbstgemachte Furikake findet man z.B. hier in der SZ). Auf dieses japanische Frühstück folgten noch viele weitere, und ich gewöhnte mich daran. Wenn man mir heute einen Fisch zum Frühstück hinstellt (ich rede jetzt nicht von Räucherlachs), dann greife ich gerne zu.

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Als ich dann neulich auf dem Markt bei meinem Fischhändler ein kleines Holzkästchen mit gold glänzenden Fischchen entdeckte, kam mir sofort die Idee: Diese Kieler Sprotten sind wie geschaffen für eine japanische Reisschüssel. Ein sogenanntes Donburi, in diesem Fall eben mit den norddeutschen Sprotten. Das Raucharoma der Sprotten schreit förmlich nach etwas Sojasauce, Sake und Mirin. Dazu gesellten sich noch ein paar Röschen wilder Brokkoli, hauchfeine Karottenspäne (meiner japanischen Mandoline sei Dank!) und der Reis, der anstelle von einfachem Wasser in einer Dashi-Brühe gegart werden sollte. Die Sprotten werden quasi nur einmal durch die Sojasaucen-Mischung gezogen, also ganz kurz erwärmt, und machen sich hervorragend auf dem Gemüse und dem Reis. So entsteht ein einzigartiges Sprotten Rezept, das traditionelle deutsche Spezialitäten mit exotischen Einflüssen vereint.

Frische Zutaten für das Sprotten Rezept: Wildbrokkoli, feine Karottenspäne und Gewürze für die japanische MarinadeFrische Zutaten für das Sprotten Rezept: Wildbrokkoli, feine Karottenspäne und Gewürze für die japanische Marinade

Das Sprotten Rezept: Kieler Sprotten „Japan-Style“ mit Dashi-Reis

Dieses besondere Sprotten Rezept bringt maritime Frische und fernöstliche Aromen zusammen.

Zutaten für Zwei

  • 6 – 8 Kieler Sprotten
  • Eine mittelgroße Karotte
  • 6 Stängel wilder Brokkoli
  • 1 EL neutrales Pflanzenöl
  • 3 EL Shoyu oder Tamari (Sojasauce)
  • Einige Tropfen geröstetes Sesamöl
  • 2 EL Mirin
  • 2 EL Sake
  • 1 TL Reisessig
  • Furikake
  • Sesam
  • Salz

Für den Dashi-Reis

  • 100 g Sushi-Reis
  • 1 Stück Kombu-Alge (ca. 10 x 10 cm)
  • 3 getrocknete Shiitake-Pilze

Zubereitungsschritte

  1. Dashi-Brühe vorbereiten: Die Kombu-Alge zusammen mit den getrockneten Shiitake-Pilzen in 500 ml kaltem Wasser in einen kleinen Topf legen und 20 Minuten ziehen lassen. Anschließend das Wasser sehr langsam auf niedrigster Stufe erwärmen. Kurz bevor es zu sieden beginnt, sowohl die Alge als auch die Pilze herausnehmen. Wichtig ist, dass die Kombu-Alge nicht kocht, da sie sonst bitter werden kann. Alge und Pilze werden für dieses Rezept nicht weiter benötigt.
  2. Reis garen: Den Sushi-Reis mehrmals waschen und im Sieb abtropfen lassen. In einen Topf (oder Reiskocher) geben, die vorbereitete Dashi-Brühe hinzufügen und etwa 20 Minuten bei geschlossenem Deckel kochen lassen, bis der Reis gar ist und die Flüssigkeit aufgenommen hat.
  3. Gemüse vorbereiten: Die Karotte schälen und mit einer Mandoline oder einem Sparschäler längs in sehr feine Späne hobeln.
  4. Brokkoli anbraten: Das Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und den wilden Brokkoli darin kurz anbraten.
  5. Sauce zubereiten: Sojasauce, Sesamöl, Mirin und Sake zum Brokkoli geben und alles zusammen etwas einkochen lassen, bis die Sauce leicht reduziert ist. Den Reisessig unterrühren.
  6. Karotten und Sprotten hinzufügen: Nach einigen Minuten die Karottenspäne zum Gemüse geben und ein paar Mal umrühren. Dann die Kieler Sprotten kurz von einer Seite in der Sauce erwärmen – sie sollen nur kurz durchziehen, nicht durchgegart werden, da sie bereits geräuchert sind. Die Sprotten wieder herausnehmen.
  7. Abschmecken und servieren: Nach Bedarf das Gemüse noch etwas salzen. Den Dashi-Reis auf zwei Schüsseln verteilen, das Gemüse mit der Sauce darüber geben, die Sprotten daraufsetzen und alles großzügig mit Sesam und Furikake bestreuen.
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Servierte Portion des Sprotten Rezepts: Kieler Sprotten auf Dashi-Reis, garniert mit Sesam und FurikakeServierte Portion des Sprotten Rezepts: Kieler Sprotten auf Dashi-Reis, garniert mit Sesam und Furikake

Fazit

Dieses Sprotten Rezept ist mehr als nur eine Mahlzeit; es ist ein Brückenschlag zwischen der rauen Schönheit der norddeutschen Küste und der filigranen Raffinesse Japans. Es zeigt, wie spannend und bereichernd es sein kann, scheinbar unterschiedliche kulinarische Welten miteinander zu verbinden. Die geräucherten Kieler Sprotten erhalten durch die japanischen Aromen eine völlig neue Dimension, die selbst eingefleischte Liebhaber überraschen wird. Trauen Sie sich, diesen außergewöhnlichen Geschmack zu entdecken und die deutsche Esskultur neu zu interpretieren! Teilen Sie Ihre Erfahrungen und Ihre liebsten Fusionsküchen-Ideen mit uns – wir sind gespannt!